Rohöl: US-Bohraktivitäten nehmen wieder zu
Der erstmals seit sechs Monaten gemeldete Anstieg der Bohraktivitäten in den USA führte beim fossilen Energieträger zu wachsendem Verkaufsdruck.
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von Jörg Bernhard
Am Vortag profitierte der Ölpreis zunächst noch von relativ schwachen US-Arbeitsmarktdaten. Ein solcher Reflex war so nicht unbedingt zu erwarten, schließlich wird ein schwacher US-Arbeitsmarkt normalerweise als Indiz für weniger Berufspendler und weniger Urlauber interpretiert und somit mit einer sinkenden Benzin- bzw. Ölnachfrage gleichgesetzt. Durch den schwachen Dollar wurde der fossile Energieträger außerhalb des Dollarraums jedoch günstiger und deshalb stärker nachgefragt. Die am Freitagvormittag veröffentlichten Einkaufsmanager aus Japan und China fielen auch nicht gerade ermutigend aus. Die Entwicklung im Reich der Mitte wird an den Energiemärkten erfahrungsgemäß besonders intensiv verfolgt, schließlich stehen die Chinesen für den Löwenteil des globalen Nachfragewachstums. Mit einem Rückgang von 51,2 auf 50,6 Zähler war im Juni ein gegenüber dem Vormonat etwas weniger dynamisches Wachstum gemeldet worden.
Am Freitagvormittag präsentierte sich der Ölpreis mit rückläufigen Notierungen. Bis gegen 8.00 Uhr (MESZ) ermäßigte sich der nächstfällige WTI-Kontrakt um 0,28 auf 56,65 Dollar, während sein Pendant auf Brent um 0,21 auf 61,86 Dollar zurückfiel.
Silber: Charttechnische Hochspannung
Trotz der krisenhaften Situation in Griechenland, profitieren sichere Häfen wie Gold und Silber davon kaum. Bei Silber spitzt sich derzeit - zumindest aus charttechnischer Sicht - die Situation allerdings zu. Der im Bereich von 15 Dollar verlaufende Boden könnte demnächst getestet werden. Dessen Bruch dürfte erheblichen Verkaufsdruck aufkommen lassen. Seit Oktober versucht sich der Silberpreis an einer Bodenbildung. Dessen untere Begrenzung verläuft bei 15 Dollar - nach oben hin prallte das Edelmetall im Bereich von 18 Dollar ab.Am Freitagvormittag präsentierte sich der Silberpreis mit stabilen Notierungen. Bis gegen 8.00 Uhr (MESZ) verteuerte sich der am aktivsten gehandelte Future auf Silber (September) um 0,028 auf 15,59 Dollar pro Feinunze.
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