Onlinebroker im Test

Onlinebroker: Prima traden und sparen

23.02.14 03:00 Uhr

Onlinebroker: Prima traden und sparen | finanzen.net

Im zweiten Teil des €uro-am-Sonntag-Tests dreht sich alles um Handelsmöglichkeiten und Informationen sowie um Kosten, Gebühren und Rabatte.

Werte in diesem Artikel
Aktien

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Indizes

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von Stephan Haberer, Euro am Sonntag

Wer auf den Markt zum Einkaufen geht, der weiß: An jedem Stand sind Angebot und Preise unterschiedlich. Während sich einige Händler auf Obst und ­Gemüse spezialisiert haben, gibt’s bei anderen Käse und Milch. Wieder andere bieten Fleisch und Wurst feil. Und dann gibt es noch diejenigen, die sich nur auf Äpfel spezialisiert haben oder auf Lammfleisch. Oder auf französischen Käse. Oder, oder, oder.

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Ähnlich geht es auf dem Markt der Onlinebroker zu. Bei den einen kann man nur in Deutschland handeln, bei den anderen ist der außerbörsliche Handel nicht möglich. Oder man kann keine Genussscheine, Wandel- oder Aktienanleihen traden.

Genau um solche Fragen geht es im zweiten Teil unseres Tests: Welche Wertpapiere können bei den einzelnen Anbietern gehandelt werden? An wie vielen Börsen in Deutschland, in Europa und in aller Welt ist ein Handel in Echtzeit möglich? Wie ist es um den außerbörslichen Handel bestellt?

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Bei diesem Fragenkomplex rund um erweiterte Handelsmöglichkeiten (Xetra-Handel siehe Ausgabe 6/2014) konnten die Anbieter maximal 900 Punkte erzielen, was 20 Prozent der Maximalpunktzahl entspricht. Ein weiterer Schwerpunkt waren die Kosten beim Handel an deutschen Regionalbörsen, an der London Stock Exchange (LSE), der New York Stock Exchange (NYSE) sowie im außerbörslichen Bereich. Hier waren bis zu 337,5 Punkte (7,5 Prozent) drin. Auch der dritte bewertete Teilbereich - das Angebot an Informa­tionen, Research und Beratung - brachte bis zu 337,5 Punkte oder 7,5 Prozent.
Insgesamt waren im zweiten Teil maximal 1.575 Punkte möglich, das entspricht 35 Prozent von insgesamt 4.500 Punkten, die im gesamten Test vergeben wurden (siehe Kasten "So wurde gewertet").

Ebenso wie auf einem echten Marktplatz manchmal neue Händler dazukommen, gibt es auch bei den Onlinebrokern immer mal wieder Newcomer. So ist vor gut zwei Wochen Benk gestartet. Der Ableger der Bank für Investments und Wertpapiere (biw), die auch den Handel für Flatex und Vi-Trade, einen Spezialisten für Heavy Trader, abwickelt, hat ein durchaus innovatives Geschäftsmodell: Benk bietet verschiedene Trade-Pakete an. So zahlen Anleger 24,99 Euro im Monat und können dafür bis zu 1.000-mal inländische Aktien, Zertifikate oder Optionsscheine außerbörslich und weitere 100-mal an einer Börse handeln. "Im Idealfall sinkt das Transaktionsentgelt pro Wertpapiergeschäft so auf weniger als 0,12 Euro, und das unabhängig vom Depotvolumen des Anlegers", wirbt Benk in einer Pressemitteilung. Allerdings kam der Neuling zu spät, um bei unserem Test noch berücksichtigt zu werden. Das Angebot erscheint auf den ersten Blick jedoch recht überschaubar und eher für Anleger geeignet, die sehr häufig handeln.

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Und wie sieht das Angebot der 15  getesteten Institute aus? Klar, den Handel auf Xetra (siehe Teil 1 des Tests in Ausgabe 6/2014) bietet jeder. Auch die deutschen Regionalbörsen lassen sich bei den meisten Direktbanken als Handelsplatz wählen. ­Lediglich Lynx fällt hier aus dem Rahmen. Der Spezialanbieter hat mit ­Xetra, Frankfurt, Stuttgart und Tradegate gerade mal vier deutsche Börsen im Angebot, dafür aber mit Chi-X Europe, Turquoise und BATS Europe noch weitere drei Spezialhandelsplätze.
So schnitten die Onlinebroker bei Handel und Information ab (pdf)

Extrem heimstark
Lynx Broker bietet den direkten Handel an mehr als 100 Börsen weltweit an. Da kommt kein anderer Anbieter mit. Ganz anders sieht es dagegen bei NIBC Direct, Targobank und VW Bank direct aus: Bei diesen kann zwar an allen deutschen Regio­nalbörsen gehandelt werden, dafür ist aber außerhalb Deutschlands kein direkter Börsenhandel möglich. Wer also auch mal in London, New York oder sonst wo traden will, ist hier fehl am Platz (siehe Tabelle unten).

