GFT-Aktie höher: GFT überzeugt mit Umsatzprognose trotz Gewinnrückgang

06.03.2025 11:59:00

Der Softwareanbieter GFT Technologies hofft mittelfristig auf ein deutliches Plus bei Umsatz und Ergebnis.

Bis 2029 soll der Umsatz deutlich zulegen und dabei die Marge steigen. Für das laufende Jahr rechnet Konzernchef Marco Santos allerdings damit, weniger zu verdienen - und das bei einem anziehenden Erlös. An der Börse konzentrierten sich die Investoren am Donnerstag vor allem auf den mittelfristigen Ausblick. Die in den vergangenen Monaten und Jahren unter Druck stehende Aktie legte im frühen Handel zweistellig zu und lag damit an der Spitze des Nebenwerteindex SDAX. Zuletzt notierte sie im XETRA-Handel noch 3,82 Prozent im Plus bei 21,75 Euro.

Kurstreiber war die Prognose für die kommenden Jahre. Bis 2029 soll der Erlös auf rund 1,5 Milliarden Euro klettern. Davon sollen 9,5 Prozent als um Sondereffekte bereinigtes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit-Marge) hängen bleiben. "Unser Ziel ist es, langfristig profitabel zu wachsen", sagte Santos laut Mitteilung. Kurzfristig dürften sich aber die Maßnahmen negativ auswirken - "doch ab 2026 erwarten wir eine deutliche Verbesserung unserer Rentabilität." So will GFT Technologies bis 2029 "vollständig KI-zentriert" werden.

Im laufenden Jahr soll der Umsatz um sieben Prozent auf rund 930 Millionen Euro steigen. Davon dürften 68 Millionen Euro als um Sondereinflüsse bereinigtes operatives Ergebnis (Ebit) hängen bleiben - zwölf Prozent weniger als 2024. Die Marge würde lediglich etwas mehr als sieben Prozent betragen - nach 8,9 Prozent im vergangenen Jahr. Nach eigenen Angaben liegt die 2025er-Prognose im Rahmen der Markterwartungen.

Das Vorsteuerergebnis dürfte um acht Prozent auf 60 Millionen Euro zurückgehen und damit stärker als erwartet. Als Grund für den erwarteten Gewinnrückgang nannte GFT höhere Investitionen, zusätzliche Maßnahmen, um die Effizienz zu steigern, sowie höhere Beiträge in die Sozialversicherungssysteme verschiedener Länder.

Im abgelaufenen Jahr kletterte der Umsatz um ein Zehntel auf 871 Millionen Euro. Dabei hätten sich die Geschäfte mit Banken und Industriekunden "besonders stark" entwickelt, während der Versicherungsbereich mit einem Plus von einem Prozent auf dem Vorjahresniveau verharrt sei.

Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern legte um sechs Prozent auf 77,4 Millionen Euro zu. Vor Steuern verdiente GFT Technologies aber mit rund 65 Millionen Euro vier Prozent weniger als noch im Vorjahr. Der Vorstand will den Aktionären für 2024 eine stabile Dividende von 50 Cent je Aktie auszahlen.

Analyst Andreas Wolf von Warburg Research attestierte GFT in seiner ersten Reaktion solide Jahreszahlen. Positiv erwähnte er jedoch die Absicht, sich im neuen Jahr stärker auf den Megatrend der Künstlichen Intelligenz (KI) zu fokussieren. "GFT möchte sich als führendes Unternehmen im Bereich der KI-zentrierten digitalen Transformation positionieren, indem es generative KI-Lösungen in sein Dienstleistungsangebot integriert und sein Portfolio auf profitablere, hochwertige Dienstleistungen ausrichtet", schrieb er.

Laut Wolf hat GFT es sich zum Ziel gemacht, mittelfristig die Hälfte des Umsatzes mit profitableren KI-Angeboten zu erzielen. Als "vollständig KI-zentriertes Unternehmen" soll der Umsatz bis 2029 auf rund 1,5 Milliarden Euro gesteigert werden, hatte das Unternehmen am Vorabend nach Börsenschluss mit seinen Zahlen mitgeteilt.

Auch Simon Keller von der Privatbank Hauck & Aufhäuser erwähnte in seiner Studie den KI-Fokus positiv, auch wenn dafür notwendige Investitionen in diesem Jahr die Profitabilität beschränkten. Er kürzte zwar etwas seine Schätzungen in Erwartung von weniger Wachstum im zweiten Halbjahr 2024 und damit auch sein Kursziel auf 40 Euro. Er bestätigte aber seine Kaufempfehlung, die auch bei Warburg Bestand hat.

dpa-AFX

Bildquelle: GFT Technologies

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