Lässt der Glanz nach?
Weshalb der Goldkurs kurzfristig unter Druck bleiben könnte.
Gold könnte trotz der zuletzt leichten Erholung weiterhin anfällig bleiben – zumindest auf kurze Sicht. Die möglichen Gründe: Zum einen trauen viele Anleger den Aktienmärkten – allen voran in den USA – derzeit wohl mehr zu. Hinzu kommt, dass sich die Inflation aktuell in vielen wichtigen Wirtschaftsregionen eher auf dem Rückzug befindet. So sank etwa die Teuerungsrate in China im März auf 2,1 Prozent, während sie in Deutschland von 1,5 Prozent im Februar auf 1,4 Prozent im März zurückging – und somit ein gutes Stück unter dem angestrebten EZB-Wert in Höhe von „nahe, aber unter 2 Prozent“ liegt.
Trendwende nicht auszuschließen
Aufgrund der extrem lockeren Geldpolitik der weltweit wichtigsten Notenbanken könnte das Inflationsgespenst aber schon bald wieder für Unruhe sorgen. Dies könnte dann auch die Nachfrage nach dem schimmernden Krisenmetall wieder ansteigen lassen.
Gold: Bären geben Richtung vor – noch
Der Goldpreis hat sich in den vergangenen Monaten recht kraftlos dahingeschleppt. Derzeit liegt er wieder auf dem Niveau von Mitte 2011.
Abwärtstendenzen überwiegen
Auch wenn dazwischen der große Höhenflug lag, jetzt scheint die Luft erst mal ziemlich raus zu sein. Ein klarer Abwärtstrend hat sich ausgebildet, der bereits mehrfach bestätigt wurde und entsprechend fest sitzt. Kurzfristig scheint hier wenig Bewegung sichtbar. Schafft es das Gold aber, einen Boden zu bilden, wäre auch ein Aufstieg wieder möglich. Diese Entscheidung könnte dabei in Kürze fällig werden, läuft der Chart doch gerade in eine enge Formation hinein.
Kemal Bagci ist Derivate-Spezialist bei der RBS. In dieser Position entwickelt er strukturierte Produktlösungen, unter anderem auf Aktien- und Rohstoffmärkte. Nach seinem Studium in International Finance in Deutschland und den USA stieg er im Jahr 2005 bei der Deutschen Asset Management in London ein. Seit März 2010 ist er bei der RBS in Frankfurt tätig.
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