So geht Börse! 33 Tipps und Strategien
Erfolg an der Börse zu haben ist gar nicht schwer. Mit einfachen, aber effektiven Mitteln können Anleger langfristig sehr gute Renditen erzielen. €uro am Sonntag nennt 33 Tipps und Strategien für jeden Anlegertyp.
Werte in diesem Artikel
von S. Parplies und M. Hinterberger, Euro am Sonntag
Renditejäger haben es schwer. Durch die Niedrigzinspolitik der Notenbanken lassen sich mit Sparbüchern oder Anleihen höchstens Minirenditen erzielen. Das macht Aktien besonders attraktiv. Doch um dauerhaft erfolgreich zu sein, müssen Anleger die Grundregeln der Aktienanlage beherrschen. Die Redaktion nennt die wichtigsten Tipps und Strategien - beginnend mit einigen banal klingenden, aber dennoch wichtigen Regeln, bis hin zu pfiffigen Anlageideen für bereits erfahrenere Anleger.
Langfristig denken
Wer ein Vermögen aufbauen will, braucht Geduld. Dank Zinseszinseffekt steigen die Erträge mit der Zeit überproportional an. Das ist besonders wichtig, um Rücklagen für das Alter zu schaffen. Wer heute 10.000 Euro investiert, kommt bei einer durchschnittlichen Rendite von acht Prozent in zehn Jahren auf 21.589 Euro. Bei einem doppelt so langen Zeitraum würde der Betrag mehr als doppelt so stark anwachsen - auf 46.610 Euro.
Realistische Ziele
Wer schnell reich werden will, erreicht meist das Gegenteil. Natürlich gibt es Aktien, die ihren Wert innerhalb weniger Wochen verdoppeln - aber mit entsprechendem Risiko. Der DAX hat seit seinem Start am 31. Dezember 1987 im Schnitt jährlich neun Prozent an Wert gewonnen. Das entspricht einer langfristig realistischen Renditeerwartung. Kurzfristig müssen Anleger mit starken Ausschlägen rechnen. Sein schlimmstes Jahr erlebte der DAX 2008 mit einem Minus von 40 Prozent. 1993 und 1997 legte der Index jeweils um 47 Prozent zu. Merkenswert für die nächste große Krise: Zurückgerechnet bis 1949 durchlebte der DAX nur einmal mehr als zwei Minusjahre in Serie. Das war von 2000 bis 2002.
Grenzen erkennen
Aktien sind langfristig die erfolgreichste Geldanlage. Aber die Börse ist keine Einbahnstraße. Jeder Anleger muss sich fragen, wo seine persönliche Schmerzgrenze liegt. Die meisten überschätzen ihre Leidensfähigkeit. Man sollte die Schmerzgrenze nicht in Prozent definieren, sondern in Euro. Denn im Ernstfall geht es um reales Geld - nicht um abstrakte Prozentzahlen.
Anker lichten
Jeder Mensch sucht nach Fixpunkten. Auch bei der Geldanlage. Wer eine Aktie zu 20 Euro kauft, hat diesen Wert als Bezugspunkt im Kopf. Fällt der Kurs darunter, zweifelt der Anleger an seinem Investment, steigt der Kurs darüber, fühlt er sich sicher. Beides ist gefährlich. Vor allem kurzfristig können Kurse von irrationalen Faktoren getrieben werden. Kauft man etwa kurz vor einer allgemeinen Verkaufswelle, hat man einen schlechten Zeitpunkt gewählt. Das bedeutet aber nicht zwingend, dass man in die falsche Aktie investiert hat. Anstatt auf die Performance zu starren, sollten sich Anleger fragen, ob sie die Aktie auf dem niedrigeren Niveau wieder kaufen würden.
Verluste begrenzen
Stoppkurse helfen, Verluste in Grenzen zu halten. Man kann bereits direkt beim Kauf eine solche Marke festlegen und bei seiner Bank hinterlegen. Eine exakte Wissenschaft ist die Platzierung eines Stoppkurses nicht. Orientierung bietet die Charttechnik: Hat sich der Kurs einer Aktie in der Vergangenheit häufiger auf einem bestimmten Kursniveau gefangen, bietet sich ein Stopp knapp darunter an. Wem das zu kompliziert ist, der kann seine Reißleine pauschal beispielsweise 20 Prozent unter Kaufkurs setzen.
