Hebelzertifikate-Trader Stephan Feuerstein

„Man hat sich lieb!“

26.10.10 09:16 Uhr

„Man hat sich lieb!“ | finanzen.net

Mit einer ordentlichen Kurslücke nach oben ist der DAX in die neue Woche gestartet.

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Zwar ist davon auszugehen, dass diese wieder geschlossen wird, allerdings fragt man sich allmählich schon, wie weit die Kurse noch weiter steigen werden. Einen Grund für die freundliche Tendenz zum Wochenauftakt dürfte sicherlich das Ergebnis des G20-Gipfels gewesen sein. Weder gegen die chinesische Währungspolitik noch gegen die auf Hochtouren laufende US-Gelddruckmaschine gab es wirklich ernste Worte, so dass man sich eben doch im Hinblick auf den Konjunkturfortschritt wieder lieb hat. Die Aktienmärkte sehen so etwas natürlich gerne, da damit einerseits Tendenzen prognostizierbar sind und andererseits der Geldfluss nicht gestoppt wird. Damit kommen wir zu der Frage, wie man an diesen Märkten Geld verdienen kann!

Wie lässt sich an den Märkten Geld verdienen?

Natürlich wäre es schön, die Kurse von morgen zu kennen. Da dies aber nicht möglich ist, „begnügen“ sich erfolgreiche Akteure damit, Wahrscheinlichkeiten zu handeln. Kombiniert mit einer Risikobegrenzung (ab wann ist es unwahrscheinlich, dass das erwartete Szenario noch eintritt), lässt sich auch so an der Börse ein Vermögen aufbauen, ohne dass man unbedingt die Kurse von morgen kennen muss.

Wie lange steigen die Aktienmärkte noch?

Bereits seit vielen Wochen weisen wir darauf hin, dass der Treibsatz für den aktuellen Anstieg in der extremen Liquidität begründet liegt, der mit den niedrigen Zinsen und dem Ankauf von Staatsanleihen die Notierungen antreibt. Ein Ende dieser (mittelfristigen) Tendenz ist erst im Falle einer Trendwende bei den Zinsen wahrscheinlich. Allerdings wird es zwischendurch bei kurzfristigen Übertreibungsphasen auch immer wieder Rücksetzer geben. Die Frage, die sich einem dabei stellen sollte, lautet daher: Welches Szenario möchte ich handeln? Den mittelfristigen Aufwärtstrend? Dann bieten sich kleinere Rücksetzer zum Einstieg oder gar zum Aufstocken von Long-Positionen an. Oder aber doch eher kurzfristiger? Dann aber verlieren fundamentale Rahmendaten mehr und mehr an Bedeutung. Für normale Anleger erscheint es daher sinnvoll, den Vorteil der mittelfristigen Vorgaben zu nutzen. Denn bekanntlich macht zuviel unüberlegtes Hin und Her ja doch oftmals nur die Taschen leer!

DAX bald über 7.000 Punkte?

Ebenfalls bereits seit Wochen machen wir darauf aufmerksam, dass wir einen Anstieg im DAX auf deutlich über 7.000 Punkte erwarten. Aktuell ist dies insofern interessant, als dass die saisonal stärkere Phase nach dem Sommerloch begonnen hat. Sollten die Kurse zudem weiter ansteigen, dürfte der Performancedruck des einen oder anderen Investors zunehmen, so dass der Anstieg durch entsprechende Anschlusskäufe weiter angeheizt wird. Bleibt die Frage, wie lange das anhält! Sagen wir es mal so: Erst wenn alle investiert sind, erwarten alle steigende Kurse. Und von diesem Zustand sind wir aktuell noch etwas entfernt.

Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Börsenbriefes Hebelzertifikate-Trader. Bereits seit Anfang der 90er Jahre beschäftigt er sich mit dem Thema Börse, speziell der Technischen Analyse. Infos: www.hebelzertifikate-trader.de Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

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