World Gold Council: Anleger flüchten sich vermehrt in vermeintlichen Inflationsschutz Gold
Die Preise in Deutschland und Europa nehmen immer weiter zu. So erreichte die Inflation in der größten Volkswirtschaft Europas im August ein 28-Jahres-Hoch. Da verwundert es wenig, dass Anleger versuchen, ihr Geld vor der Inflation zu schützen. Viele suchen ihr Heil in Gold.
Werte in diesem Artikel
• Inflation nimmt vermehrt zu
• Anleger in Deutschland flüchten in Gold
• Goldpreis seit Jahresbeginn gesunken
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Die Verbraucher- und Erzeugerpreise in Deutschland und Europa haben zuletzt massiv zugelegt. Dabei sind verschiedene Ursachen verantwortlich für die aktuell steigenden Preise. Da wären zum Beispiel die gestiegenen Energiekosten. So ist der Bedarf nach Rohöl seit dem Auslaufen der Corona-Lockdowns weltweit wieder stark angestiegen. Hinzu kommt jedoch, dass auch der Preis je ausgestoßener Tonne CO2 seit Jahresbeginn erhöht wurde, was zusätzlich ins Gewicht fällt. Ein weiterer Faktor ist in Deutschland das Ende der Mehrwertsteuersenkung, die in der zweiten Jahreshälfte 2020 die wirtschaftliche Erholung des Landes antreiben sollte. Nun, da der Regelsteuersatz wieder greift, sind die Preise dementsprechend auch wieder angestiegen.
So erreichte die Inflation im August in Deutschland den höchsten Stand seit fast 30 Jahren und näherte sich der 4-Prozent-Marke. In Europa ging es im Juli für die Erzeugerpreise sogar 12,1 Prozent nach oben im Vergleich zum Vorjahr, was sich auch auf die Verbraucherpreise niederschlagen dürfte.
Teuerung wird voraussichtlich hoch bleiben
Darüber hinaus gehen Experten nicht davon aus, dass die Teuerung so bald wieder zurückgehen dürfte: "Der Inflationsdruck bleibt in Deutschland bis mindestens zum Jahresende sehr hoch. Erst im Januar 2022 wird die Erhöhung der Mehrwertsteuer zu Anfang des Vorjahres aus der Statistik herausfallen und für eine vorübergehende Beruhigung sorgen", kommentiert ZEW-Ökonom Friedrich Heinemann gegenüber der Deutsche Presse-Agentur. "Aber auch danach ist eine Rückkehr zu moderaten Inflationsraten unter zwei Prozent keineswegs sicher."
Die Flucht in Gold
Da ist es kein Wunder, dass Anleger versuchen, ihr Geld vor dem Wertverfall zu schützen und sich daher in den traditionellen "sicheren Hafen" Gold stürzen. Wie der World Gold Council kürzlich in einem Bericht offenbarte, sei die Nachfrage nach physischem Gold in der ersten Hälfte dieses Jahres im Vergleich zum vorherigen Halbjahr um satte 35 Prozent gestiegen. So erwarben die Deutschen in dem Zeitraum mehr als 90 Tonnen des glänzenden Edelmetalls in Form von Barren und Münzen. Dabei handelt es sich sogar um die höchste 6-Monats-Rate seit dem Krisenjahr 2009. Zwar wurde weltweit in der ersten Jahreshälfte 2021 mehr Gold gekauft, jedoch lediglich mit einer Wachstumsrate von 20 Prozent.
Die Entwicklung des Goldpreises seit Jahresbeginn
Dabei mussten Goldanleger seit Jahresbeginn sogar ein Minus von rund fünf Prozent verkraften. Nur im ersten Halbjahr 2021 schlug ein Minus von 6,71 Prozent bei dem vermeintlichen Inflationsschutz zu Buche.
Trotzdem bleibt das Edelmetall bei den Bundesbürgern weiter beliebt. Wie es in der Goldstudie von der ReiseBank und der Steinbeis-Hochschule Berlin heißt, würden die Deutschen mittlerweile über 9.000 Tonnen Gold horten und die Bundesbank damit weit abhängen.
Zukunft des Goldpreises ungewiss
Wie es mit dem Goldpreis künftig weitergeht, darüber sind sich Experten uneinig. Während einige davon ausgehen, dass der Preis des wertvollen Metalls weiter sinken dürfte, da beispielsweise das Anziehen der Leitzinsen in den USA wieder vermehrt in Betracht gezogen wird, gibt es auch andere, wie Fondsmanager Diego Parrilla, die einen deutlichen Anstieg des Goldpreises voraussagen. Letztlich muss jeder Anleger selbst entscheiden, ob der Erwerb von Gold in die eigene Anlagestrategie passt oder nicht.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Julian Mezger