Eines ist ohnehin klar: Den per se besten Onlinebroker gibt es nicht. Denn jeder hat Stärken, aber auch Schwächen. Während der eine An­leger unbedingt möglichst hohe Zinsen auf dem Verrechnungskonto will, ist für den nächsten der direkte Handel an der NYSE unverzichtbar. Und wieder ein anderer möchte in möglichst viele Zertifikate per Sparplan investieren. Daher kann unser Test lediglich Anhaltspunkte geben, wie umfassend das jeweilige An­gebot ist. Abschließend bewerten muss die Möglichkeiten jeder Anleger für sich ganz persönlich.

Doch zurück zum Test: Auch beim außerbörslichen Handel gibt es deutliche Unterschiede. So bieten Netbank, NIBC und Lynx außerbörslichen Handel im engeren Sinn überhaupt nicht an. Wohl aber ist bei NIBC und Lynx der Handel an der Tradegate Exchange möglich, die zwar als Börse organisiert ist, in Bezug auf ihr Gebührenmodell jedoch mehr dem außerbörslichen Handel gleicht. Und nur sechs Institute - Comdirect, DAB Bank, Maxblue, S-Broker, VW Bank direct sowie 1822direkt - bieten außerbörslichen Handel auch am Wochenende.

Bei Fonds trennt sich das Feld
Auch wenn man es kaum glauben mag, selbst bei den börslich handelbaren Wertpapieren gibt es größere Unterschiede. Aktien, ETFs, ETCs, Anleihen, Zertifikate und Optionsscheine kann man natürlich bei allen Onlinebrokern handeln. Doch schon bei Fonds gibt es die ersten Patzer: So können bei Lynx lediglich US-Bürger Investmentfonds traden. Auch den Handel von Genuss­scheinen, Wandel- und Aktienanleihen bietet dieser Broker als einziger nicht an. Bei Optionen, Futures oder Differenzgeschäften (CFD) patzen gleich mehrere. Und sogenannte Wikifolios lassen sich börslich lediglich bei sechs Getesteten handeln: Comdirect, DAB Bank, ING-DiBa, Maxblue, Onvista Bank und S-Broker.

Insgesamt bietet Comdirect im ­Bereich "handelbare Wertpapiere, Börsenplätze und außerbörslicher Handel" das meiste. Die Bank kam hier auf 836 von 900 möglichen Punkten. Der Sparkassen-Broker landete mit 770 Punkten auf Platz 2, äußerst knapp vor der DAB Bank mit 768,5 Punkten.

Wenig verwunderlich: Im Bereich "Kosten, Gebühren und Rabatte" hatten kleinere Spezialisten die Nase vorn. Kein Wunder, wenn man sieht, dass etwa unsere außerbörsliche Beispielorder einer DAX-Aktie im Wert von 2.500 Euro bei Flatex gerade mal 5,90 Euro kostet. Bei Lynx ist dieselbe Order via Tradegate sogar noch zehn Cent günstiger. Und Onvista punktet mit seinem Free-Buys-Modell, das Käufe ermöglicht, die bis auf die Fremdkosten völlig kostenlos sind. Insgesamt kam Flatex hier mit 226,65 von 337,5 möglichen Punkten ganz nach oben, dicht gefolgt von der Onvista Bank (224,97) und Lynx (210 Punkte).

Gute Informationen kosten
In Sachen Information, Research und Beratung wurde alles bewertet, was im weitesten Sinne mit börsenrelevanten Informationen zu tun hat: von Realtime-Kursen und tieferen Einblicken ins Orderbuch über E-Mail-Newsletter und Aktien- beziehungsweise Firmenkennzahlen bis hin zur Honorarberatung. Hier bieten grundsätzlich größere Universal­anbieter mehr. Die Comdirect rangiert dabei mit 273,5 von 337,5 möglichen Punkten vor der DAB Bank mit 271,88 Punkten und Lynx (267,5).

