Vermögensverwalter-Kolumne

So langsam drängts zum Golde

02.07.13 10:08 Uhr

So langsam drängts zum Golde | finanzen.net

Gold hat in den vergangenen Wochen einen der stärksten Kursrückgänge seit Märktegedenken erlebt.

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Rohstoffe

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von Uwe Zimmer, Vorstandsvorsitzender der Vermögensverwaltung Meridio AG, Köln

Damit setzt sich der zurecht bestehende Abwärtstrend beschleunigt fort. Aber irgendwann ist Schluss damit – und das könnte bei Erreichen der Marke von 1.100 der Fall sein. Das wäre der Zeitpunkt, wieder zu kaufen.

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Es ist ja nicht das erste Mal, dass Gold enttäuscht hat. Das liegt daran, dass es keinen Wert an sich hat, nicht von industrieller Bedeutung ist und eigentlich nur von der Übereinkunft der Menschen lebt, dass Gold besonders, schön, wertvoll und toll ist. Solange die Menschen sich darin einig sind, wird Gold auch immer einen höheren Preis haben als etwa Blech. Mit dieser These kann man arbeiten.

Gold ist abhängig von den Gefühlen der Menschen. Feiern sie, etwa eine Hochzeit, kaufen sie Gold. Verlieben sie sich, machen sie sich Geschenke, auch aus Gold. Haben sie Angst, etwa vor schweren Zeiten, kaufen sie Gold. Gold ist also ein Gefühlswert. Sein Preis ist in seiner Basis abhängig von Emotionen, was ihn komplett für jede klassische, fundamentale oder auch nur annähernd quantitative Analyse disqualifiziert. Mit viel Aufwand versuchen die Wahrsager der Branche herauszufinden, wie sich das „Sentiment“ des Marktes entwickelt. Wie die Stimmung in den Unternehmen oder bei den Einkaufsmanagern aussieht. Viel davon basiert nur auf Emotion, auf Stimmungen und Launen. Beim Gold ist das zu kurz gesprungen. Dass Gold einen Wert hat, ist Gefühlssache. Seine Schwankungen nicht unbedingt.

An den Gefühlen der Menschen zum Gold hat sich nicht viel geändert über die Jahre. Sie haben Gold gekauft, um ihre Wünsche zu erfüllen, egal ob diese mit positiven oder negativen Gefühlen verbunden waren. Manche aber kauften auch Gold und haben gehofft, dass es im Preis steigt. Lange wurde diese Fraktion der Goldkäufer enttäuscht. Dann kam der große Aufschwung und das Gold raste von einem Hoch zum anderen. Hat das etwas mit den Gefühlen der Käufer zu tun? Finden die Menschen Gold jetzt noch toller, noch schöner? Nein, nur die Spekulanten haben es entdeckt. Wieder einmal entdeckt, muss man sagen.

Denn der Markt fühlt nicht. Gar nicht. Er handelt nur. Er wägt und stellt Preise. Und wenn es gelingt, möglichst viele von seiner Sicht der Dinge zu überzeugen, dann handeln sie so wie der Meinungsführer. Herdentrieb eben. Lange liefen sie alle den Goldpropheten nach und kauften, kauften, kauften. Jetzt verkaufen sie. Und verkaufen und verkaufen. Nüchtern betrachtet ist auch das übertrieben. Einigermaßen nüchtern betrachtet nähert sich Gold jetzt dem Wert, den die meisten Menschen ihm beimessen. Vielleicht laufen wir sogar ein wenig darunter. Bei 1.100 würden wir wieder erste Positionen aufbauen.

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Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

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