Goldpreisausblick

Neue Gold-Höchststände erwartet: JPMorgan mit optimistischer Prognose - diese Faktoren dürften den Goldpreis stützen

26.01.24 23:00 Uhr

Glänzende Aussichten: JPMorgan erwartet Höchststände für Gold - das treibt den Preis nach oben | finanzen.net

Nach einer starken Performance von Gold im vergangenen Jahr, die in einem Rekordhoch im Dezember 2023 gipfelte, zeigen sich Rohstoffexperten von JPMorgan zuversichtlich, dass der Goldpreis weiter steigt und gar neue Höchststände erreicht.

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• Goldpreis knackt Ende 2023 erneut 2.000-Dollar-Marke
• Geopolitische Unsicherheit, US-Dollar, Zentralbankkäufe & Zinssenkungsfantasien stützen
• JPMorgan zuversichtlich für Gold - neue Höchststände erwartet

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Der Goldpreis konnte im vergangenen Jahr deutlich zulegen. Vor allem im letzten Jahresviertel hat das Edelmetall nach dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel 2023 und den damit einhergehenden geopolitischen Unruhen, - zusätzlich zu den schon bestehenden Konflikten, wie dem Ukraine-Krieg - an Fahrt aufgenommen und ist erneut über die runde 2.000-Dollar-Marke geklettert. Stützend wirkten auch der schwache US-Dollar, die Zentralbankkäufe und die Erwartung, dass die US-Notenbank Fed den Leitzins senken wird.

JPMorgan zuversichtlich für Gold

Die US-Großbank JPMorgan zeigt sich zuversichtlich, dass sich die Aufwärtsbewegung des Goldpreises auch 2024 fortsetzen dürfte. Natasha Kaneva, Leiterin der globalen Rohstoffstrategie bei JPMorgan, wird in einem Bericht der US-Großbank wie folgt zitiert: "Bei den Rohstoffen gilt zum zweiten Mal in Folge die einzige strukturelle bullische Prognose, die wir vertreten, für Gold und Silber". Gregory Shearer, Leiter der Basis- und Edelmetallstrategie bei JPMorgan, erklärt: "Bei allen Metallen sind wir von einer optimistischen mittelfristigen Prognose sowohl für Gold als auch für Silber im Laufe des Jahres 2024 und bis in die erste Hälfte des Jahres 2025 am stärksten überzeugt, obwohl der Zeitpunkt eines Einstiegs weiterhin entscheidend sein wird". Er weist drauf hin, dass der Goldpreis derzeit "im Vergleich zu den zugrunde liegenden Zinssätzen und den Fundamentaldaten der Wechselkurse" immer noch recht hoch und in naher Zukunft anfällig für einen Rücksetzer zu sein scheine. Solch ein Rückgang könnte für Anleger jedoch auch eine Einstiegschance bieten, bevor etwa Mitte des Jahres eine Ausbruchsrally starten könnte.

Geopolitische Unsicherheiten und erwartete Zinssenkungen

Als Gründe hierfür nennt JPMorgan unter anderem die wirtschaftlichen und geopolitischen Unsicherheiten, die dafür sorgen, dass Gold als sicherer Hafen zur Wertaufbewahrung betrachtet wird, da es eine geringe Korrelation mit anderen Anlageklassen aufweise und somit als eine Art Versicherung bei fallenden Märkten und in Zeiten geopolitischen Stresses dienen könne.

Zudem dürfte die Attraktivität von Gold vor dem Hintergrund erwarteter Zinssenkungen der US-Notenbank weiter zunehmen. Nachdem die Fed den Leitzins infolge der ausufernden Inflation auf den höchsten Stand seit mehr als 22 Jahren angehoben hat, hat der Offenmarktausschuss (FOMC) den Leitzins im Dezember unverändert gelassen und für 2024 drei Zinssenkungen signalisiert.

Zentralbankkäufe dürften weiter stützen

Neben den zunehmenden geopolitischen Spannungen und der Erwartung bevorstehender Zinssenkungen stützten im vergangenen Jahr auch die Zentralbankkäufe den Goldpreis. In den ersten drei Quartalen 2023 kauften die Zentralbanken laut JPMorgan netto mehr als 800 Tonnen Gold. Angeführt wurden die Zentralbanken von der chinesischen Zentralbank. Und auch in diesem Jahr dürften die Zentralbankkäufe laut den Experten voraussichtlich ein wesentlicher Treiber für den Goldpreis bleiben. So schätzt JPMorgan Research, dass sich die weltweiten Käufe 2024 auf 950 Tonnen belaufen werden und China weiterhin ein bedeutender beständiger Käufer bleibt.

