Euro am Sonntag-Rohstoffe

Weizen: Trockenheit treibt Preise

03.07.18 17:30 Uhr

Weizen: Trockenheit treibt Preise | finanzen.net

Das weltweite Angebot an Weizen dürfte in der nächsten Erntesaison ­zurückgehen - der Kurs des Getreides sollte deshalb steigen. Wie Anleger partizipieren.

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von Emmeran Eder, Euro am Sonntag

Den WM-Titel im Fußball möchte das Gastgeberland Russland gern holen. Die Chancen dafür stehen aber eher schlecht, da es dem Team dafür wohl an Qualität fehlt. Auf anderen Feldern sind die Russen dagegen schon Weltklasse. Das trifft zum Beispiel auf die Ausfuhr von Weizen zu.

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Hier ist das Riesenreich Weltmarktführer und hat in den vergangenen Jahren die EU und die USA als größte Exporteure überholt. In der Erntesaison 2017/2018 hat das größte Land der Erde mit 84 Millionen Tonnen einen Rekord­ertrag eingefahren. Das wird sich in der kommenden Erntesaison aber ändern. Mit bestenfalls 70 Millionen Tonnen rechnen Experten. Grund dafür ist das für den Frühsommer ungewöhnlich trockene warme Wetter, das zwar optimal für die Fußball-WM ist, aber nicht für das Gedeihen von Weizen.

Viele Länder betroffen

Auch im Nachbarland Ukraine, immerhin der fünftgrößte Weizenexporteur global, dürfte die nächste Ernte wegen zu wenig Regen schlechter ausfallen als die vorherige. Ähnlich sieht es in den meisten Ländern der EU aus. Der ungewöhnlich trockene und warme Frühling führt vor allem in den an die Ostsee angrenzenden Staaten zu einem erheblich geringeren Weizenertrag. Laut dem Deutschen Bauernverband werden auch in Nord- und Ostdeutschland die Einbußen beträchtlich sein. In Frankreich und Spanien werden die Ernten dagegen besser ausfallen als im Vorjahr. Das dürfte aber den Rohstoffanalysten der Commerzbank zufolge nicht ausreichen, um die Verluste in den übrigen europäischen Ländern auszugleichen.

Weniger Short-Spekulanten

Der Internationale Getreiderat sieht deswegen einen Rückgang der globalen Weizenproduktion um zwei bis drei Prozent voraus. Gleichzeitig wird die weltweite Nachfrage wohl leicht zulegen. Das sollte den Preis für einen Scheffel Weizen klettern lassen.

Der Kurs korrigiert seit einigen Wochen, nachdem er seit Jahresbeginn einen kräftigen Anstieg von 400 auf 540 US-Cent je Scheffel verzeichnet hatte. Aktuell steht er bei 484 US-Cent. Risiko­bereite Anleger können auf diesem gedrückten Niveau nun einsteigen. Das haben offenbar schon einige ­getan. Denn die Zahl der Spekulanten, die auf fallende Preise wetten, hat sich zuletzt erheblich reduziert.

Mit dem Long-Wheat-ETC von ETF Securities (ISIN: DE 000 A0K RJ9 3) setzen Anleger auf ­einen anziehenden Preis des Getreides. Die Jahresgebühr beträgt 0,49 Prozent. Sie sollten dabei allerdings hohe Schwankungen einkalkulieren.



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Bildquellen: Istockphoto

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