Gewinne laufen lassen
Niemand weiß, wie weit die Börse die Kurse nach oben treibt. Oft macht es deshalb Sinn, Gewinneraktien im Depot zu halten und den Stoppkurs nachzuziehen. Alternativ kann ein Anleger, sobald der Kurs das anvisierte Ziel erreicht hat, einen Teil der Aktien verkaufen und mit dem Rest investiert bleiben.
Gefühle beherrschen
"Sogar der Dümmste kann an der Börse Erfolg haben", frotzelte einst Börsenlegende André Kostolany. Im Umkehrschluss sollten Anleger Kursverluste nicht als persönliche Niederlage auffassen. Selbst die besten Börsianer haben immer mal schlechte Phasen.
Limit setzen
Wer einen Nebenwert kauft, sollte immer einen Höchstpreis für seine Order festlegen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass unlimitierte Kaufaufträge zu einem überteuerten Kurs abgerechnet werden. Wer das Limit leicht unter dem aktuellen Kurs platziert, kann die Aktie womöglich ein paar Stunden oder Tage später billiger bekommen.
Ruhige Hand
Der Kauf einer Aktie kostet Geld. Gerade bei kleinen Anlagebeträgen sind Gebühren ein Renditefresser. Für eine Order mit einem Volumen von 500 Euro sind bei einigen Banken mehr als zehn Euro fällig. Bei Kauf und Verkauf macht das zusammen über vier Prozent des Anlagebetrags, die auf jeden Fall verloren sind. Hektisches Handeln wird da schnell zum Renditekiller.
Maß halten
Es kommt nicht nur darauf an, welche Aktien man kauft, sondern auch, wie viel des eigenen Vermögens in Aktien investiert wird. Als Faustregel gilt: 100 Prozent minus Lebensalter ist eine angemessene Aktienquote. Denn junge Menschen haben mehr Zeit, Verluste auszusitzen. Zudem spielt der Zinseszins bei ihnen eine größere Rolle. Unabhängig vom Alter sollten Anleger bei ihren Investments aber immer auch ihre persönliche Lebenssituation im Auge behalten. Ganz wichtig: niemals Aktien auf Kredit kaufen!
Risiko kontrollieren
Wer schlechte Börsenphasen aushalten will, muss finanziell flexibel sein. Grundsätzlich sollte ein Anleger nur Geld in Aktien stecken, das er mindestens drei, besser fünf Jahre lang nicht braucht. Das schützt vor der Verlegenheit, mitten in einer Kurskrise auf dem Tiefpunkt verkaufen zu müssen.
Die richtige Bank
Bei einem Onlinebroker können Anleger bequem und sicher Wertpapiere handeln. Bundesweit gibt es rund 15 Anbieter, die mehr oder weniger das gesamte Spektrum der Wertpapiere, Finanzprodukte und Handelsplätze anbieten. Die Unterschiede liegen vor allem im Preis. Anbieter mit einem sehr großen Angebot wie Comdirect, Cortal Consors, DAB Bank, Maxblue oder der S-Broker sind in der Regel etwas teurer als Discounter wie Flatex oder die Aktionärsbank, die meist mit Pauschalen arbeiten, aber dann nicht alle Wertpapiergattungen oder Börsenplätze im Angebot haben. Ab Ausgabe 32 zeigt €uro am Sonntag, welche Broker für welche Kundentypen das beste Angebot haben.
Kleine Schritte
Einfach, aber effektiv: Bei einem klassischen Sparplan investiert ein Anleger jeden Monat eine feste Summe in einen Aktienfonds. Vorübergehende Kursschwächen machen sich dabei sogar bezahlt, da man bei niedrigen Kursen für sein Geld mehr Fondsanteile bekommt und entsprechend stärker von späteren Kursgewinnen profitiert. Wer über die vergangenen zehn Jahre jeden Monat 100 Euro in einen deutschen Aktienfonds gesteckt hat, kam nach Berechnung des Fondsverbands BVI zum Stichtag 30. Juni auf 17.766 Euro. Und das bei einer Investition von nur 12.000 Euro.
Insidern folgen
Firmenchefs sollten am besten wissen, wie es um ihr Unternehmen steht. Deshalb sind Aktiengeschäfte von Führungskräften eine wichtige Information. Als starkes Signal gilt es, wenn mehrere Topmanager eines Unternehmens kaufen. Praktisch für Börsianer: Insidertransaktionen müssen gemeldet werden. Auf finanzen.net/insiderdaten können sie verfolgt werden.