Insgesamt hat von den 15 getesteten Instituten die Comdirect das beste Angebot: Die Direktbank aus Quickborn kam auf 1.254,38 von maximal 1.575 möglichen Punkten; knapp dahinter die DAB Bank mit 1.193,46 Punkten und Onvista mit 1.167,83 Punkten. Mit S-Broker (1.087,02 Punkten), Cortal Consors (1.085,21), Flatex (1.035,15) und 1822direkt (1.016,47) lagen weitere vier Häuser über der 1.000-Punkte-Marke.

Zwischenstand nach zwei von drei Teilbereichen: Die Comdirect liegt derzeit mit 2.353,60 von 3.285 maximal möglichen Punkten auf Platz 1, auf Platz 2 Cortal Consors (2.235,11 Punkte) vor der DAB Bank (2.213,16). Doch auch Flatex (2.126,22 Punkte), 1822direkt (2.071,68 Punkte), Onvista Bank (2.054,61) und S-Broker (2.013,81) konnten bisher bereits mehr als 2.000 Punkte einsammeln.

Wer das beste Gesamtangebot hat, entscheidet der dritte und letzte Teil des Tests. Dann geht es um Fonds sowie um Sparpläne für Fonds, ETFs, Zertifikate und Aktien.
Onlinebroker-Test Teil 2 (pdf)

So wurde getestet:

15 Broker, 262 Fragen
In die Bewertung kamen 15 in Deutschland aktive Onlinebroker. Dabei wurden jeweils die Standardkonditionen bewertet. Anbieter, die auf Heavy­trader spezialisiert sind, wurden nicht berücksichtigt. Anspruch dieses Tests ist, die wichtigsten Punkte des Gesamtangebots der Onlinebroker miteinander zu vergleichen und zu bewerten.
Dabei flossen insgesamt 262 einzelne Aspekte des Brokerage-Angebots in die Bewertung ein. Diese wurden zu sechs Oberkategorien zusammen­gefasst. Insgesamt ließen sich maximal 4.500 Punkte erreichen. So konnten in der Oberkategorie Handelsmöglichkeiten 33,5 Prozent aller Punkte erzielt werden. Durch möglichst niedrige Kosten ließen sich bis zu 24 Prozent aller Punkte erreichen. Ein gutes Angebot bei Orderfunktionalitäten und Ordergültigkeiten brachte bis zu 15 Prozent der Punkte. Die Kategorie Sicherheit machte maximal 15 Prozent der Punkte aus. Hier half neben einem sicheren Onlinezugang eine hohe Einlagensicherung. Gute Informationsmöglichkeiten sowie das Angebot einer Anlageberatung brachten bis zu 7,5 Prozent der Punkte. Mit hohen Zinsen auf dem Verrechnungskonto und für geparktes, täglich verfügbares Geld sowie gute Konditionen beim Wertpapierkredit ließen sich fünf Prozent aller Punkte erreichen.
Bei der Bewertung wurde, sofern möglich, eine Rangliste gebildet. Hierzu ein Beispiel: Angenommen, der höchste angebotene Habenzins betrüge 5,0 Prozent, die maximal zu erzielende Punktzahl wäre 10,0 Punkte. Dann gäbe es für einen Zins von 2,5 Prozent (50 Prozent des besten Angebots) 5,0 Punkte (50 Prozent der Maximalpunktzahl).

Im ersten Teil des €uro-am-Sonntag-Vergleichs in der Vorwoche waren 1710 (38 Prozent) der insgesamt möglichen 4.500 Punkte zu erzielen. In diesem Teil gibt es maximal weitere 1575 Punkte (35 Prozent). Und im dritten Teil (Ausgabe 8/2014) 1.215 Punkte (27 Prozent).

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DatumRatingAnalyst
27.12.2024Commerzbank Sector PerformRBC Capital Markets
13.12.2024Commerzbank Equal WeightBarclays Capital
10.12.2024Commerzbank BuyWarburg Research
06.12.2024Commerzbank OverweightJP Morgan Chase & Co.
27.11.2024Commerzbank Sector PerformRBC Capital Markets
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10.12.2024Commerzbank BuyWarburg Research
06.12.2024Commerzbank OverweightJP Morgan Chase & Co.
07.11.2024Commerzbank BuyDeutsche Bank AG
07.11.2024Commerzbank OverweightJP Morgan Chase & Co.
06.11.2024Commerzbank KaufenDZ BANK
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27.12.2024Commerzbank Sector PerformRBC Capital Markets
13.12.2024Commerzbank Equal WeightBarclays Capital
27.11.2024Commerzbank Sector PerformRBC Capital Markets
06.11.2024Commerzbank Sector PerformRBC Capital Markets
06.11.2024Commerzbank Sector PerformRBC Capital Markets
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