Gold: Edelmetall vor Wiederentdeckung?
Gold hat eine wichtige Chartmarke verteidigen können. Dank der anhaltenden Griechenland-Querelen und den Kursturbulenzen bei Aktien wirkt das Edelmetall wieder attraktiver.
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Cash oder Gold?
Die Marktlage bis Mitte letzter Woche war interessant: Aktien gaben nach, aber auch Anleihen und Gold - ein allgemeiner Rückzug aus liquiden Vermögenstiteln. Nur: wohin fließt das Geld stattdessen? Viel spricht für eine temporäre Cashhortung. Dieser Trend könnte mit der Marktwende gedreht haben, wir sehen auch Gold als möglichen Profiteur.
Gold sendet positives technisches Signal
Dafür sprechen zunächst einmal technische Gründe. Das Edelmetall ist kurz unter die wichtige Unterstützung bei 1.175 US-Dollar abgetaucht, konnte sich aber schnell wieder erholen und die zuletzt ausgebildete Seitwärtsrange damit vorerst bestätigen. Das Szenario einer fortgeschrittenen Bodenbildung ist damit weiter intakt.
Abwärtstrend gebrochen
Aber auch fundamental haben sich die Rahmenbedingungen für das Edelmetall zuletzt aufgehellt. Die EZB hat die Inflationsprognose für den Euroraum in 2015 von 0,0 auf 0,3 % erhöht und damit den Trend stetiger Abwärtsrevisionen gebrochen. Das kann als erstes Indiz gewertet werden, dass eine Deflation im Euroraum doch noch verhindert wird. Auch die FED scheint die Risiken einer zu geringen Inflation mittlerweile niedriger zu gewichten. Zumindest sind die jüngsten Statements eindeutig in Richtung einer bald anstehenden Zinserhöhung zu werten; das würde die US-Notenbank nicht wagen, wenn die Preistendenz nicht aufwärts gerichtet wäre.
Gold hat Nachholpotenzial
Natürlich gilt gerade eine US-Zinserhöhung als Belastungsfaktor für Gold, das ja keine laufenden Erträge abwirft. Das ist aber eine einseitige Betrachtung. Denn mit höheren Zinsen verbunden sind ja in der Regel auch höhere Inflationsrisiken, und die gelten als Triebfeder für den Goldpreis. Und dieser hat in den letzten Jahren gegenüber Aktien, Anleihen und Immobilien durchaus ein gewisses Nachholpotenzial aufgebaut, das sich bei einer wieder steigenden Inflation entladen könnte.
Fazit
Gold hat die zuletzt etablierte Seitwärtsrange verteidigt und ist derzeit immer noch neutral zu werten. Wir haben angesichts des Nachholpotenzials zu anderen Vermögenswerten trotzdem eine neue Longposition aufgebaut, allerdings verbunden mit einem sehr engen Stop-Loss.
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