Das wichtigste Signal
Die Entwicklung der Wirtschaft ist wegweisend für die Unternehmensgewinne. Schließlich lässt sich in einem boomenden Umfeld leichter Geld verdienen. Um Trends rechtzeitig zu erkennen, haben Wirtschaftsprofis Frühindikatoren entwickelt. Für Deutschland besonders aussagekräftig ist der Geschäftsklimaindex des Ifo-Instituts. Er basiert auf der Befragung von Entscheidungsträgern in 7.000 Unternehmen und ist damit nah dran an der Realwirtschaft - näher als die meisten Analysten der Banken. Ein starkes Signal sind Wendepunkte in der Kurve des Ifo-Index. Im Juli ist der Index zum dritten Mal in Serie gesunken. Das ist ein Warnsignal, dass der konjunkturelle Aufschwung seinen Höhepunkt überschritten haben könnte.
Augen auf
Wer eine Aktie gekauft hat, sucht nach Bestätigung, dass er die richtige Entscheidung getroffen hat. Die Gefahr ist damit groß, dass ein Anleger nur noch solche Informationen aufnimmt, die seine Entscheidung bestätigen - und deshalb zu lange an einem Verlierer festhält.
Störfeuer
Wirtschaft und Politik sind eng verzahnt. Anleger sollten den Einfluss der Politik aber nicht überschätzen. Krisen wie aktuell in der Ukraine sorgen für Schlagzeilen in den Medien - die Auswirkungen auf die Aktienkurse sind meist aber von kurzer Dauer.
Die beste Kennzahl
KGV, KCV, KUV, KBV. Die Citigroup hat vor einigen Jahren nachgerechnet, welche Kennziffer für Anleger bei europäischen Aktien am wertvollsten ist. Ergebnis: Aktien mit einem niedrigen Kurs-Gewinn-Verhältnis haben den breiten Markt am deutlichsten geschlagen. Basis der Untersuchung waren die Jahre 1995 bis 2007.
Kennzahlen kennen
Günstig kaufen, teuer verkaufen. Bewertungskennziffern helfen dabei. Eine Alternative zur Gewinnerwartung ist der Buchwert. Darin sind die Vermögenswerte eines Unternehmens erfasst. Auch dieser Wert kann sich ändern, schwankt aber nicht so stark wie eine Gewinnschätzung. Das Verhältnis von Kurs und Buchwert (KBV) des DAX lag im Schnitt der vergangenen zehn Jahre bei 1,55. Aktuell weist der Datenlieferant Bloomberg für den Index ein KBV von 1,75 aus. Der DAX ist also nicht mehr billig, aber noch deutlich von seinem Topwert von 2,0 aus dem Sommer 2007 entfernt. Übrigens: In den vergangenen zehn Jahren war ein KBV in der Region von 1,1 immer eine hervorragende Kaufgelegenheit. Diese Niveau wird aber nur in Krisenzeiten erreicht.
Gegen den Strom
Eine interessante Formel hat die ehemalige Fondsmanagerin Susan Levermann entwickelt: Man errechnet für die jeweils drei letzten Monate eine Rangliste der 30 Aktien des DAX. Die Aktie mit der besten Kursentwicklung steht ganz oben, die mit der schlechtesten entsprechen unten. Im nächsten Schritt ermittelt man für jeden Titel die Durchschnittsplatzierung dieser drei Monate. Gekauft werden nur jene Aktien, deren Durchschnittsplatz schlechter als 20 ist. Diese Strategie investiert also konsequent gegen den Trend und hat sich für Levermann bewährt. €uro am Sonntag stellt einmal im Monat die besten Levermann-Aktien vor.
Macht des Momentums
Gewinner bleiben Gewinner. Das ist die Kernthese einer der einfachsten Börsenstrategien. Dabei setzt ein Anleger jeweils zu Monats- oder Quartalsbeginn auf die fünf Aktien eines Index, die die größte Dynamik aufweisen. Die Relative Stärke, auch Momentum genannt, setzt den aktuellen Kurs einer Aktie in Relation zum Kurs dieser Aktie aus den Vorwochen. Je höher das Momentum, desto größer ist die Dynamik der Aktie. Aktuelle Daten zu den RSL-Werten der wichtigsten deutschen Aktien sind im Kursteil dieser Zeitung aufgelistet. Vorsicht: Momentum-Aktien sind bereits stark gestiegen und damit anfällig, wenn sich die Stimmung an den Börsen stark verschlechtert.
