Christian Scheid

LANXESS: Schnelle Seitwärtsspekulation

23.11.17 09:58 Uhr

LANXESS: Schnelle Seitwärtsspekulation | finanzen.net

Der Spezialchemiekonzern Lanxess ist stramm auf Wachstumskurs. Wie das Unternehmen vergangene Woche mitteilte, zogen die Erlöse im dritten Quartal um 25,1 Prozent auf 2,4 Mrd. Euro an.

Für den entscheidenden Schub sorgte der Bereich Enigeering Materials. Hier kletterten die Einnahmen dank der Übernahme des Konkurrenten Chemtura um 36,6 Prozent auf 351 Mio. Euro. Aber auch das Wachstum in den übrigen Segmenten gibt keinerlei Anlass zur Kritik. Fast überall ging es prozentual zweistellig nach oben. "Lanxess ist gut in Fahrt. Unser klarer strategischer Fokus auf margenstarke Spezialchemie zahlt sich zunehmend aus, und in unserer neuen Aufstellung sind wir operativ sehr gut unterwegs.

Be-sonders erfreulich: alle Regionen und alle unsere Spezialchemie-Segmente verzeichnen deutliche Ergebniszuwächse", so Vorstandschef Matthias Zachert. Tatsächlich legte das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen um 35 Prozent auf 347 Mio. Euro zu. Neben den Ergebnisbeiträgen der akquirierten Chemtura-Geschäfte waren hierfür auch gestiegene Absatzmengen verantwortlich. Kleiner Schönheitsfehler: Das Konzernergebnis ging wegen einmaliger Sonderaufwendungen - diese resultieren im Wesentlichen aus der Konsolidierung der Produktion von Schmierstoff-Vorpro¬dukten und der damit verbundenen Beendigung der Produktion am Standort Ankerweg in Amsterdam - von 62 auf 55 Mio. Euro zurück. Bereinigt um diese Effekte stieg es allerdings um 37,7 Prozent auf 106 Mio. Euro. An der Börse wollte dennoch keine Kauflaune aufkommen. Im Gegenteil: Die Aktie knickte nach den Zahlen um mehr fast vier Prozent ein. Nicht einmal die höhere Ergebnisprognose konnte Anleger umstimmen. Dabei stellt Lanxess nun einen Rekordwert von 1,25 bis 1,3 Mrd. Euro in Aussicht. Bislang hatte der Konzern mindestens 1,225 Mrd. Euro erwartet. Ohnehin hatte die Aktie Anlegern zuletzt auf dem Kurszettel nicht all¬zu viel zu bieten. Das Jahr 2017 zeigt einen volatilen Kursverlauf zwischen rund 60 und 70 Euro. Bleibt der Titel auch in den kommenden Wochen in dieser Range, erzielen Anleger mit einem Inliner von HVB onemarkets 9,8 Prozent.

Christian Scheid ist seit rund 18 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist tätig, davon seit circa zehn Jahren als freier Autor. Aktuell schreibt er für mehrere deutschsprachige Fachmagazine und -zeitungen in den Bereichen Aktien und Derivate, darunter Börse Online, Capital, Euro am Sonntag und Zertifikate // Austria. Per 1. Juli 2014 kehrte er zum ZertifikateJournal zurück, wo er bis Ende 2009 schon einmal tätig war und die damalige Österreich-Ausgabe des ZJ verantwortete. Hier können Sie sich zum Gratis-Newsletter anmelden: ZertifikateJournal


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