Private Finanzen: Die Jugend braucht kein Bares
Die jungen Verbraucher zahlen an den Kassen deutlich seltener bar als die älteren Kunden. Das ist ein Ergebnis einer umfangreichen Online-Untersuchung.
von Simone Groeneweg, €uro am Sonntag
Die Deutschen möchten ihre Scheine und Münzen nicht missen. Beim Einkaufen zücken sie immer noch häufig das Portemonnaie, um mit Barem die Rechnungen zu begleichen. Allerdings gibt es ein klares Altersgefälle. Die jungen Verbraucher zahlen an den Kassen deutlich seltener bar als die älteren Kunden. Das ist ein Ergebnis einer umfangreichen Online-Untersuchung, mit der die Großbank ING
das Ipsos Meinungsforschungsinstitut beauftragt hat.
Die Forscher befragten jeweils 1000 Verbraucher in verschiedenen Ländern zum Thema Bargeld. Dabei kam unter anderem heraus, dass besonders in Österreich (74 Prozent) und in Deutschland (65 Prozent) viele Verbraucher eine Abschaffung des Bargelds ablehnen. In Italien, Spanien oder Polen zum Beispiel äußerten sich die Menschen dagegen nicht so vehement. Und in Schweden ist das Ziel klar: Bis zum Jahr 2023 will man dort zur ersten bargeldlosen Gesellschaft der Welt werden.
Hierzulande scheint die Zuneigung zum Baren vor allem eine Altersfrage zu sein. Generell hängen Jüngere deutlich weniger an Scheinen und Münzen als Ältere. So könnten sich bei den Befragten über 65 Jahre viele überhaupt nicht damit abfinden, wenn es kein Bargeld mehr gäbe. Hingegen zeigen sich die 25- bis 34-Jährigen angesichts dieses Szenarios am entspanntesten. Ein Fazit der Studie lautet darum: "Möglicherweise wächst sich die außergewöhnliche deutsche Bargeldverliebtheit tatsächlich im Laufe von ein bis zwei Generationen aus."
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