Gesundes Misstrauen
Über die Dividende werden Aktionäre am Bilanzgewinn eines Unternehmens beteiligt. Vorsicht gilt bei Unternehmen mit einer auf dem Papier besonders hohen Dividendenrendite. Denn die in Fachzeitschriften und Finanzportalen veröffentlichten Daten beziehen sich meist auf Schätzungen und haben damit eine Fehlerquote. Die Erfahrung zeigt: Ab einer erwarteten Dividendenrendite von fünf Prozent steigt die Wahrscheinlich einer Enttäuschung sprunghaft an.
Zurückschauen
Die Vergangenheit bietet keine Garantie für die Zukunft, ist aber gerade hinsichtlich der Dividende oft ein guter Wegweiser. So gibt es Unternehmen, die ihre Gewinnausschüttung über viele Jahre hinweg kontinuierlich gesteigert haben. Zu den berühmtesten Dividendenwerten zählt Nestlé. Seit 1959 hat der Nahrungsmittelkonzern seine Ausschüttung mindestens konstant gehalten, seit 1996 stetig angehoben. Wer die Aktie vor zehn Jahren gekauft hat, kommt gemessen am damaligen Aktienkurs heute auf eine Dividendenrendite von 6,5 Prozent.
Keine Geschenke
Haben die Unternehmen hohe Cashreserven, wird das Geld in einigen Fällen über eine Sonderdividende an die Aktionäre verteilt. Diese ist aber kein Geschenk, denn am Tag der Ausschüttung verliert die Aktie an Wert. Unter dem Strich ist das meist ein Nullsummenspiel. Im April beispielsweise zahlte der Lotterieanbieter Tipp24 pro Aktie 7,50 Euro. Das entsprach einer Dividendenrendite von 13 Prozent. Aber: Am Tag der Ausschüttung verlor die Aktie 6,90 Euro. Der Gewinn für den Aktionär lag unterm Strich bei rund einem Prozent - und damit im Rahmen der normalen Tagesschwankung.
Kosten kontrollieren
Über Fonds kann ein Anleger mit wenig Geld breit investieren. Aber: Viele Fonds sind teuer. Neben einem Aufschlag direkt beim Kauf sind jährlich Gebühren fällig. Als Alternative haben sich börsennotierte Indexfonds (ETF) bewährt. Damit investiert ein Anleger in ein starres Portfolio, meist einen Index. Da ein Fondsmanager dafür nicht gebraucht wird, sind die Gebühren niedrig. Ein ETF von iShares z. B. bildet den weltweiten MSCI World ab (ISIN: DE 000 A0H GZR 1). Was Anleger bedenken sollten: Einige Fondsmanager haben über Jahre hinweg den Markt geschlagen. Dazu gehört der weltweit anlegende Aktienfonds UniGlobal (DE 000 849 105 1). Einen schnellen Eindruck von der Qualität eines Fonds liefert die FondsNote im Kursteil von €uro am Sonntag.
Problemzone erkennen
Wer eine Aktie besitzt, sollte sich regelmäßig über das Unternehmen informieren. Wertvolle Hinweise liefert der jährliche Geschäftsbericht. Lesenswert darin ist vor allem der Risikobericht. Um sich juristisch abzusichern, listet das Unternehmen dort ausführlich alles auf, was schiefgehen kann.
Global anlegen
Langfristig sind Anleger am erfolgreichsten, wenn sie breit in verschiedene Kontinente und Währungen investieren. Da Informationen aus fernen Ländern und fremder Sprachen selbst im Internet oft schwer zu bekommen sind, bieten sich zur Internationalisierung des Portfolios global anlegende Fonds als Kerninvestment an. Selbst innerhalb Europas kann ein Anleger in verschiedene Währungen diversifizieren: Der Aktienindex Stoxx Europe 600 investiert auch in Firmen aus Großbritannien und der Schweiz - also in Britisches Pfund und Schweizer Franken. Einen ETF auf den Index gibt es unter anderem von iShares (DE 000 263 530 7).
