Fintech auf Erfolgskurs

Flucht in sicheren Hafen: Goldkauf-App "Glint" geht durch die Decke

03.04.20 15:55 Uhr

Flucht in sicheren Hafen: Goldkauf-App "Glint" geht durch die Decke | finanzen.net

Die Börsen schwanken stark, die Unsicherheit unter Anlegern bleibt groß. Dass vor diesem Hintergrund Gold verstärkt nachgefragt wird, ist historisch gesehen wenig überraschend. Wie groß das Interesse der Anleger ist, zeigt sich nun bei einem britischen Startup.

Werte in diesem Artikel
Rohstoffe

2.801,18 USD 0,00 USD 0,00%

Devisen

0,8358 GBP 0,0000 GBP 0,00%

1,0369 USD -0,0018 USD -0,17%

1,1953 EUR 0,0000 EUR 0,00%

1,2388 USD 0,0000 USD 0,00%

0,9650 EUR 0,0000 EUR 0,00%

0,8072 GBP 0,0003 GBP 0,04%

• Nachfrage nach Gold steigt
• Fintech Glint profitiert von Kundeninteresse
• Kundenzahl um 718 Prozent gestiegen

Wer­bung
Öl, Gold, alle Rohstoffe mit Hebel (bis 20) via CFD handeln (schon ab 100 €)

Partizipieren Sie an Kursschwankungen bei Öl, Gold und anderen Rohstoffen mit Hebel und kleinen Spreads! Mit nur 100 Euro können Sie durch einen Hebel mit der Wirkung von 2.000 Euro Kapital handeln.

Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.


Seit Jahresbeginn hat der Goldpreis rund sechs Prozent zugelegt. Nach einem Einbruch vor einigen Wochen, der mit der Flucht der Anleger aus nahezu allen Investments einherging, als die Corona-Krise die Finanzmärkte erreichte, hat das gelbe Edelmetall wieder eine Gegenbewegung eingeleitet und im Preis zugelegt. Dazu haben auch die internationalen Notenbanken beigetragen, die die Märkte mit Geld fluten und Investoren zunehmend aus Fiat-Geld und in Goldanlagen treiben. Zeitgleich sind es auch Null- beziehungsweise Negativzinsen, die Gold für Anleger attraktiver machen: Wer bei herkömmlichen Sparkonten keine Zinsen mehr bekommt und am Aktienmarkt starken Schwankungen ausgesetzt ist, setzt vermehrt auf die Wertstabilität von Gold - das lässt den Goldpreis steigen.

Doch weitaus deutlicher als an steigenden Notierungen am Goldmarkt ist die aktuelle Gemütslage der Anleger an den Entwicklungen im physischem Goldhandel abzulesen. Die Nachfrage nach Goldbarren und Goldmünzen hat sich vervielfacht, Edelmetallhändler können angesichts von Problemen in der Lieferkette nicht alle Aufträge zeitnah abarbeiten.

Britische Gold-App als Profiteur der Nachfrageexplosion

Wie stark das Bedürfnis der Investoren nach Absicherung und wie ausgeprägt die Flucht in Goldanlagen ist, wird auch am Beispiel von Glint Pay Services deutlich. Mit der App des britischen Fintech-Startups können Kunden Gold kaufen, verkaufen und es direkt in der App ausgeben. Das Konzept hat Glint in der jüngsten Vergangenheit offenbar zahlreiche neue User beschert. Die Zahl der Kunden ist in den letzten fünf Wochen um 718 Prozent gestiegen, bestätigte Glint-CEO Jason Cozens gegenüber "MarketWatch". "Die Umsätze gehen durch die Decke", so der Gründer des Fintechs.

Zeitgleich seien auch die Kaufbeträge durch Glint-Nutzer in den letzten Wochen kräftig gestiegen. Statt durchschnittlich 1.373 GBP würden Kunden inzwischen 2.739 Britische Pfund für den Kauf von Gold über die App ausgeben, bestätigte der Unternehmer auch auf Twitter:

"Gold ist die ultimative Form des Geldes"

Voraussetzung ist die Eröffnung eines Kontos bei Glint, was Unternehmensangaben zufolge "in wenigen Minuten" erledigt werden kann. User, die Gold in der App erwerben, müssen dieses nicht lagern, das Edelmetall der Kunden verwahrt Glint in der Schweiz. Dabei haben Glint-User jederzeit Zugriff auf ihr Goldvermögen, sie bekommen eine kostenlose MasterCard und können mit dieser sowohl stationär als auch im Internet einkaufen. Dabei können Glint-Kunden bei jedem Kauf entscheiden, ob sie den Kauf in einer Fiat-Währung wie Euro oder US-Dollar oder in Gold abschließen wollen. Die Transaktionsgebühr für den Tausch zwischen Britischem Pfund, Euro, US-Dollar und Gold beträgt den Angaben zufolge 0,5 Prozent.

Bis heute hat Glint mehr als 74.000 App-Downloads, "Zehntausende registrierte Benutzer" und ein Transaktionsvolumen von mehr als 69 Millionen Pfund. Künftig soll der Kauf und Verkauf von Gold im Rahmen der App noch weiter vereinfacht werden, mit Gold zu zahlen soll bald "so einfach wie das Verschicken einer Nachricht" werden. "Gold ist die ultimative Form des Geldes", so Glint-Chef Cozens.

Redaktion finanzen.net

Bildquellen: Brian A Jackson / Shutterstock.com, Paha_L / istockphoto

Nachrichten zu Goldpreis