Kredite und Handyverträge: Was die SCHUFA über mich weiß
Die SCHUFA ist Deutschlands größte Auskunftei für Bonitätsprüfungen und das Bewerten der Kreditwürdigkeit von Privatpersonen. Mit der Einführung der neuen 100-Tage-Regelung wird Verbrauchern seit 2024 eine Möglichkeit geboten, ihre Bonität schneller zu verbessern. Doch welche Daten speichert die SCHUFA tatsächlich, und wie funktioniert das System?
Was ist die SCHUFA überhaupt?
SCHUFA steht für "Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung" und ist Deutschlands führende Auskunftei bezüglich der Kreditwürdigkeit privater Schuldner. Gegründet als gemeinschaftliches Unternehmen der kreditgebenden Wirtschaft, hat die SCHUFA ihren Sitz in Wiesbaden. Vertragspartner sind kreditvergebende Institutionen wie Banken, Leasinggesellschaften oder Telekommunikationsunternehmen, die durch die SCHUFA-Bonitätsrisiken bewerten können.
Die SCHUFA-Bonität wird anhand eines Scores bewertet, der zwischen 0 und 1000 liegt, wobei ein höherer Wert eine bessere Kreditwürdigkeit signalisiert. Aktuellen Angaben zufolge speichern 67 Millionen Bürger in Deutschland einen SCHUFA-Eintrag - ein Anstieg gegenüber den 65 Millionen im Jahr 2021.
Das weiß die SCHUFA über eine Person
Die SCHUFA speichert Daten, die zur Ermittlung der Bonität verwendet werden. Diese beinhalten personenbezogene Informationen wie Name, Geburtsdatum, Geburtsort und Adressen. Zudem werden Informationen über abgeschlossene Verträge, wie Girokonten, Ratenkredite oder Kreditkarten, sowie deren vertragsgemäße Erfüllung gespeichert.
Positive SCHUFA-Einträge machen den Großteil der Datensätze aus: Laut der SCHUFA haben über 90 Prozent der registrierten Personen ausschließlich positive Vermerke. Ein negativer Eintrag entsteht erst bei Nichtbegleichung fälliger Forderungen. Die neue 100-Tage-Regelung, eingeführt im Juli 2024, ermöglicht Verbrauchern jedoch, negative Einträge schneller löschen zu lassen, wenn die Schulden innerhalb von 100 Tagen vollständig beglichen wurden.
Wann erhält man einen Eintrag und wie gelangt die SCHUFA an die Daten?
Einträge bei der SCHUFA entstehen durch die Zusammenarbeit mit Vertragspartnern. Unternehmen oder Vermieter, die eine SCHUFA-Klausel in ihren Verträgen integrieren, können Bonitätsinformationen, abfragen und relevante Daten über abgeschlossene Verträge übermitteln.
Diese Zusammenarbeit basiert auf Einwilligungen, die von Verbrauchern häufig unbewusst durch das Kleingedruckte erteilt werden. Die SCHUFA sammelt jedoch keine Informationen aus sozialen Medien und erfasst weder Einkommen noch Vermögen. Auch der Familienstand und das Kaufverhalten fließen nicht in die Datensätze ein.
Speicherdauer von Daten und die neue Regelung
Die SCHUFA speichert Einträge während laufender Forderungen und bis zu drei Jahre nach der vollständigen Begleichung. Seit Juli 2024 gibt es jedoch die Möglichkeit, negative Einträge innerhalb von 100 Tagen nach der Zahlung vollständig löschen zu lassen. Diese Regelung wurde eingeführt, um Verbrauchern einen schnelleren Weg zur Verbesserung ihrer Bonität zu bieten.
Für Verbraucher bedeutet dies, dass sie ihre finanzielle Situation schneller optimieren können, beispielsweise um bessere Konditionen bei Krediten oder Verträgen zu erhalten.
Die Eigenauskunft: Transparenz und Korrekturen
Verbraucher können einmal im Jahr kostenlos eine Eigenauskunft bei der SCHUFA anfordern. Diese enthält alle gespeicherten Daten, einschließlich der Bonitätsinformationen. Für jede zusätzliche Abfrage wird eine Gebühr von 30,95 Euro erhoben.
Falls fehlerhafte Daten gespeichert sind, können diese durch eine Meldung an die SCHUFA korrigiert werden. Transparenz und die Möglichkeit zur Korrektur sind entscheidend, um sicherzustellen, dass gespeicherte Informationen korrekt und aktuell bleiben.
Redaktion finanzen.net
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