Gebührensparen dank Studium

Studentenkonten: So sparen Studenten richtig

08.08.15 11:00 Uhr

Studentenkonten: So sparen Studenten richtig | finanzen.net

Wer an einer Hochschule eingeschrieben ist, bekommt bei vielen Kreditinstituten Vergünstigungen. €uro am Sonntag zeigt die besten Girokonten für angehende Akademiker.

von Martin Reim, Euro am Sonntag

Das Studentenleben war einst wohl recht angenehm. So sagte der englische Philosoph und Staatsmann Sir Francis Bacon im 17. Jahrhundert: "Studieren macht Vergnügen, bildet den Geist und erhöht die Fähigkeiten." Das gilt zumindest an deutschen Universitäten derzeit nicht uneingeschränkt, angesichts überfüllter Hörsäle und knappen Lehrpersonals.

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Immerhin gibt es heute einen Vorteil, der - mangels ausgefeilten Finanzwesens - früher nicht existierte: Studenten bekommen bei vielen Kreditinstituten besonders günstige Bedingungen. Das zeigt der große Studentenkonten-Test, in dem €uro am Sonntag und das Deutsche Kundeninstitut die Angebote von 29  Banken untersucht haben. Manchmal gibt es ein kostenloses Girokonto, selbst wenn man keinen regelmäßigen Geldeingang nachweisen kann. Oder die Kreditkarte ist gratis, während Nichtstudierende zahlen müssen. Manchmal winken auch Vorteile bei Wertpapierdepots und Bausparverträgen sowie die Vermittlung spezieller Kredite der Staatsbank KfW.

Das Kalkül der Geldhäuser: Wer während seiner Ausbildung ein Konto bei einer Bank hat und damit zufrieden ist, wird diese Geschäftsbeziehung nicht gleich kündigen, wenn das erste Gehalt kommt. Im Test ist die Unterkategorie "Angebot" mit 40 Prozent am stärksten im Endergebnis gewichtet. Hier wurde beispielsweise untersucht, welche Bankkarten im Angebot sind, wie viele Geldautomaten kostenlos zur Verfügung stehen und welche Startguthaben gewährt werden. Auch die Existenz von Apps, also spezieller Programme für Smartphones und Tablet- Computer, und das Verschicken von Kontosignalen per Mail oder SMS spielten eine Rolle.

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"Konditionen" (Gewichtung: 30 Prozent) umfasst beispielsweise eventuelle Jahresgebühren für Kreditkarten, den Zinssatz für den Dispokredit, möglicherweise vorhandene Guthabenverzinsung und den Grundpreis des Kontos. In der Disziplin "Service" (30 Prozent) wurde die Qualität des Kundenservice ermittelt, den die Bank per Telefon, Mail und soziale Medien - repräsentiert durch das Netzwerk Facebook - bietet. Also etwa die Treffsicherheit, Freundlichkeit und Wartezeiten bei Antworten, außerdem die Internetinformationen zum Thema Studentenkonten.

Generell gilt: Der Großteil der Kriterien ist auch auf einen normalen Kontenvergleich anwendbar. Manche Unterpunkte sind aber speziell auf Studenten oder allgemein auf junge Leute zugeschnitten. So war die für den Service via Facebook erreichbare Maximalpunktzahl viel höher als bei normalen Bankenstudien. Dies ist der größeren Online-Affinität von Studenten geschuldet.

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Unterm Strich erreichten bei den Filialbanken vier Teilnehmer mehr als 83 von 100 möglichen Punkten und damit die Note "sehr gut". Ganz vorn rangiert die Berliner Volksbank mit dem "VR Starterkonto", das ein sehr gutes Komplettpaket darstellt - mit kostenlosem Girokonto für junge Leute (ab 22 Jahren nur für Studenten) plus Guthabenverzinsung. Für Kredit- und Prepaidkarte sind allerdings Gebühren zu entrichten, und es sind keine Gratisabhebungen im Ausland möglich. Sonstige Spezialitäten: Vermittlung eines KfW-Bildungskredits und 100 Euro Bonus bei Abschluss eines Bausparvertrags.

Bei Direktbanken gewinnt 1822direkt, deren "Girokonto Student" mit kostenloser Kontoführung und Kreditkarte lockt. Der Dispozins ist relativ niedrig, bei geduldeter Überziehung des Disporahmens wird kein er­höhter Zinssatz fällig. Allerdings werden Guthaben nicht ver­zinst. Der Service war der zweitbeste im Test - Freundlichkeit, Kompetenz und Hilfsbereitschaft erhielten die Höchstnote 1,0. Punktverluste gab es beispielsweise für die fehlende Vermittlung von KfW-Krediten.

Das komplette Ergebnis im Überblick (pdf)

Infos via Video:
Hier sehen Sie, wo die Banken bei Gebühren und Zinsen richtig hinlangen und wer die meisten Geldautomaten hat!

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