Palladium-Preis: Markt rutscht ins Defizit
Die Nachfrage nach dem Edelmetall soll in diesem Jahr das Angebot übersteigen. Welche Risiken es gibt, wie Anleger profitieren.
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von Julia Groß, Euro am Sonntag
Zu Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine war der Palladiumpreis in die Höhe geschossen, da Russland zu einem der größten Exporteure des Edelmetalls zählt. Inzwischen hat sich das Preisniveau normalisiert. Trotz Sanktionen gegen Russland ist es bisher nicht zu Lieferausfällen gekommen, zudem fiel die Nachfrage, die sich vor allem aus der Autoindustrie speist, gedämpft aus: Kfz-Hersteller kämpfen bekanntlich damit, ausreichend Chips und Kabelbäume für ihre Produktion sicherzustellen.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Die kürzlich veröffentlichten Prognosen der wichtigsten Analysehäuser Metals Focus, World Platinum Investment Council und Johnson Matthey deuten jedoch darauf hin, dass der Markt dieses Jahr in ein Angebotsdefizit rutscht. Das dürfte für steigende Preise sorgen: Die Commerzbank sieht den Palladiumpreis zum Jahresende bei 2.100 Dollar pro Feinunze. Vom aktuellen Niveau betrachtet, bedeutet das ein Aufwärtspotenzial von knapp 13 Prozent.
Grund für die Einschätzung ist ein sinkendes Angebot bei gleichzeitig steigender Nachfrage. Laut Metals Focus dürfte das Angebot um vier Prozent auf 9,7 Millionen Unzen sinken, die Nachfrage dagegen um 2,5 Prozent auf 10,2 Millionen Unzen anziehen. Die Analysten rechnen mit einer deutlich rückläufigen Produktion in Südafrika und Russland. Auf die beiden Länder entfällt die Hälfte des globalen Palladiumangebots. Der Output südafrikanischer Minen war 2020 außergewöhnlich hoch, nachdem eine monatelang ausgefallene Verarbeitungsanlage wieder in Betrieb ging. Jetzt normalisiert sich die Lage. In Russland sollen die Sanktionen und die dadurch verursachten logistischen und finanziellen Probleme zu einem Rückgang der Produktion führen. Andere Produzenten können dies nicht ausgleichen.
Starke Preissprünge
Gleichzeitig wird eine moderat steigende Nachfrage aus der Automobilindustrie erwartet. Selbst bei einer Stagnation wäre der Markt laut Metals Focus noch im Defizit. Ein Unsicherheitsfaktor dabei ist die weltweit stotternde Konjunktur. Die Risiken auf der Angebotsseite erscheinen aber größer: In der Vergangenheit hat der Markt auf mögliche russische Lieferausfälle mit extremen Preissprüngen reagiert.
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