EZB setzt stärker auf Daten als auf neutralen Zins
"Was sehen wir in den Preisdaten? Was sehen wir in den Aktivitätsdaten? Was sehen wir bei der Übertragung (der Geldpolitik in die Realwirtschaft)?", sagte er in einem Podcast der Nachrichtenagentur Bloomberg.
Zwar seien "Narrative" wie das des neutralen Zinses wichtig, um etwa im Falle einer Inflation von deutlich über 2 Prozent die Botschaft zu übermitteln, dass die Zinsen nun steigen müssten. "Aber jetzt, wo wir uns dieser Zone nähern, sollten wir nicht über Neutralität reden, sondern darüber, was angemessen ist", fügte er hinzu.
Der neutrale Zins ist ein nicht messbarer Zins, oberhalb dessen die Geldpolitik restriktiv wirkt, unterhalb aber stimulierend. EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte kürzlich eine Spanne von 1,75 bis 2,25 Prozent genannt. Der EZB-Leitzins liegt gegenwärtig bei 2,75 Prozent.
Die EZB veröffentlicht am Freitag ein Papier, in dem sie verschiedene Schätzungen des neutralen Zinses vorstellen wird.
DOW JONES
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