Rheinmetall planiert Puma und Bayer
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Am Aktienmarkt neigen besonders erfahrende Anleger dazu Chancen zu sehen, wo andere nicht hinschauen. Dummerweise schauen sie zurecht weg.
Der beste Trade der letzten Jahre im Deutschen Aktienindex ist so einfach, dass er für erfahrene Investoren fast schon eine Beleidigung ist. Deutschland erhöht seine Rüstungsausgaben massiv - also kaufe man Rheinmetall als gäbe es kein Morgen. Das resultiert dann in eine Performance bei der Aktie von fünfzig Prozent auf einen Monat und satten 180 Prozent auf ein Jahr gerechnet. Auf die letzten fünf Jahre gerechnet spucken die Daten der Börse München sagenhafte 2.600 Prozent Gewinn aus. In diese Zeit fiel der Beginn des Ukraine-Kriegs im Frühjahr 2022. Mit Aktien Geld zu verdienen ist also relativ einfach, wenn man kauft, was man sieht und nicht kauft, was man sich wünscht.
Der Klassiker
Und da sind wir bei einem Fehler, den man als professioneller Anleger gern macht, dem sich aber die wenigsten entziehen können. Auch ich nicht und die meisten Börsianer, die ich über die Jahre kennengelernt habe. Der Fehler lautet - Schrottwichteln. Denn für viele Anleger sind die simplen Aktienkäufe zu einfach. Man schaut jeden Tag Netflix und hört Spotify? Man googelt und rennt in Adidas-Turnschuhen rum? Gelegentlich steht die Cola auf dem Tisch und überall fährt man an McDonalds-Filialen vorbei? Die jeweiligen Aktien zu kaufen wäre eine prima Idee, die wir in unserem Markenwertportfolio bei Feingold Research seit Jahren erfolgreich und mit Outperformance zum Markt umsetzen.
Die große Hoffnung…
Privat allerdings gibt es auch das kleine Portfolio der Hoffnungsträger. Dort kaufe ich solch spannende Comeback-Storys wie Puma, Bayer, Stellantis, PayPal, Pernod Ricard, Novo Nordisk oder TUI ein. Ich habe ganz bewusst die schlimmsten Titel aufgeführt, natürlich sind auch einige gute Storys dabei. Doch man sieht schon an den genannten Titeln, dass viele Comeback-Titel zurecht nur Comeback-Titel sind. Denn die Probleme der jeweiligen Firmen liegen wie bei Puma oder Bayer sehr tief und münden in völlige Trostlosigkeit für die Aktionäre.
Billig und zwar zurecht
Mein Schrottwichteldepot liegt im Performancevergleich nach fünf genauso wie auf zehn Jahre betrachtet deutlich unter dem Markenwertportfolio. Denn starke Marken wirken womöglich teuer, doch sie sind zurecht teuer. Und die anderen Titel sind eben zurecht vermeintlich billig. Im Grunde sollte man sich beim Aktienkauf wirklich an die Devise halten "kaufe was Du siehst und nicht was Du glaubst". Ein Vergleich aus dem Fußball kann helfen. Wer bei einem Fußballmanager-Spiel dabei ist, kauft womöglich auch günstig den Stürmer, der günstig ist aber lange nicht getroffen hat. In der Hoffnung, dass er treffen möge und dann im Wert explodiert. Die Erfahrung zeigt aber, dass meist die erfolgreichen Stürmer von Kane bis Lewandowski über Jahre hinweg verlässlich treffen. Deshalb sind sie teuer und punkten. Jahr für Jahr. Wie am Aktienmarkt.
Es macht dann doch auch Spaß
Trotz dieser Erkenntnis werde ich ebenso wie viele meiner Bekannten aus dem Börsenumfeld es nicht sein lassen können Hoffnungstitel in einem Schrottwichtelportfolio zu parken. Die Hoffnung ein sattes Comeback zu treffen ist dann doch zu verlockend. Bei Aktien wie Crocs oder Siemens Energy hat es ja geklappt.
150 Jahre Börsenerfahrung kombiniert technische Analyse, Trading, Börsenpsychologie und konkrete Investments. Benjamin Feingold ist Mit-Gründer von Feingold Research. Unseren Börsendienst finden Sie unter feingoldresearch.de!
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