CTS Eventim-Aktie bricht ein: Ziele nach zweistelligem Umsatz- und EBITDA-Plus bestätigt

21.11.2024 18:04:00

Der Ticketvermarkter und Konzertveranstalter CTS Eventim hat in den ersten neun Monaten des Jahres weniger verdient als gedacht.

Vor allem stark gestiegene Vertriebs- und Verwaltungskosten zehrten am Gewinn. Unter dem Strich brockte dies dem Unternehmen einen überraschenden Gewinnrückgang ein. An der Börse reagierten Anleger verschnupft: Der Aktienkurs von CTS-Eventim brach im XETRA-Handel letztlich 8,19 Prozent auf 82,35 Euro ein. Allerdings haben die Papiere seit dem Jahreswechsel immer noch fast 30 Prozent zugelegt. Auf Fünf-Jahres-Sicht freuen sich Aktionäre über ein Plus von etwa 50 Prozent.

Zwar kletterte das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) im Jahresvergleich um gut 12 Prozent auf knapp 322,8 Millionen Euro, wie der MDAX-Konzern am Donnerstag in München mitteilte. Unter dem Strich blieben den CTS-Eventim-Aktionären allerdings mit 181,2 Millionen Euro rund elf Prozent weniger als noch im Vorjahreszeitraum. Analysten hatten mit deutlich höheren Werten gerechnet.

Bernstein-Research-Analystin Annick Maas schrieb in einer ersten Reaktion, dass CTS Eventim die Erwartungen an die Entwicklung des bereinigten operativen Ergebnisses (Ebitda) deutlich verfehlt habe. Allerdings verwies sie auch darauf, dass zum Konsens nur wenige Experten beigetragen hätten - dies schränke die Qualität ein.

Den Umsatz steigerte CTS Eventim um knapp 16 Prozent auf gut zwei Milliarden Euro in etwa wie erwartet. Neben dem Wachstum aus eigener Kraft in Deutschland und anderen europäischen Ländern halfen dem Konzern auch die jüngsten Akquisitionen. So wurde unter anderem das in Großbritannien und in den Vereinigten Staaten starke Ticketingunternehmen See Tickets erstmals in einem Quartal vollständig einbezogen.

Auch Veranstaltungen bekannter Musiker steuerten zu mehr Umsatz bei. Zu den größten Treibern zählten im dritten Quartal etwa der Popstar Ed Sheeran oder die Heavy-Metal-Gruppe Iron Maiden.

Den im Sommer angehobenen Ergebnisausblick, nach dem das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) "deutlich" gegenüber dem Vorjahr liegen soll, sowie das Ziel eines moderaten Umsatzwachstums behielt der Vorstand bei.

Bernstein belässt CTS Eventim auf 'Outperform' - Ziel 95 Euro

Das US-Analysehaus Bernstein Research hat die Einstufung für CTS Eventim nach Zahlen mit einem Kursziel von 95 Euro auf "Outperform" belassen. Das dritte Quartal des Eventvermarkters sei geprägt von einem guten Umsatztrend, schrieb Analystin Annick Maas am Donnerstag in ihrer ersten Einschätzung. Diesbezüglich liege CTS über den Erwartungen, doch beim operativen Ergebnis (bereinigtes Ebitda) seien diese deutlich verfehlt worden. Die Expertin verwies jedoch darauf, dass zum Konsens nur wenige Experten beitrügen, was dessen Qualität einschränke.

Analysten hatten mehr erwartet

Die Zahlen zeigten, dass CTS in den neun Monaten weniger verdient hat als gedacht. Analysten hatten beim operativen Gewinn (Ebitda) und dem Nettogewinn mit deutlich höheren Werten gerechnet. Ein Händler betonte, die Marge sei enttäuschend ausgefallen, während die Umsatzentwicklung stark sei. Es half den Aktien nicht, dass CTS den im Sommer angehobenen Ergebnisausblick bestätigte. Der Börsianer sah darin keine Überraschung.

Henrik Paganetty von Jefferies Research sprach denn auch in seiner ersten Einschätzung von einem "schwachen dritten Quartal". Er bezifferte den Fehlschlag beim operativen Ergebnis im Konsensvergleich auf 25 Prozent. Ähnlich urteilte Analystin Annick Maas von Bernstein Research, die aber die Aussagekraft der Marktschätzungen in Frage stellte mit dem Hinweis, es hätten insgesamt nur wenige Experten dazu beigetragen.

Maas betonte weiter, umsatzseitig sei das dritte Quartal geprägt gewesen von einem guten Trend. "Trotz geopolitischer Unsicherheiten und höherer Lebenshaltungskosten geben Verbraucher weiterhin Geld für Live-Erlebnisse aus", resümierte auch Analyst Volker Bosse von der Baader Bank. Paganetty hob hervor, neben dem organischen Wachstum in Kernmärkten wie Deutschland sei der Umsatz auch von einer voll konsolidierten Übernahme angetrieben worden. Mit See Tickets wurde die Live-Sparte des Medienkonzerns Vivendi übernommen.

FRANKFURT dpa-AFX und dpa-AFX Broker

Bildquelle: Willy Barton / Shutterstock.com

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