Katars Botschafter: "Made in Germany genießt einen exzellenten Ruf"
Das durch Sanktionen betroffene Königreich will seine Wirtschaft transformieren. Neben Rohstoffen sollen neue Quellen Einnahmen bringen. Katars Botschafter im Interview.
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von Peter Gewalt, Euro am Sonntag
Katars Botschafter tourt gerade durch Deutschland, um neue Investoren für sein Land zu begeistern. Scheich Saoud bin Abdulrahman Al Thani zu den wirtschaftlichen Zielen.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.€uro am Sonntag: Katar ist größter Exporteur von Flüssiggas LNG. Welche Rolle spielt der Sektor künftig für Ihr Land?
Saoud bin Abdulrahman Al Thani: Wir wollen die Exporte als Teil unserer "Katar Vision 2023" in den kommenden vier Jahren von 77 Millionen auf 100 Millionen Tonnen LNG steigern. Gas ist unter den fossilen Energieträgern am umweltfreundlichsten. Angesichts des weltweiten Strebens, den CO2-Ausstoß zu reduzieren, erwarten wir eine zunehmende globale Gasnachfrage etwa im Straßenverkehr. Ein Beispiel: Zur Fußball-WM 2022 werden in Katar alle Busse mit Erdgas betrieben.
Stichwort Fußball-WM. Welche Effekte erwarten Sie von dieser Veranstaltung?
Das nach den Olympischen Spielen zweitwichtigste Sportereignis positioniert Katar kulturell, in Sachen Infrastruktur und touristisch auf der Weltkarte neu. So werden wir in Zukunft immer wieder Top-Sportevents veranstalten, um Sportler wie Touristen in den Wintermonaten zu uns zu locken.
Welche wirtschaftlichen Ziele verfolgt Katar?
Erstens wollen wir, dass die Einnahmen aus unseren Auslandsinvestitionen nachhaltig das gleiche Niveau erreichen, das wir im LNG-Sektor erzielen. Zweitens versuchen wir unsere Wirtschaft zu diversifizieren. Hin zu weniger Rohstoffen, zu mehr Technologie, Tourismus und zu einer wissensbasierten Wirtschaft. Und als logistisches Zentrum ist Katar perfekt, um 400 Millionen Konsumenten in Asien zu bedienen.
Inwieweit können da deutsche Unternehmen helfen?
Made in Germany genießt in unserem Land einen exzellenten Ruf. Daher sind schon viele deutsche Konzerne an Bauprojekten in Katar beteiligt, aber auch im Bereich Dienstleistungen und im Rohstoffsektor tätig.
In welche Unternehmen wollen Sie mit dem Staatsfonds QIA (Katar Investmentbehörde) in Deutschland investieren? Bisher waren ja DAX-Konzerne wie Siemens und VW Ihr Ziel.
Wir sind sehr zufrieden mit unseren Investments in Deutschland in den vergangenen 20 Jahren. In Zukunft haben wir aber ganz klar den deutschen Mittelstand im Visier. Hier haben wir Unternehmen etwa aus dem Nahrungsmittel-, dem Medizin-, dem Rohstoff- und dem Technologiesektor im Auge.
Ägypten, die Vereinigten Arabischen Emirate, Bahrain und Saudi-Arabien führten 2017 Sanktionen gegen Katar ein, dessen Wirtschaft trotzdem kräftig wächst. Wie geht das?
Hinter jeder Krise liegt eine Gelegenheit. Wir haben die Sanktionen genutzt, um neue Märkte für uns zu öffnen. Das hat hervorragend geklappt, auch wenn wir natürlich auf ein Ende der ungerechtfertigten Sanktionen hoffen und auch daran glauben, dass unsere Stärke in unserer Zusammengehörigkeit liegt.
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Bildquellen: Botschaft von Katar