Wissen ist Macht
Cloud-Computing oder DNA-Analyse verändern Wirtschaft und Gesellschaft. Für den Laien aber ist es oft schwer, die wirklichen Profiteure zu erkennen. Anleger sollten in Spezialgebieten daher im Zweifelsfall auf Fondsmanager vertrauen. Die Beteiligungsgesellschaft BB Biotech (CH 003 838 999 2) etwa bewies ein gutes Händchen. Unter den Techfonds ragt der DNB Technology (LU 030 229 649 5) positiv heraus.
Ziele definieren
Alle wollen an der Börse Geld verdienen, im Detail aber hat jeder eigene Prioritäten. Während junge Menschen langfristig denken sollten, finanzieren vermögende Rentner gern einen Teil ihres Lebensunterhalts mit Dividenden. Entsprechend können die Produkte gewählt werden. So gibt es einen Indexfonds von db X-trackers auf den DAX in zwei Varianten: Die thesaurierende (LU 027 421 148 0) investiert Dividenden der Indexmitglieder sofort wieder neu. Die ausschüttende (LU 083 878 231 5) zahlt Dividenden regelmäßig aus.
Steuerfallen meiden
Ausländische Fondsgesellschaften sind nicht verpflichtet, für den deutschen Fiskus die Abgeltungsteuer abzuführen. Anleger müssen also Zins- und Dividendenerträge selbst jährlich geltend machen. Wer seine Fondsanteile verkaufen will, sollte wissen: Beim Verkauf führt die inländische Depotbank die Abgeltungsteuer auf den Wertzuwachs und wieder angelegte Erträge ab. Darin sind bereits versteuerte Erträge enthalten. Zu viel gezahlte Steuern können Anleger zurückfordern. Tipp: Bankabrechnung unbedingt aufbewahren.
Verluste verrechnen
Gewinne, die der Abgeltungsteuer unterliegen - darunter etwa Zinsen, Dividenden oder Gewinne auf dem Verkauf von Wertpapieren -, werden mit entsprechenden Verlusten verrechnet. Wichtig: Verluste aus Aktienverkäufen sind nur mit Gewinnen aus Aktienverkäufen verrechenbar. Die Depotbank muss daher zwei Töpfe bilden: einen nur für Verluste aus dem Verkauf von Aktien und einen nur für die übrigen negativen Kapitalerträge wie bezahlte Stückzinsen, bezahlte Zwischengewinne, Verluste aus dem Verkauf von Aktienfonds. In diese Töpfe kommen nur Verluste von ab 2009 erworbenen Wertpapieren. Steuerpflichtige Dividendenerträge sind grundsätzlich mit realisierten Kursverlusten verrechenbar, wenn es sich um "Neuverluste" handelt. In diesem Fall wurde das Wertpapier ab 2009 gekauft und wieder veräußert. Diese Verluste dürfen neben Dividenden auch mit Kursgewinnen und Zinserträgen verrechnet werden. Auch zu beachten: Seit 2009 sind nicht verrechnete Verluste aus Kapitalvermögen nur noch in künftige Veranlagungsjahre vortragbar - aber nicht mehr rücktragbar.
Augen auf im Ausland
Dividenden ausländischer Unternehmen werden direkt an der Quelle, also im Heimatland des Unternehmens, besteuert. Zugleich muss der Anleger auch in Deutschland Steuern zahlen. Um eine Doppelbesteuerung zu vermeiden, hat die Bundesrepublik mit allen wichtigen Ländern Abkommen getroffen. Die Umsetzung aber ist vor allem bei Dividenden aus südeuropäischen Ländern bürokratisch. Am angenehmsten für deutsche Aktionäre ist Großbritannien. Das Mutterland des Kapitalismus verzichtet auf die Besteuerung ausländischer Investoren. Auch die Niederlande mit Dividendenklassikern wie Royal Dutch und Unilever machen keine Probleme.
Mach mal Pause
Börse kann anstrengend sein, vor allem wenn die Kurse fallen. Wie in jedem Job sollten auch Anleger mal Urlaub machen. Man muss nicht jeden Tag ins Depot schauen! Wer eine längere Auszeit braucht, muss sich nicht komplett aus dem Markt verabschieden: Das konsequente Setzen von Stoppkursen und eine höhere Cashquote bieten einen Mix aus Entspannung und Kurschance.
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Der Hebel muss zwischen 2 und 20 liegen
Name | Hebel | KO | Emittent |
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Bildquellen: Julian Mezger für Finanzen Verlag
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