Kredite und Handyverträge: Was die SCHUFA über mich weiß
Die SCHUFA ist Deutschlands größte Auskunftei für Bonitätsprüfungen und das Bewerten der Kreditwürdigkeit von Privatpersonen. Diese Daten speichert die SCHUFA.
Was ist die SCHUFA überhaupt?
SCHUFA steht für "Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung" und ist Deutschlands größte Auskunftei bezüglich der Kreditwürdigkeit privater Schuldner. Die SCHUFA ist ein privates, gemeinschaftliches Unternehmen der kreditgebenden Wirtschaft in Form einer Holding AG mit Sitz in Wiesbaden. Ihre Vertragspartner sind kreditvergebende Institutionen wie Banken oder generell Institutionen, die in ihrem täglichen Geschäft Kreditrisiken mit ihren Kunden eingehen, dazu gehören unter anderem auch Kreditinstitute, Leasinggesellschaften oder Telekommunikationsunternehmen.
Die SCHUFA erteilt anfragenden Unternehmen Bonitätsauskünfte über bestimmte Personen, damit Firmen die Geschäftsrisiken mit dieser Person einschätzen können. Somit kann die SCHUFA auch als Synonym zur Bonität eines Privatschuldners gesehen werden. Die SCHUFA-Bonität wird mit einem Score von 0 bis 1.000 bewertet, 1.000 ist dabei die bestmögliche Bonität. Es gibt sowohl positive als auch negative SCHUFA-Einträge. Laut den Unternehmenskennzahlen verfügt die SCHUFA über Daten zu rund 68 Millionen Privatpersonen und etwa 6,3 Millionen Unternehmen.
Das weiß die SCHUFA über eine Person
Die SCHUFA speichert zum Ermitteln der Bonität verschiedene Daten über eine Privatperson, doch nicht jeder SCHUFA-Eintrag ist gleich ein negativer. Wie die SCHUFA in ihrem jährlichen Risiko- und Kredit-Kompass berichtet, haben im Jahr 2021 sogar etwa 91,1 Prozent aller bei der SCHUFA registrierten Personen nur positive Einträge.
Die SCHUFA speichert nach eigenen Angaben personenbezogene Daten wie den Namen, Geburtsdatum, Geburtsort und sämtliche Adressen. Außerdem bezieht sie Informationen über die "Aufnahme und vertragsmäßige Durchführung eines Geschäftes", so die SCHUFA. Dazu gehören Girokonten, Ratenkredite, Kreditkarten, Basiskonten oder Pfändungsschutzkonten. Die SCHUFA registriert so zum Beispiel einen kürzlich aufgenommenen Kredit für das Haus und die damit verbundenen Schulden. Allerdings sorgen Schulden allein nicht für einen negativen Eintrag, erst das Nicht-Begleichen der Schulden hat diesen negativen Effekt. Pünktlich bezahlte Schulden können sogar in positiven Vermerken und einem besseren Score resultieren. Darüber hinaus sammelt die Auskunftei Informationen über ausstehende, fällige und abgemahnte Transaktionen und Forderungen. Zudem werden Identitäts- oder Bonitätstäuschungen zwecks betrügerischen Aktivitäten registriert. Ferner hat die SCHUFA Zugriff auf sämtliche öffentliche Verzeichnisse und Publikationen, außerdem ist der persönliche Bonitätsscore einer Person gespeichert.
Folgende Daten speichert die SCHUFA jedoch nicht: Das Vermögen und Einkommen sowie der aktuelle Job einer Person werden nicht erfasst. Ebenso wenig der Familienstand, die Nationalität, die Konfession, Marketingdaten wie das Kaufverhalten oder die Mitgliedschaft in Organisationen.
Der Großteil der SCHUFA-Einträge wird während den laufenden Forderungen und nach dem vollständigen Bezahlen der Forderung, ebenso wie eine Privatinsolvenz, weitere drei Jahre gespeichert.
Wann erhält man einen Eintrag und wie gelangt die SCHUFA an die Daten?
Die SCHUFA funktioniert über Vertragspartner. Das heißt, wenn ein Unternehmen ein SCHUFA-Partner ist, erhält der Kunde mit seinem Vertrag einen Hinweis, der ihn über die Übermittlung seiner Daten an die SCHUFA unterrichtet. Seit der DS-GVO bedarf es hierzu wie die SCHUFA auf der eigenen Website erklärt, keiner konkreten Einwilligung der Verbraucherin durch Unterzeichnung einer so genannten "SCHUFA-Klausel" mehr. Außerdem erhalten Verbraucher zusätzlich ein SCHUFA-Informationsblatt, das eine ausführliche Beschreibung der Datenverarbeitung bei der SCHUFA enthält und damit den SCHUFA-Hinweis ergänzt.
Sobald eine Privatperson also, einen solchen Vertrag mit einem Vertragspartner der SCHUFA eingeht, kann das Unternehmen das Abschließen eines Kredits, Handyvertrags oder Autoleasings an die SCHUFA übermitteln.
Die SCHUFA sammelt nach eigenen Angaben keine Daten aus den sozialen Medien.
Die Eigenauskunft - Korrekturen sind möglich
Um herauszufinden, welche Daten die SCHUFA über einen gespeichert hat und bei der Anfrage für eine Bonitätsprüfung anderen Unternehmen mitteilt, kann eine Person mit der sogenannten SCHUFA-Datenkopie einen kostenlosen Einblick in alle bei der SCHUFA gespeicherten Daten erhalten. Eine Bonitätsauskunft hingegen kostet einmalig 29,95 Euro. Diese enthält außer den gespeicherten Daten außerdem die tagesaktuelle Berechnung des Bonitätsscores und einen offiziellen Nachweis der Bonität (Original-Zertifikat) zur sicheren Weitergabe an Dritte.
Sollten falsche Informationen gespeichert oder unvollständig sein, kann dies persönlich bei der SCHUFA gemeldet und korrigiert werden.
Redaktion finanzen.net
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