Massive Negativfolgen erwartet: Ray Dalio über mögliche Straffung der Fed
Mögliche Anpassungen der Geldpolitik insbesondere durch die US-Notenbank Federal Reserve hatten Anleger in den vergangenen Tagen und Wochen beschäftigt und zogen deutliche Marktreaktionen nach sich. Für den Hedgefonds-Gründer Ray Dalio ist klar: Eine Straffung der Geldpolitik geht an den Märkten nicht spurlos vorbei.
• Zinsgespenst geht an den Märkten umher
• Dalio glaubt an starke Reaktionen der Börsen nach Fed-Straffung
• Warnung vor monetärer Inflation
Welche Folgen eine mögliche Straffung der Geldpolitik der US-Notenbank für die Finanzmärkte haben könnte, darauf bekamen Marktteilnehmer in den vergangenen Wochen einen Vorgeschmack. So hatte der Präsident der regionalen US-Notenbank Fed von St. Louis, James Bullard, eine Leitzinserhöhung bereits im kommenden Jahr ins Spiel gebracht. Viele Marktteilnehmer reagierten geschockt auf diese Nachricht, die Börsen ihrerseits reagierten empfindlich.
Die US-Notenbank hatte zuvor mitgeteilt, zunächst nichts an ihrer Geldpolitik ändern zu wollen, dennoch brachte die Nachricht dass die meisten Fed-Mitglieder zwei Zinserhöhungen bis Ende 2023 befürworten, die Angst vor dem Zinsgespenst an die Märkte.
Straffung wird Folgen haben
Hedgefondsmanager Ray Dalio zeigte sich daraufhin besorgt, was eine mögliche Straffung der Geldpolitik durch die US-Notenbank angehe. "Man hat die Reaktion an den Märkten gesehen, als die Fed nur eine Straffung angedeutet hat. Ich glaube nicht, dass sie viel straffen können, ohne damit einen großen negativen Effekt auszulösen", betont der Investor im Rahmen des Qatar Economic Forum.
.@Bridgewater's @RayDalio, "I'm not particularly worried about the classic demand pushing up against supply. There's something like 10% of GDP stored in financial assets - it's likely there is going to be a big pickup in demand." #QatarEconomicForum pic.twitter.com/ncBN1IoCWU
- Bloomberg Live (@BloombergLive) June 21, 2021
Warnung vor monetärer Inflation
Zeitgleich zeigte sich Dalio aber auch besorgt über die Überhitzung der monetären Inflation. Diese werde man schwerlich vermeiden können, aufgrund einer Flut von Anleihenemissionen. Die USA seien angesichts steigender Defizite dazu gezwungen, viele Anleihen an Anleger zu verkaufen. Allerdings hielten diese bereits große Anleihenbestände - ungeachtet niedriger Zinsen und negativer realer oder inflationsbereinigter Renditen, so der Hedgefondsmanager weiter. Chinesische und andere Kapitalmärkte würden seiner Ansicht nach für Anleger weltweit attraktiver: "Das schafft eine Angebots-Nachfrage-Situation, die zu einer monetären Inflation führen kann, weil die Nachfrage nicht ausreicht, um diese Anleihen zu kaufen", sagte Dalio. Die Fed werde vor diesem Hintergrund ihre Anleihenkäufe nicht wie geplant drosseln oder kürzen können und müsse unter Umständen sogar noch mehr Anleihen kaufen, um einen Anstieg der Zinssätze zu verhindern, warnt der Experte.
Redaktion finanzen.net
Weitere News
Bildquellen: spirit of america / Shutterstock.com, Michel Euler/AP