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Sport-Zertifikate: Hier laufen Anleger im Spitzen-Team

25.11.17 18:44 Uhr

Sport-Zertifikate: Hier laufen Anleger im Spitzen-Team | finanzen.net

Das Geschäft mit der Sport-Bekleidung und dem Equipment brummt. Mit Indexpapieren können Anleger in der Breite auf den Boom der setzen.

von Gian Hessami, €uro am Sonntag

Das olympische Feuer ist bereits in Südkorea angekommen, die Sportler müssen sich noch etwas gedulden. Aber nicht nur sie fiebern dem 9. Februar entgegen, wenn die Olympischen Winterspiele in Pyeongchang beginnen.



Auch die Sportartikelhersteller reiben sich die Hände. Vor einem Milliardenpublikum zeigen die Olympioniken in den Medien, was sie können - und vom wem sie ausgestattet werden. Selbst wenn Nike, Adidas und Co durch die Olympischen Spiele ihren Produktverkauf nicht direkt steigern können, eine gigantische Marketingplattform sind die Winterspiele in jedem Fall.

Aktienanalysten trauen der Sportindustrie noch einiges zu - auch ohne die Olympischen Spiele. Gründe dafür sind die starke Nachfrage und das robuste Produktportfolio der großen Player. Nicht nur Breitensportarten wie Fußball und Basketball oder Trends wie Surfen, Klettern und Trekking ziehen die Massen an. Im Bürozeitalter, in dem immer mehr Menschen sitzend ihre Arbeit verrichten, ist Sport nicht nur Ausgleich, sondern ein Teil der Gesundheitsvorsorge. Hierzulande sind beispielsweise mehr als zehn Millionen Kunden in Fitnessstudios angemeldet.

Die großen Player

"Die deutsche Fitnessbranche ist ein Wachstumsmarkt", sagt Karsten Hollasch, Partner und Leiter der Sport Business Gruppe beim Beratungsunternehmen Deloitte. Als Faktoren, die jüngst zu neuen Höchstwerten führten, nennt der Experte ein steigendes Gesundheitsbewusstsein der Bevölkerung und einen Imagewandel von Fitness zum Lifestyle-Produkt für jedermann.

Anleger, die ans Aufwärtspotenzial der Sportindustrie glauben, können mit einem Zertifikat der HypoVereinsbank auf den Solactive-Sports-Index oder mit einem Zertifikat der Commerzbank auf den Top-Sport-Index setzen.



Das erste Barometer bildet die Kurs­entwicklung der Aktien von 20 Unternehmen ab, die Sportbekleidung und Equipment herstellen. Aus den beiden Bereichen werden die jeweils nach Marktkapitalisierung zehn größten Unternehmen ausgewählt. Die Aktien werden dann jeweils zu fünf Prozent - und damit zu gleichen Teilen - gewichtet. Zweimal jährlich, im Juni und Dezember, erfolgt die Überprüfung der Zusammensetzung sowie ein Rebalancing. Dabei werden Anteile der verschiedenen Positionen auf ihre Ausgangsquote von fünf Prozent zurückgesetzt. Für das Portfoliomanagement zahlen Zerti­fikateinhaber eine jährliche Gebühr von einem Prozent.

Zum Solactive-Sports-Index gehören Branchengrößen wie Nike, Adidas, Puma, Under Armour, Shimano und Foot Locker. Aber auch nicht jedem gleich geläufige Unternehmen wie Anta Sports, Lululemon Athletica und Garmin sind mit von der Partie. Anta Sports ist ein chinesisches Unternehmen, das Sportartikel wie Schuhe, Bekleidung und Accessoires herstellt. Lululemon Athletica ist ein kanadischer Händler, der sich auf Yoga-inspirierte Sportbekleidung spezialisiert hat. Garmin wiederum ist ein Schweizer Hersteller von Navigationsgeräten, die auch im Fitnessbereich zum Einsatz kommen.

