Whisky in Papier

Für 2021 angekündigt: Diageo arbeitet an Flasche aus Papier - in Zusammenarbeit mit PepsiCo und Unilever

22.10.20 22:15 Uhr

Für 2021 angekündigt: Diageo arbeitet an Flasche aus Papier - in Zusammenarbeit mit PepsiCo und Unilever | finanzen.net

Bei einer Vielzahl an Unternehmen hat eine auf Nachhaltigkeit ausgelegte Zukunftsausrichtung ihren festen Platz bei den langfristigen Zielsetzungen gefunden. Der Spirituosen-Konzern Diageo arbeitet derweil an einer auf den ersten Blick ungewöhnlichen - aber innovativen Idee.

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Im kommenden Jahr möchte der Spirituosenanbieter die erste plastikfreie Spirituosenflasche auf den Markt bringen, die vollumfänglich aus nachhaltig gewonnenem Holz und damit aus Papier besteht. Diageo ist bei diesem Vorhaben jedoch nicht auf sich allein gestellt.

Kooperation mit PepsiCo und Unilever

Zusammen mit dem Venture-Management-Unternehmen Pilot Lite gründete Diageo das Unternehmen Pulpex Limited, das für die Entwicklung nachhaltiger Verpackungstechnologien zuständig ist. Damit die Technologie in allen Lebensbereichen Anwendung findet, rief Pulpex ein Partner-Konsortium von Konsumgüter-Unternehmen ins Leben, die nicht in konkurrierenden Geschäftsfeldern zueinander tätig sind. Als Mitglieder schlossen sich unter anderem PepsiCo und Unilever dem Partner-Konsortium an - weitere sollen im Laufe des Jahres bekanntgegeben werden. Ebenso wie Diageo planen die teilnehmenden Konzerne, im kommenden Jahr 2021 ihre eigenen Produkte in den von Pulpex entwickelten, nachhaltigen Papierflaschen auf den Markt zu bringen.

Zu Anfang soll die schottische Whisky-Marke Johnnie Walker im neuen Verpackungsdesign in den Handel kommen. Hierauf möchte man sich allerdings nicht beschränken. Die Papierverpackung ist für die Abfüllung von ganz verschiedenen Flüssigkeiten vorgesehen. So arbeitet Pulpex beispielsweise an einer Lösung, in ihren Flaschen auch Heißgetränke abzufüllen, wie auf der unternehmenseigenen Website berichtet wird. Dabei sollen die Flaschen vollständig wiederverwertbar sein und zu 100 Prozent aus Holz aus nachhaltiger Waldwirtschaft stammen.

Die Tücken innerhalb der Supply-Chain

Wie bereits Apple & Co. sieht sich auch Diageo der Problematik konfrontiert, dass große Teile der CO2-Emissionen schon auf den frühen Stufen der Supply-Chain entstehen und somit kein unmittelbarer Einfluss auf sie ausgeübt werden kann. Das bestätigt Kate Gibson von Diageo gegenüber CNBC: "Bei den meisten Unternehmen liegt ein Großteil der CO2-Emissionen in ihrer Wertschöpfungskette. Also muss man ein bisschen lateraler denken und [sich fragen] was wir in Bezug auf Design und Verpackungsdesign tun können, um schöne Produkte herzustellen, von denen Menschen begeistert sind und die zudem die CO2-Emissionen reduzieren."

Hier gilt es für die Unternehmen ihre Hersteller und ihre Zulieferer in die Pflicht zu nehmen - oder wie im Falle von Diageo eine nachhaltige und umweltfreundliche Lösung für die Verpackung zu entwickeln. Laut Pulpex soll der CO2-Ausstoß der Papierflaschen um 90 Prozent geringer sein als bei Glasflaschen. Außerdem unterscheide sich die Flaschen des Unternehmens von anderen Zellstoffverpackungen, da sie keine Kunststoffauskleidung habe, was die Extrahierung und das Recyclen einfacher mache.

Nachhaltigkeit nicht nur auf Diageos Agenda

Eine vollumfänglich-recyclebare Verpackung steht nicht nur bei Diageo hoch im Kurs. Auch Bier-Hersteller Carlsberg arbeitet in Zusammenarbeit mit Coca-Cola, L’Oréal und Wodka-Hersteller The Absolut Company bereits seit 2015 an einer Flasche aus Papier, die ebenso vollständig recyclebar sein soll. Daneben hat die britische Brauereigruppe Brewdog in ihrem Nachhaltigkeitsbericht angekündigt, die direkt vom Unternehmen verursachten CO2-Emissionen in den kommenden zwei Jahren auf null zu reduzieren. Im selben Zeitraum sollen über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg 35 Prozent der Emissionen eingespart werden.

Philipp Beißwanger / Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: CARL COURT/AFP via Getty Images

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