"Bei einigen Zentralbanken besteht immer noch Spielraum für eine Aufstockung der Reserven, da die Institutionen versuchen, ihre Währungsreserven zu diversifizieren. Daher dürften die Käufe im Vergleich zu Ende der 2010er Jahre strukturell erhöht bleiben", so Gregory Shearer.

ETF-Zuflüsse erwartet

Daneben hätten Anleger laut JPMorgan noch viel Spielraum, ihre Long-Positionen durch den Kauf von Gold an einer Börse oder über einen ETF zu erhöhen. Die ETF-Bestände an Gold seien seit Mitte des Jahres 2022 stetig gesunken. Eine durch den Beginn eines Zinssenkungszyklus ausgelöste erneute Ausweitung der Anlegerpositionierung könnte sich den Experten zufolge positiv auf Goldbarren auswirken und eine Goldpreisrally in der zweiten Jahreshälfte 2024 unterstützen.

"Wenn die Zinsen schließlich sinken, gehen wir davon aus, dass sich die jüngsten ETF-Abflüsse umkehren und die vom Einzelhandel getragenen ETF-Zuflüsse zurückkehren, was auch die Nachfrage der Goldinvestoren ankurbeln und einen Anstieg der Preise verstärken wird", so Shearer. "Anhaltend robuste Käufe der Zentralbanken sowie eine verstärkte physische Nachfrage bei Preisrückgängen werden wahrscheinlich auch in den letzten Wendungen des Fed-Zyklus eine erhebliche Stütze für die Preise bleiben."

Goldpreisprognosen

Nach Schätzungen von JPMorgan Research dürfte der Goldpreis im zweiten Jahresviertel 2024 bei 1.980 US-Dollar liegen, im dritten Quartal auf 2.100 US-Dollar steigen und im vierten Quartal bei 2.175 US-Dollar neue nominale Höchststände erreichen. Auch für das Jahr 2025 erwarten die Experten einen weiter steigenden Goldpreis. So liegt die Prognose für das erste Quartal 2025 bei 2.225 US-Dollar und für das zweite Quartal 2025 bei 2.275 US-Dollar, bevor der Goldpreis im dritten Quartal 2025 bei 2.300 US-Dollar je Unze seinen Höchststand erreichen dürfte. Für das Schlussquartal 2025 prognostiziert JPMorgan Research dann wieder einen Goldpreis von 2.275 US-Dollar.

Die Prognosen basieren darauf, dass sich das US-Wachstum laut den JPMorgan-Ökonomen bis zum zweiten Quartal 2024 auf 0,5 Prozent verlangsamen wird, was zu einem Zinssenkungszyklus der Fed in der zweiten Hälfte des Jahres 2024 und damit zu Kürzungen von 125 Basispunkten führe. Daneben basieren die Goldpreisprognosen, wie es in dem JPMorgan-Bericht heißt, auf offiziellen Prognosen der US-Notenbank zur Kerninflation. Die Fed erwarte einen Rückgang der Kerninflation in diesem Jahr auf 2,4 Prozent, im Jahr 2025 auf 2,2 Prozent und im Jahr 2026 eine Rückkehr zum 2-Prozent-Ziel.

Die Experten erwarten zudem, basierend auf dem zugrundeliegenden Wirtschaftsausblick, dass die Nominalrenditen 10-jähriger US-Staatsanleihen von prognostizierten 3,95 Prozent am Ende des ersten Quartals bis Ende 2024 um 30 Basispunkte auf 3,65 Prozent sinken. Das würde wiederum zu einem Rückgang der Realrenditen 10-jähriger US-Staatsanleihen im gleichen Zeitraum um die gleiche Größenordnung (von 1,75 Prozent auf 1,45 Prozent) führen.

"Wir gehen davon aus, dass der Zinssenkungszyklus der Fed und die sinkenden US-Realrenditen in diesem Zeitraum wieder einmal die Haupttreiber für den Ausbruchsaufschwung des Goldpreises später im Jahr 2024 sein werden. Das umgekehrte Verhältnis von Gold zu den Realrenditen war in der Vergangenheit während der Zinserhöhungszyklen der Fed schwächer, bevor es sich wieder verstärkte, wenn die Renditen beim Übergang in einen Zinssenkungszyklus fielen", so Shearer.

Redaktion finanzen.net

Dieser Text dient ausschließlich zu Informationszwecken und stellt keine Anlageempfehlung dar. Die finanzen.net GmbH schließt jegliche Regressansprüche aus.

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