Fehlender Preisauftrieb könnte Fed weiter zögern lassen
Der Preisauftrieb in den USA bleibt verhalten und könnte die amerikanische Notenbank Fed weiter von einer Rückführung ihrer Geldschwemme abhalten.
Die von der Federal Reserve besonders beachtete Kerninflation (PCE) erhöhte sich im August zwar leicht um 0,1 Punkte auf nunmehr 1,2 Prozent, wie aus Zahlen des Handelsministeriums vom Freitag hervorgeht. Die Rate liegt aber immer noch weit entfernt von dem Zielwert der Fed bei zwei Prozent.
Seit langem gilt die im längeren Vergleich sehr verhaltene Teuerung als ein Hemmschuh, der die Fed daran hindert, etwas weniger stark auf ihr geldpolitisches Gaspedal zu treten. Als stärkster Bedenkenträger in den Reihen der Notenbank gilt James Bullard. Der Präsident der regionalen Notenbank von St. Louis wird nicht müde, öffentlich auf die Gefahren zu schwacher Preissteigerungen hinzuweisen. Zwar liegt die Geldentwertung in den USA gegenwärtig etwas höher als zu Zeiten der starken Rezession im Jahr 2009. Seinerzeit hatte auch Fed-Chef Ben Bernanke vor Deflationsgefahren gewarnt. Seit Mitte 2012 ist die Inflation aber wieder deutlich gesunken.
Geringe Preissteigerungen von Gütern und Dienstleistungen können sowohl Folge als auch Ursache eines schwachen Wirtschaftswachstums sein. So tendiert die Teuerungsrate in wirtschaftlich schwachen Zeiten zumeist nach unten, weil weniger Spielraum etwa für Lohn- und Gehaltssteigerungen besteht. Auf der anderen Seite können geringe Preiserhöhungen Ergebnis einer konjunkturellen Schwächephase sein. Beispielsweise könnten sich Unternehmen mit einer zu schwachen Nachfrage konfrontiert sehen oder über reichlich ungenutzte Kapazitäten verfügen.