Deutsche Bank, Commerzbank und Co.: Unsicherheit über US-Politik und Quartalszahlen belastet Banken
Anleger haben am Donnerstag vor dem Beginn der Quartalsberichtssaison in den USA bei Bankenaktien vorsichtig agiert.
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Zudem verunsicherten Aussagen des US-Präsidenten Donald Trump, der am Vortag in einem Interview mit dem "Wall Street Journal" vor einem zu starken US-Dollar gewarnt hatte. Der Dollar geriet daraufhin unter Druck, der Kurs des Euro legte zu.
"Trump hat sich in gewisser Weise mit diesem Interview auch gegen die [US-Notenbank] Fed positioniert, die sich tendenziell auf einen Pfad hin zu höheren Zinsen begeben hat", erklärten die Währungs- und Anleiheexperten des Bankhauses Metzler.
Der europäische Index Stoxx Europe 600 Banks war denn auch am Donnerstagvormittag mit einem Minus von fast anderthalb Prozent Schlusslicht im Branchentableau. Der Aktienkurs der Deutschen Bank fiel bis auf fast 15 Euro und damit auf ein Tief seit Anfang Dezember. Zuletzt lag er noch mit 1,34 Prozent im Minus bei 15,08 Euro. Die Anteile der Commerzbank büßten mehr als 2 Prozent ein. Beide Werte zählten zu den größten Verlierern in einem moderat schwächeren DAX 30.
In den vergangenen Monaten - vor allem nach der Wahl von Trump - hatten Bankenaktien auch von der Aussicht auf höhere Zinsen profitiert. Anleger setzten dabei im Zuge der vollmundigen Wahlversprechen Trumps in puncto Konjunkturmaßnahmen auf eine anziehende Inflation und weniger Regulierung. So leiden Kreditinstitute seit Jahren unter dem globalen Niedrigzinsumfeld, da es die Gewinnspannen im klassischen Einlagen- und Kreditgeschäft schmälert.
Seit dem Scheitern seiner Gesundheitsreform mehren sich allerdings die Zweifel an Trumps Durchsetzungsfähigkeit. Die von Versprechen, die Steuern zu senken, Konjunkturpakete zu schnüren und den Geldhäusern die nach der letzten Finanzkrise auferlegten Zügel wieder abzunehmen, entfachte Euphorie der Anleger schwindet. "Die Fragezeichen hinter Donald Trumps Reflationierungstrade" mehrten sich, schrieben die Metzler-Experten. Mit Reflationierungstrade ist die Hoffnung auf positive Auswirkungen einer steigenden Inflation gemeint, die die Investoren in den vergangenen Monaten in Aktien trieb.
Mit Blick auf die Berichtssaison der US-Banken äußerte sich Analyst Steven Chubak von Nomura Instinet vorsichtig. Grundsätzlich sehe es zwar nicht schlecht aus, schrieb er jüngst in einer Studie. Doch dürften vermutlich durchwachsene Geschäftsberichte den Optimisten unter den Investoren kaum Nahrung liefern.
Am Donnerstagmittag mitteleuropäischer Zeit eröffnet JPMorgan den Zahlenreigen der US-Finanzkonzerne. Am frühen Nachmittag folgen Wells Fargo und die Citigroup./mis/stw/stb
FRANKFURT (dpa-AFX)
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Name | Hebel | KO | Emittent |
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Bildquellen: Mario Tama/Getty Images, Commerzbank AG
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