Goldpreis: Krisenwährung nach Absacker wieder stabil
Das gelbe Edelmetall beweist angesichts der starken Verunsicherung an den internationalen Aktienmärkten weiterhin ein hohes Maß an relativer Stärke.
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von Jörg Bernhard
Der gestrige Kursrückschlag in Richtung 2.400-Dollar-Marke war lediglich von temporärer Natur. Im frühen Dienstagshandel war Gold als "sicherer Hafen" wieder gefragt. Weil die Investoren in den USA eine Rezession befürchten, ist die Wahrscheinlichkeit für massive Zinssenkungen der US-Notenbank kräftig gestiegen. Das FedWatch-Tool des Terminbörsenbetreibers CME Group zeigt derzeit eine Wahrscheinlichkeit von über 73 Prozent an, dass wir am 18. September eine Zinssenkung um 50 Basispunkte sehen werden. Bis Ende des Jahres könnten die Fed Funds ihren heutigen Wert sogar um 100 Basispunkte unterschreiten (87,6 Prozent). Doch an den Goldmärkten blicken die Akteure nicht nur auf die "Zinsfront", auch die drohende direkte militärische Eskalation zwischen dem Iran und Israel wird genau beobachtet und sorgt für anhaltendes Kaufinteresse.
Am Dienstagmorgen präsentierte sich der Goldpreis mit leicht nachgebenden Notierungen. Bis 8.00 Uhr (MESZ) ermäßigte sich der am aktivsten gehandelte Future auf Gold (Dezember) um 5,00 auf 2.439,40 Dollar pro Feinunze.
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An den Ölmärkten hat der Verkaufsdruck zwar nachgelassen, nach wie vor belasten die Rezessionssorgen aber die Stimmung unter den Händlern und Investoren. Die leichte technische Erholung ist u.a. auf den Förderstopp des größten libyschen Ölfelds aufgrund von Protesten zurückzuführen. Auf kurze Sicht dürfte nun der für den Abend angekündigte Wochenbericht des American Petroleum Institute für erhöhte Aufmerksamkeit sorgen (22.30 Uhr). Zur Erinnerung: Seit fünf Wochen meldet der Branchenverband rückläufige Lagermengen zwischen 1,9 und 9,1 Millionen Barrel. Diese Faktoren sprächen eigentlich für einen steigenden Ölpreis, werden allerdings derzeit komplett ausgeblendet.
Am Dienstagmorgen präsentierte sich der Ölpreis mit erholten Notierungen. Bis gegen 8.00 Uhr (MESZ) verteuerte sich der nächstfällige WTI-Future um 0,95 auf 73,98 Dollar, während sein Pendant auf Brent um 0,78 auf 77,08 Dollar anzog.
Redaktion finanzen.net
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