SG Rohstoff-Kolumne

Das Schwarze Gold

08.10.10 16:15 Uhr

Das Schwarze Gold | finanzen.net

Erdöl wurde vor vielen tausenden von Jahren entdeckt.

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Rohstoffe

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Bereits die Armeen des frühmittelalterlichen Byzantinischen Reiches verwendeten das schwarze Gold zum Betreiben ihrer Flammenwerfer, um sich in Zeiten des Krieges einen Vorteil gegenüber ihren Feinden zu verschaffen. Als dem kanadischen Arzt und Geologen Abraham Gesner Jahrhunderte später das Patent auf die Herstellung von Kerosin zugesprochen wird, beginnt eine neue Zeit. Es ist der Startpunkt der modernen Ölindustrie. Erdöl ist der wichtigste Rohstoff im Bereich der Verkehrs- und Transportmittelbranche sowie der chemischen Industrie, wo er beispielsweise bei der Herstellung von Kunststoffen Verwendung findet. Vor allem die aufstrebenden Nationen wie China, Indien und Lateinamerika bestimmen im Zuge einer kontinuierlichen Aufholjagd zu den Industrieländern und dem damit einhergehenden Heißhunger nach dem Energierohstoff auch dessen Preisbildung auf den globalen Rohstoffmärkten. Der stetigen Nachfrage steht jedoch ein begrenztes Vorkommen gegenüber. 2004 wurden die Erdölreserven auf rund 1200 Milliarden Barrel geschätzt, ein Volumen, dass den Schätzungen zufolge nach dem heutigem Stand der Technik und gemäß Verbraucherstatistiken gerade einmal für 50 weitere Jahre den Weltbedarf decken wird. Kaum vorstellbar ist eine Situation ohne Erdöl. Doch wird es zugleich auch verständlich, warum die Regierungen weltweit ihren Fokus auf die Förderung erneuerbarer Energien richten. Diese gelten zum einen als Substitut für den nur begrenzt verfügbaren Rohstoff. Sie weisen zum anderen jedoch einen entscheidenden Vorteil ihm gegenüber auf; ihre Nutzung trägt nämlich nicht zur Erschöpfung ihrer jeweiligen Energiequelle bei. Vielmehr handelt es sich um nachhaltig zur Verfügung stehende Ressourcen, die insbesondere aus Wind- und Lichtenergie sowie Wasserkraft gewonnen werden können. Unter den meisten Politikern herrscht Konsens: Die Abhängigkeit von knappen Rohstoffvorkommnissen muss reduziert werden, insbesondere von Erdöl. Momentan ist das schwarze Gold allerdings noch der wichtigste Rohstoff der modernen Industriegesellschaften und vor diesem Hintergrund ist es geradezu erfreulich, dass der irakische Öl-Minister Hussein al-Schahristani diesen Montag bekannt gab, dass auf den Ölfeldern seines Landes neuesten Schätzungen nach insgesamt mindestens 143,1 Milliarden Barrel Öl lagern und somit rund 24 Prozent mehr als bislang vermutet. Somit steigt der Irak zu der viertgrößten Erdölnation hinter Saudi-Arabien, Venezuela und Kanada auf. Zwar wird kein Weg daran vorbei führen, dass sich der Rohstoff irgendwann erschöpfen wird, doch die Hoffnung bleibt, dass bis zu diesem Zeitpunkt eine adäquate Substitution gefunden wird.

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Andreas Kotula ist Zertifikate-Experte bei Société Générale. Er ist zuständig für das Marketing von Zertifikaten und Optionsscheinen sowie von Lyxor Exchange Traded Funds (ETFs).

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