Deutsche stecken ein Drittel des Einkommens in die Miete
Die Miete frisst in deutschen Haushalten im Schnitt ein Drittel des Einkommens.
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In den vergangenen zehn Jahren sei die Wohnkostenbelastung um rund drei Prozentpunkte gestiegen, sagte der Präsident des Bundesverbands deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW), Axel Gedaschko, am Mittwoch in Berlin. Schuld daran seien weniger hohe Kaltmieten, als höhere Energiekosten. Mit den von der schwarz-roten Bundesregierung geplanten Regulierungen für die Wohnungswirtschaft sei das Mieten-Problem daher kaum lösbar. Stattdessen würden Investoren abgeschreckt, kritisierte er.
Wenn man die allgemeine Preisentwicklung berücksichtige, hätten sich die Warmmieten im Bestand von 2003 bis 2013 lediglich um neun Cent pro Quadratmeter erhöht. Die Kaltmieten seien preisbereinigt sogar zurückgegangen.
Die Kosten seien auch deshalb gestiegen, weil sich die Bürger immer größere Wohnungen leisteten, sagte Gedaschko. So habe ein Mieter in West-Deutschland 1990 noch im Schnitt 51 Quadratmeter gehabt, inzwischen seien es mehr als 56. Im Osten stieg die Wohnfläche von etwa 38 auf rund 50 Quadratmeter. Fast ein Drittel der höheren Mietbelastung entstehe hier einfach durch die größere Wohnung.
Zwei Drittel der Deutschen leben nach Zahlen der Wohnungswirtschaft in Gegenden, in denen sich die Mieten kaum verändern oder sogar leicht zurückgehen. Acht Prozent der Bevölkerung dagegen hätten mit hohen Mietsteigerungen von mehr als sechs Prozent zu kämpfen - die Hälfte davon in der Hauptstadt. "Außerhalb Berlins spielen stark steigende Mieten eine untergeordnete Rolle", sagte Gedaschko.
Beim Neubau befürchtet die Wohnungswirtschaft eine abflauende Konjunktur. Das liege vor allem an den Baukosten, die seit der Jahrtausendwende um 30 Prozent gestiegen seien. "Wir haben ein Kostenproblem", sagte Gedaschko. Dauerhaft könne man bezahlbare Mieten nicht über eine Mietpreisbremse allein schaffen. "Das muss man bei den Kosten anpacken."
Die rund 3000 GdW-Mitgliedsunternehmen sprachen sich in einer Umfrage dafür aus, in Gebieten mit Mietpreisbremse zugleich den Wohnungsneubau speziell zu fördern. Das könne durch einen Investitionszuschuss oder eine erhöhte lineare Abschreibung geschehen. Werde die Abschreibung für Abnutzung von zwei auf vier Prozent angehoben, kassiere der Staat zwar deutlich weniger Geld für jedes neu gebaute Haus. Das werde aber mehr als ausgeglichen, weil einfach mehr gebaut werde.
Die von Verbraucherminister Heiko Maas (SPD) angekündigte zeitliche Befristung der Modernisierungsumlage macht aus Sicht der GdW-Mitglieder Modernisierungsmaßnahmen wirtschaftlich untragbar. Dadurch könnten die Mieten perspektivisch sogar steigen. Die Unternehmen im GdW bewirtschaften nach eigenen Angaben fast ein Drittel der Mietwohnungen in Deutschland./tam/DP/fbr
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