DaxVestor-Kolumne Stefan Böhm

Ölpreis: Wende nach unten oder nur eine Verschnaufpause?

08.06.11 09:33 Uhr

Ölpreis: Wende nach unten oder nur eine Verschnaufpause? | finanzen.net

Der Ölpreis ist ein Indikator für die Konjunktur der Weltwirtschaft.

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Zwar spielt die Nachfrage aus China eine immer bedeutendere Rolle, nach wie vor ist jedoch die Lage in den USA der meist bestimmende Faktor. Nachdem der Ölpreis im letzten Jahr in der Hoffnung auf eine Erholung der US-Ökonomie und der Weltwirtschaft deutlich gestiegen war, tut sich seit Ende April nicht mehr viel beim Öl. Ist der aktuelle Zyklus damit beendet?

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Nachfrage und Spekulation

Es gibt so manche Argumente für diese These. Die letzten Konjunkturdaten aus Amerika waren nicht besonders gut. Skeptiker sehen dies als Zeichen dafür, dass sich das Wirtschaftswachstum in den USA bereits wieder abschwächt. Ausgewachsene Pessimisten sehen gar einen Rückfall in die Rezession. Das mag übertrieben sein, denn einen erneuten Einbruch der US-Konjunktur kann man aus den aktuell vorliegenden Daten (noch) nicht herauslesen. Jedoch auch die Daten vom Ölmarkt in den USA geben einen Hinweis darauf, dass die Preise wohl vorläufig kaum oder nicht mehr weiter steigen werden. Die Rohöl-Lagerbestände sind inzwischen über ihren langjährigen Durchschnitt angestiegen und erreichten sogar ein Zweijahreshoch. Das spricht dafür, dass es eine Überversorgung mit Öl gibt, die sich in den nächsten Wochen durchaus in sinkenden Ölpreisen niederschlagen könnte.

Viele Fragezeichen

Ein Grund dafür, dass der Ölpreis angesichts der gut gefüllten Lager noch nicht gefallen ist, dürfte die Lage in Nordafrika und Arabien sein. Die Verunsicherung angesichts der Kämpfe in Lybien und der Aufstände in anderen Ländern der Region schlägt sich in einer Risikoprämie beim Ölpreis nieder. Sollte sich die Lage wieder beruhigen, so wird dies mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einem sinkenden Ölpreis führen. Allerdings ist die geopolitische Lage kaum zu prognostizieren. Wer weiß schon, was im Kopf eines Potentaten wirklich vorgeht. Kurzfristig könnte der Ölmarkt am Mittwoch von der Tagung der OPEC bewegt werden. Derzeit wird darüber spekuliert, dass die OPEC die Förderquoten erhöhen könnte, was unter anderem von Saudi-Arabien angestrebt wird. Gegen eine Erhöhung stemmt sich insbesondere der Iran. Die meisten Analysten gehen jedoch davon aus, dass sich die Saudis durchsetzen werden. Ein weiterer Unsicherheitsfaktor für Öl ist der Kurs des Euros und des Dollars. Ein schwacher Dollar macht Rohstoffe für Anleger aus dem Euroraum interessant. Sollte der Euro weiter zulegen, so könnte sich dies auf den Brent-Future stützend auswirken. Letztlich wird jedoch die Nachfrage aus der Wirtschaft entscheidend sein, wie sich der Ölpreis entwickelt – und dass die US-Konjunktur auf wackeligen Füßen steht, ist nach den jüngsten Daten wieder deutlicher geworden.

Fazit:

Beim Öl scheint die Tendenz nach unten zu gehen – vorausgesetzt es gibt keine neuen Konflikte in Förderländern. Allerdings ist auch eine Seitwärtsbewegung auf dem aktuellen Niveau möglich. Im DaxVestor zeigen wir Ihnen, wie Sie auf ein solches Zukunftsszenario spekulieren und dabei eine Rendite von knapp 30 Prozent bis Jahresende erzielen können.

Stefan Böhm (Diplom-Volkswirt) ist Chef-Redakteur des DaxVestor Börsenbriefs. Weitere Informationen finden Sie unter: www.dax-vestor.deDer obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

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