Alles FANG, oder was?
Facebook-Chef Mark Zuckerberg wird immer reicher.
Im neuen Milliardärs-Ranking von "Forbes" ist der 31-Jährige der große Gewinner. Nach Schätzung des US-Magazins ist Zuckerbergs Vermögen im Vergleich zum Vorjahr um 11,2 auf 44,6 Mrd. Dollar gestiegen. Damit verbesserte sich der Erfinder des Sozialen Netzwerks um zehn Plätze auf Rang sechs. Auch der Chef des weltweit größten Onlinehänd-lers Amazon, Jeff Bezos, zählt zu den Überfliegern. Der Reichtum des 52-Jährigen nahm um 10,4 auf 45,2 Mrd. zu, was ihm in der Rangliste von Rang 15 auf fünf nach oben katapultierte.
Die großen Sprünge von Bezos und Zuckerberg in der Reichtums-Rangliste hängen eng mit der prächtigen Entwicklung der Aktienkurse von Facebook und Amazon zusammen. Gemeinsam mit dem Streamingdienst Netflix und dem Internetkonzern Google (jetzt Alphabet) gehören die Papiere schon lange zu den beliebtesten Aktien an der Wall Street und sind unter dem Begriff "FANG" bekannt - wobei sich das Schlagwort aus den Anfangsbuchsta-ben der vier Unternehmen zusammensetzt.
Gemeinsamkeit des FANG-Quartetts: Mit ihren Geschäftsmodellen haben die Konzerne das Internet - oder zumindest einzelne Bereiche davon - revolutioniert. Der Streamingdienst Netflix etwa ist inzwischen in 190 Ländern tätig und erreicht 75 Mio. Abonnenten. Auch für Amazon wird das Thema Streaming immer wichtiger. In den vergangenen Quartalen hat sich das Cloud-Geschäft zum Wachstumstreiber des Konzerns entwickelt.
So viel wert wie der ganze DAX
Ein paar Zahlen gefällig? Das FANG-Quartett ist gemeinsam rund 1.085 Mrd. Dollar wert und damit ungefähr so viel wie alle 30 DAX-Konzerne zusammen. Das mit rund 480 Mrd. Dollar größte FANG-Mitglied Google ist die größte Erfolgsgeschichte, die das Internet jemals hervorgebracht hat. Die Gründer des Imperiums, das mit der effizienten Internetsuche groß geworden ist und das heute Alphabet heißt, Sergey Brin und Larry Page, belegen in der Forbes-Rangliste aktuell die Plätze zwölf und 13 mit einem Vermögen von jeweils rund 35 Mrd. Dollar.
Die Aktien von Facebook, Amazon, Netflix und Alphabet haben 2015 zwischen 36 Prozent und 162 Prozent zugelegt und damit den Gesamtmarkt weit hinter sich gelassen. Der S&P 500 hat im selben Zeitraum lediglich 1,5 Prozent zustande gebracht. Die stattliche Entwicklung und die inzwischen stolzen Bewertungen werfen natürlich zwangsläufig die Frage auf, ob hier noch der Einstieg lohnt. Während Analysten hierüber geteilter Ansicht sind, meinen wir: Wer weiterhin vom Siegeszug des Internets überzeugt ist, kommt an dem Quartett nicht vorbei.
Daher ist es äußerst bequem, dass die Deutsche Bank die vier Aktien erstmals im Paket investierbar gemacht hat, und zwar in dem neuen FANG-Index. Das Auswahlbarometer bildet die Kursentwicklung von Facebook, Amazon, Netflix und Alphabet ab. Bei dem per 24. Februar aufgelegten Index waren die vier Papiere anfangs gleich gewichtet. Sollte das Quartett eines Tages Dividenden zahlen, werden diese dem Index angerechnet. Gebühren fallen keine an.
Wer das Thema spekulativer ange-hen will: Für besonders große FANG-Optimisten hat die Deutsche Bank auch Long-Wave-XXL-Schei¬ne aufgelegt. Mit entsprechenden Short-Wave-XXL-Scheinen sind auch Wetten auf fallende Kurse des FANG-Index möglich.
Christian Scheid ist seit rund 18 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist tätig, davon seit circa zehn Jahren als freier Autor. Aktuell schreibt er für mehrere deutschsprachige Fachmagazine und -zeitungen in den Bereichen Aktien und Derivate, darunter Börse Online, Capital, Euro am Sonntag und Zertifikate // Austria. Per 1. Juli 2014 kehrte er zum ZertifikateJournal zurück, wo er bis Ende 2009 schon einmal tätig war und die damalige Österreich-Ausgabe des ZJ verantwortete. Hier können Sie sich zum Gratis-Newsletter anmelden: ZertifikateJournal" target="_blank">ZertifikateJournal
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