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Reverse-Bonuszertifikate: Auf den Kopf gestellt

22.04.17 16:00 Uhr

Reverse-Bonuszertifikate: Auf den Kopf gestellt | finanzen.net

Mit den Papieren machen Anleger Gewinne, wenn es an den Märkten seitwärts oder abwärts geht.

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von Gian Hessami, Euro am Sonntag

Seit der Wahl des US-Präsidenten haben die Aktienmärkte deutlich zugelegt. Das Macherimage Donald Trumps bekam inzwischen allerdings kräftige Kratzer. Viele Anleger bezweifeln mittlerweile, dass der Höhenflug gerechtfertigt ist. Das Rückschlagrisiko wird größer. Das gilt insbesondere für volatile Werte wie Bankaktien.



Wer sich gegen fallende Märkte absichern will und nach Produkten sucht, die auch in seitwärts laufenden Märkten Renditen erzielen, ist bei Reverse-Bonuszertifikaten an der richtigen Adresse. Sie stellen das Prinzip herkömmlicher Bonuszertifikate auf den Kopf: Die Barriere, die den Bonus sichert, befindet sich oberhalb des aktuellen Basiswertkurses - und nicht unterhalb.

Wird diese Schwelle nicht berührt, erhalten Anleger den Bonus. Beispiel ist das bis Mitte Dezember laufende Capped-Bonus-Reverse-Zertifikat von BNP Paribas auf die Aktie der Deutschen Bank (ISIN: DE 000 PR1 HAW 8). Die Aktie notiert derzeit bei rund 15 Euro. Sollte der Titel die Barriere von 19,64 Euro nicht erreichen, erhalten Anleger 13,99 Euro pro Zertifikat zurück. Bei einem Kaufpreis von 13,25 Euro entspricht dies einer Rendite von 5,7 Prozent. Das sind 8,6 Prozent per annum. Aufgrund der Gewinnbegrenzung ist dies der höchstmögliche Ertrag, den man mit dem Papier erzielen kann.

Barriere im Blick

Wird die Barriere gebrochen, verfällt das Recht auf Bonuszahlung. In diesem Fall nehmen Anleger an der prozentualen Kursentwicklung der Deutschen-Bank-Aktie bezogen auf den Startpreis von 14,28 Euro teil - allerdings spiegelverkehrt. Je weiter die Aktie dann steigt, desto größer ist der Verlust.

Bei Reverse-Papieren sollte man also stets davon ausgehen, dass der Basiswert niemals so stark ansteigt, dass er während der Laufzeit die Barriere erreicht. Reißt diese, kann es zu hohen Verlusten kommen. Die möglichen Szenarien sieht man sich am besten vorab in den jeweiligen Produktinformationsblättern an, welche die Emittenten zur Verfügung stellen.



Mit Reverse-Bonuszertifikaten ist es auch möglich, auf seitwärts und abwärts laufende Kurse ganzer Märkte zu setzen. Wer zum Beispiel glaubt, dass der DAX kein Aufwärtspotenzial mehr hat, für den könnte sich ein Papier der Deutschen Bank (ISIN: DE 000 DM1 EEM 7) eignen. Wenn der Index bis Mitte März 2018 nicht die Barriere von 13.200 Punkten berührt, erhalten Anleger 110 Euro pro Zertifikat. Beim aktuellen Kaufpreis von 101,05 Euro ergibt sich eine Rendite von 8,9 Prozent, das sind 9,4 Prozent per annum.

Für alle Reverse-Papiere gilt: Je näher die Barriere am aktuellen Stand des Basiswerts, desto riskanter ist das Investment. Bei längeren Laufzeiten erhöht sich zudem die Wahrscheinlichkeit, dass die Barriere verletzt wird. Im Gegenzug sind bei kleinen Sicherheitspuffern und langen Laufzeiten aber auch höhere Renditen möglich.

Bildquellen: dominic8 / Shutterstock.com, Deutsche Börse

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