Mayr-Melnhof Karton Aktie
Mayr-Melnhof Karton Ausblick auf 2021 aus dem Geschäftsbericht
Hinweis: Dies ist ein Auszug aus dem Geschäftsbericht des Unternehmens. finanzen.net übernimmt keine Gewährleistung für die Richtigkeit des Inhalts.
Aufgrund des aktuell starken Drucks auf die Kartonmargen, ist eine Behauptung der Ertragsniveaus des Vorjahres eine Herausforderung für 2021. Der Fokus auf Optimierung der Kostenstrukturen und Erhöhung der Marktdurchdringung mit nachhaltigen und innovativen Verpackungsprodukten wird konsequent fortgesetzt. Darauf gerichtete Investitionstätigkeiten werden 2021 – 2022 intensiviert und sollen das Wachstum in den Folgejahren sicherstellen. Dabei setzt MM insbesondere auf E-Commerce und Circular-Economy durch Innovation im Plastikersatz sowie Digitalisierung. In zahlreichen Werken von MM Packaging werden Investitionen zur Kapazitäts- und Effizienzsteigerung durchgeführt. Bei MM Karton stehen neben dem Großprojekt Frohnleiten mit Umbauten in Neuss und Kolicevo insbesondere Hochleistungsstandorte im Fokus. Dementsprechend ist für Investitionen in 2021 und 2022 statt der üblichen rund 150 Mio. EUR von einer Bandbreite von 250 – 300 Mio. EUR p.a. auszugehen.
Update 19.05.2021: Bei gut gefüllten Auftragsbüchern sehen wir auch für 2021 eine wachsende Nachfrage nach Karton und Verpackungen. Angesichts des anhaltenden Anstieges der Inputpreise für Fasern, Energie, Chemikalien und Logistik steht aktuell deren Weitergabe im Fokus. Zielsetzung ist es, in der zweiten Jahreshälfte 2021 im laufenden Geschäft des Konzerns nach einem erwarteten Ergebnisrückgang im 2. Quartal wieder an das Ertragsniveau des 1. Quartals anzuschließen. Neben den notwendigen Preiserhöhungen sind unsere intensivierten Zukunftsinvestitionen und Wachstumsprojekte in mehreren Werken von MM Karton und MM Packaging gut gestartet. Wie berichtet, liegt der Schwerpunkt auf der Verbesserung der Kostenstrukturen sowie verstärkten Marktdurchdringung mit nachhaltigen, innovativen faserbasierten Verpackungslösungen. Damit gehen jedoch auch selektive Anpassungs- und Restrukturierungsmaßnahmen im Bestand einher, wie aktuell im 2. Quartal bei MM Graphia Bielefeld geplant. Durch Verlagerung des Produktionsvolumens auf andere Standorte von MM Packaging in Deutschland, aber auch Russland, Ukraine und Asien, soll die Wettbewerbsfähigkeit erhöht werden. Aus dieser Maßnahme ist im 2. Quartal mit Einmalaufwendungen von 25 – 30 Mio. EUR zu rechnen. Unverändert wird das Closing der Akquisition Kotkamills in Finnland zur Jahresmitte und jenes von Kwidzyn in Polen im 3. Quartal 2021 erwartet.
Update 20.08.2021: Bei den Zukäufen Kwidzyn und Kotkamills werden dem positiven Beitrag aus dem laufenden Ergebnis in diesem Jahr insbesondere Einmalaufwendungen aufgrund der Aktivierung hoher Auftragsstände und der Vorratsbewertung im Zuge der Erstkonsolidierung gegenüberstehen. Deshalb wird sich das Ergebnis der neuen Werke erst ab 2022 voll niederschlagen. Andererseits ist aus der Veräußerung der Werke Eerbeek und Baiersbronn ein Entkonsolidierungsertrag zwischen 45 – 55 Mio. EUR im 3. Quartal zu erwarten, welcher teilweise durch Akquisitionskosten einschließlich Transaktionssteuern aufgewogen wird.
Update 16.11.2021: Nachfrage und Auftragslage zeigen sich für beide Divisionen weiterhin in guter Verfassung. Angesichts bestehender Kapazitätsbeschränkungen kann das Absatzvolumen aktuell aber nur geringfügig steigen. Die zuletzt in mehreren Werken von MM Packaging in Angriff genommenen Erweiterungen werden jedoch ab Anfang nächsten Jahres schrittweise mehr Geschäft ermöglichen. Bei MM Board & Paper, wo der Investitionsschwerpunkt auf Effizienzsteigerungen und Optimierung des Produktportfolios liegt, werden die expansiven Effekte erst ab 2023 sukzessive zum Tragen kommen. Angesichts der anhaltenden Kosteninflation bei Rohstoffen und Energie bleibt der Fokus darauf gerichtet, die Belastung durch möglichst zeitnahe Erhöhung der Verkaufspreise und strukturelle Kostensenkungen zu kompensieren, um bei den Margen wieder aufzuholen. Nachdem MM Board & Paper, wo möglich, eine neuerliche Kartonpreiserhöhung für das vierte Quartal fixiert hat, wurde für den Jahresbeginn 2022 eine weitere Preiserhöhung für Karton und Papier angekündigt. Steigende Karton- und Papierpreise bedeuten im Gegenzug neuerliche Kostenbelastungen für MM Packaging, welche erst zeitversetzt weitergegeben werden können. Die operative Performance der neu erworbenen Werke Kwidzyn und Kotkamills entspricht den Erwartungen. Ähnlich wie in der gesamten MM Board & Paper Division wird die Profitabilität im 4. Quartal vor allem durch die außergewöhnlichen Energiepreissteigerungen und verzögerte Weitergabe bei den Verkaufspreisen belastet.