Analysefirma: Darum könnte Ether 2025 endlich seinen Rekord knacken

20.01.2025 07:01:00

Nach einem durchwachsenen Jahr 2024 könnte Ether im neuen Jahr einen neuen Rekordpreis erreichen. So zumindest eine Schätzung des Blockchain-Analyseunternehmens CryptoQuant vom Dezember.

• Bitcoin performte 2024 deutlich besser als Ether
• Doch 2025 könnte auch Ether endlich ein neues Rekordniveau erreichen
• Blockchain-Analyseunternehmen verweist auf Nachfrage- und Angebotsdynamik

In 2024 konnte Ether (ETH) um 46 Prozent zulegen. Doch so gut das auf den ersten Blick erschien, die nach Marktkapitalisierung weltweit zweitgrößte Cyberdevise blieb damit weit hinter ihrem großen Bruder, dem Bitcoin zurück. Die Ur-Kryptowährung war im vergangenen Jahr nämlich um enorme 121 Prozent geklettert und hatte beflügelt von der US-Präsidentschaftswahl sogar erstmals in ihrer Geschichte die 100.000-Dollar-Marke geknackt.

Der Trump-Effekt

Angetrieben wurden Kryptowährungen in den letzten Monaten vom Wahlsieg Donald Trumps bei der US-Präsidentschaftswahl. Er werde der "Pro-Bitcoin-Präsident" sein, den Amerika brauche, hatte der 78-jährige Republikaner während seines Wahlkampfes erklärt und versprochen, den Kryptomarkt weitgehend unreguliert zu lassen.

Ether-Anleger hoffen, dass die neue Trump-Administration eine größere regulatorische Klarheit schafft, insbesondere in Bezug auf die Klassifizierung des sogenannten Staking. Dazu muss man wissen, dass Validatoren (Nutzer die Transaktionen validieren und neue Blöcke auf der Ethereum-Blockchain vorschlagen) für die Teilnahme am Netzwerk ETH-Token fest in der Blockchain verankern müssen, um diese zu sichern. Für dieses Staking erhalten sie zwar eine Art Rendite, jedoch können die ETH in dieser Zeit nicht in lukrativeren DeFi-Protokollen verwendet werden. Liquid Staking-Protokolle lösen dieses Problem, indem die Nutzer quasi als Pfandmarke einen anderen Token erhalten, der mehr oder weniger den gleichen Kurs hat und wie das Original auf anderen DeFi-Plattformen eingesetzt werden kann, um dort zusätzliche Rendite zu generieren. Klare Richtlinien durch eine neue Regierung könnten nun dazu führen, dass institutionelle und traditionelle Finanzakteure liquide Staking-Tokens adoptieren, blicken die Anleger hoffnungsvoll auf 2025.

Ether-Rekord in 2025?

In diesem Jahr könnte es also noch deutlich besser für den Ether laufen als in 2024. Falls die derzeitige Nachfrage- und Angebotsdynamik anhält, dann könnte der Ether-Kurs in 2025 sogar die Marke von 5.000 US-Dollar überspringen, prognostiziert CryptoQuant laut "MarketWatch". Zum Vergleich: Aktuell notiert das ETH/US-Dollar-Paar nur bei 3.423,45 Dollar (Stand: 19.01.2025).

Sollte Ether tatsächlich ein solcher Kurssprung gelingen, so würde dies auch ein neues Allzeithoch bedeuten. Das bisherige Rekordniveau liegt bei 4.865 US-Dollar und war im November 2021 erreicht worden.

Ethereum-ETFs gefragt

Ein Grund für den Optimismus des Blockchain-Analyseunternehmens ist das große Interesse an ETH-ETFs. Nach enormen Zuflüssen in letzter Zeit kletterte der Ether-Bestand dieser börsengehandelten Fonds gemäß den Daten von CryptoQuant jüngst auf ein Rekordhoch.

Ende Juni 2024 feierten die ersten Spot-Ether-ETFs ihr Börsendebüt, nachdem bereits im Januar des selben Jahres der Handel von Spot-Bitcoin-ETFs durch die US-Aufsichtsbehörde SEC freigegeben worden war. Dieser Schritt verschaffte Anlegern in den USA nach einem jahrelangen Prozess einen leichteren Zugang zu einer weiteren großen Kryptowährung, denn in solche börsengehandelte Fonds zu investieren stellt für viele Anleger eine geringere Hürde dar als direkt bei Digitalgeld. Dies gilt insbesondere für institutionelle Anleger wie Versicherungsgesellschaften oder Pensionsfonds, weil sie mit ETFs bereits sehr vertraut sind. Hinzu kommt, dass ETFs die von einer regulierten Finanzinstitution verwaltet werden hierdurch ein gewisses Maß an Sicherheit bieten, was vor allem für institutionelle Investoren mit ihren strengen Regulierungen wichtig ist.

Angebotswachstum gebremst

Doch während die Nachfrage stark zunimmt, habe sich das Angebotswachstum der Kryptowährung wohl verlangsamt. Darauf deute zumindest die zunehmende Menge an Ether, die durch Transaktionsgebühren verbrannt wird, hin, schreiben die Analysten von CryptoQuant laut "MarketWatch" in einer aktuellen Mitteilung.

Redaktion finanzen.net

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