Öl: Zwischen Hoffen und Bangen
Der Erholungsrally des Ölpreises ist die Puste ausgegangen, die weiteren Perspektiven hängen auch von der Strategie der Förderländer ab.
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Eine Kolumne von Holger Steffen, Head of Research von Der Anlegerbrief.
Wie von uns erwartet konnte Öl den seit Januar ausgebildeten steilen kurzfristigen Aufwärtstrend nicht fortsetzen und hat sich zuletzt zwischen 45 und 50 US-Dollar eingependelt. Damit scheinen die Akteure im Sektor ganz gut leben zu können, große Pleiten sind zumindest bislang ausgeblieben. Die Kernfrage ist nun, ob Öl dieses Niveau zumindest halten kann. Es wird mal wieder auf die OPEC ankommen.
Preisverfall aus strategischem Kalkül
Der starke Verfall der Ölpreise in den letzten zwei Jahren wird nicht nur auf die boomende Fracking-Produktion in den USA, sondern auch auf eine strategische Entscheidung Saudi-Arabiens zurückgeführt. Das Land, das weltweit über die größten Reserven verfügt, hat die Förderung nicht, wie in der Vergangenheit eigentlich üblich, als Reaktion auf sinkende Preise reduziert. Damit sollte die unliebsame US-Konkurrenz mit ihren deutlich höheren Produktionskosten wieder zurückgedrängt werden.
US-Akteure reagieren schnell
Und in der Tat ist die Zahl der aktiven Bohrlöcher in den USA eingebrochen. Gleichzeitig sind allerdings auch die Förderkosten deutlich gesunken - und die Produktion kann schnell wieder ausgeweitet werden, wenn das Preisniveau attraktiv ist. Die Erholung des Ölpreises in den letzten Monaten wurde begleitet von Anstieg der aktiven Bohrlöcher in Übersee von 316 am Tiefpunkt Ende Mai auf zuletzt 414 (Quelle: Baker Hughes). Die Strategie der Saudis ist damit gescheitert, nun scheint die OPEC zu reagieren. Seit Mai ist der Output der Kartellländer kaum noch gestiegen, Ende September findet ein Treffen der Förderländer statt, bei dem über eine mögliche Outputbegrenzung diskutiert werden soll. Im Gegensatz zu vorherigen gescheiterten Anläufen werden dieses Mal von Kommentaren durchaus realistische Chancen für eine Einigung gesehen.
Fazit zu Öl
Das scheint auch nötig, denn…
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