Auf deutlich mehr Firmen setzen Anleger mit dem Top-Sport-Indexzertifikat. Es enthält Aktien von 49 Firmen der Bereiche Sportbekleidung, Sportausrüstung, Sport-Entertainment, Sportvereine, Infrastruktur für Sport-Events, Sport-Sponsoring, Nahrungsmittel, Arzneimittel sowie Medizinprodukte für Sportler. Zu den aktuellen Schwergewichten zählen Anta Sports, der chinesische Schuhproduzent Yue Yuen Industrial, Samsung, Adidas und Shimano.

Immer zu jedem 15. Kalendertag eines Monats wird der Index überprüft und entsprechend den Auswahlkriterien angepasst. So muss etwa der Börsenwert jedes Unternehmens mindestens eine Milliarde und das Handelsvolumen im Schnitt mehr als eine Million US-Dollar betragen. Die Managementgebühr beträgt jährlich ein Prozent. Darüber hinaus zahlen Anleger eine Performancegebühr von 15 Prozent der positiven Differenz zwischen Indexstand und dem bislang gültigen Höchststand des Index - ein klarer Nachteil gegenüber dem Zertifikat der HypoVereinsbank.

Unterschiedliche Performance

Beide Zertifikate sind nicht währungsgesichert. Anleger können bei beiden Papieren an etwaigen Dividendenausschüttungen der Unternehmen partizipieren. Auch wenn das Papier auf den Top-Sport-Index eine lästige Performancegebühr mit sich bringt, im Hinblick auf die Kursgewinne hat es in diesem Jahr gegenüber dem Pendant der HypoVereinsbank eindeutig die Nase vorn (siehe Investor-Info). Dies gilt auch für die vergangenen drei Jahre, in denen das Commerzbank-Papier ein Plus von 35 Prozent schaffte. Das HVB-Zertifikat kam in der Zeit nur auf rund vier Prozent, was fast ausschließlich am miesen vergangenen Jahr liegt. In den Jahren vorher performte das Papier gut.

Investor-Info

Solactive-Sports-Zertifikat
Papier mit Nachholpotenzial

Mit dem Indexzertifikat auf den Solactive- Sports-Index setzen Anleger auf 20 Unternehmen aus den Bereichen Sportbekleidung und -ausrüstung, unter anderem auf Nike, Adidas, Puma, Foot Locker und Shimano. Die Performance lässt in diesem Jahr mit einem Minus von 17 Prozent zu wünschen übrig. Seit Emission Mitte 2012 hat das Zertifikat allerdings um knapp 60 Prozent zugelegt. Investoren haben die Möglichkeit, das Papier an der Börse Frankfurt zu handeln.

Top-Sport-Zertifikat
Gewinn hui, Gebühren pfui

Das Indexpapier auf den Top-Sport-Index ­bietet die Möglichkeit, sein Investment auf 49 verschiedene Aktien zu verteilen. Neben Sportartikelherstellern sind Branchen wie Entertainment und Technik enthalten, etwa Samsung und Panasonic. 2017 haben Anleger mit dem Zertifikat ein Plus von rund zehn Prozent erzielt. Wermutstropfen ist die Erfolgsgebühr von 15 Prozent, die Investoren in stark steigenden Märkten zahlen müssen. Das ­Papier ist an der Börse Stuttgart handelbar.

Nike-Cap-Bonuszertifikat
Mit viel Puffer nach unten

Das Cap-Bonuszertifikat auf Nike erzielt rund sieben Prozent Rendite. Bedingung: Der Aktienkurs darf bis zur Fälligkeit Ende 2018 die untere Barriere von 38 US-Dollar nicht berühren. Der Abstand des aktuellen Aktienkurses zur Barriere beträgt circa 33 Prozent. Oberhalb der Gewinnbegrenzung (Cap) von 61 Dollar können Anleger nicht von Kursanstiegen profitieren. Sollte die Barriere reißen, wandelt sich das Papier in ein Indexzertifikat, mit dem Besitzer linear an der Kursbewegung der ­Aktie teilnehmen. Es besteht ein Dollarrisiko.

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Bildquellen: Nike, Inc.

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