Der Bauboom-Profiteur
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Vor knapp zehn Jahren noch Auslöser der globalen Finanzkrise hat sich der US-Immobilienmarkt mittlerweile wieder deutlich erholt.
Wichtige Kennzahlen liegen auf oder sogar deutlich über Vorkrisenniveau. Ein Ende des Aufschwungs ist nicht in Sicht. Im Gegenteil: Die jüngsten Zahlen fielen eindrucksvoll aus. Im Juli stieg die Zahl der Baubeginne aufs Jahr hochgerechnet um 2,1 Prozent auf 1,211 Mio., während Volkswirte einen Rückgang von 0,8 Prozent erwartet hatten.
Gute Stimmung
Auch der viel beachtete NAHB-Hausmarktindex, der die Stimmung auf dem US-Immobilienmarkt misst, hat sich im August um zwei auf 60 Punkte verbessert. Die Stimmung auf dem amerikanischen Immobilienmarkt ist auch im langfristigen Vergleich gut. Im Oktober 2015 hatte der Index mit 65 Punkten den höchsten Wert seit 2005 erreicht.
Hauptprofiteur Home Depot
Der US-Häusermarkt mag zwar, wie von einigen Experten befürchtet, erste Überhitzungsanzeichen zeigen. Doch derweil erfreuen sich zahlreiche Unter-nehmen glänzender Geschäfte. Einer der Hauptprofiteure ist Home Depot. Die weltgrößte Baumarktkette hat den Umsatz im zweiten Geschäftsquartal 2016/17 (per Ende Juli) um 6,6 Prozent auf 26,5 Mrd. Dollar gesteigert. Der Gewinn kam sogar um mehr als neun Prozent auf 2,4 Mrd. Dollar voran. Erneut hob der Konzern die Prognose für das Gesamtjahr an. Der Konzern traut sich nun 6,31 Dollar Gewinn je Aktie zu und damit vier Cent mehr als zuvor. Den Umsatz des gesamten Geschäftsjahres will das Unternehmen aus Atlanta wie bisher kommuniziert um 6,3 Prozent steigern.
Klettertour der Aktie stockt
Was die Gewinnprognose betrifft, blieb Home Depot hinter den hohen Erwartungen der Analysten zurück. Daher konnte die Aktie ihre eindrucksvolle Klettertour der vergangenen Jahre nach der Zahlenvorlage nicht fortsetzen. Wegen der inzwischen stattlichen Bewertung des Titels können Anleger alternativ den Einstieg in ein Capped Bonus von Citi in Erwägung ziehen. Das bis Juni 2017 laufende Papier ermöglicht einen Ertrag von 6,0 Prozent, sofern die Aktie niemals unter die Barriere von 110 Dollar fällt. Diese Marke, die gut 19 Prozent vom Aktienkurs entfernt liegt, touchierte der Titel im Februar nur ganz kurz. Je nach Wechselkursentwicklung des Euro zum Dollar kann der Ertrag größer oder kleiner ausfallen. Bei 141 Dollar ist ein Cap eingebaut. Sollte der Kurs darüber hinaus steigen, können Anleger daran nicht teilhaben.
Auch in Deutschland wird fleißig gebaut und im eigenen Haus und Garten gewerkelt und gebastelt - ein Trend, der dem deutschen Baumarkthandel gute Geschäfte beschert: Trotz schwieriger Witterungsbedingungen hat die Branche im ersten Halbjahr mit 9,45 Mrd. Euro ein Umsatzplus von 1,5 Prozent erzielt, teilte der Handelsverband Heimwerken, Bauen und Garten (BHB) mit. Im zweiten Quartal betrug der Anstieg sogar drei Prozent. Die Nachrichten wird die britische Baumarktkette Kingfisher gerne hören. Vor knapp drei Jahren gab die Nummer eins in Europa und die Nummer drei weltweit bekannt, mit sei-ner Baumarkt-Marke "ScrewFix" nach Deutschland expandieren zu wollen - ein Markt, den Kingfisher durch die frühere Beteiligung am Hornbach-Konzern gut kennt. Den Ausschlag gab die Pleite von Praktiker. Denn im Zuge dessen rechneten sich die Briten gute Chancen aus, sich vom lukrativen deutschen Markt eine Scheibe abschneiden zu können. Im Gegensatz zur Konkurrenz sind die Screwfix-Filialen eher klein und auf das Nötigste beschränkt. Die Expansion läuft nach Plan. Mit den 2015 eröffneten fünf Filialen kam Kingfisher zum Ende des Geschäftsjahres 2015/16 auf neun Märkte. 2016/2017 sollen weitere neun Standorte entstehen. Auch in der Heimat sieht Kingfisher noch Potenzial. Dort könne die Zahl von 457 Screwfix-Läden in näherer Zukunft auf 600 steigen, sagte Konzernchefin Veronique Laury im März bei der Vorlage der Jahresbilanz. Auch die Aktie scheint gerade wieder Fahrt nach oben aufzunehmen. Mit einem Call-Optionsschein von Société Générale können mutige Anleger auf den Zug aufspringen und auf einen Erfolg der britischen Baumarktkette setzen (ISIN DE000SE12PF1).
Christian Scheid ist seit rund 18 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist tätig, davon seit circa zehn Jahren als freier Autor. Aktuell schreibt er für mehrere deutschsprachige Fachmagazine und -zeitungen in den Bereichen Aktien und Derivate, darunter Börse Online, Capital, Euro am Sonntag und Zertifikate // Austria. Per 1. Juli 2014 kehrte er zum ZertifikateJournal zurück, wo er bis Ende 2009 schon einmal tätig war und die damalige Österreich-Ausgabe des ZJ verantwortete. Hier können Sie sich zum Gratis-Newsletter anmelden: ZertifikateJournal
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