Facebooks WhatsApp könnte Google und Apple Pay Konkurrenz machen
Mit einer milliardenschweren Beteiligung am Unternehmen Jio Platforms stärkt Facebook seine Präsenz auf dem indischen Markt. Die Investition soll allerdings weniger dem Ausbau des sozialen Netzwerks, sondern vielmehr einer Expansion des Messengerdienstes WhatsApp dienen.
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Für insgesamt 5,7 Milliarden US-Dollar kaufte sich Facebook in das indischen Telekommunikationsunternehmen Jio Platforms ein. Damit besitzt der amerikanische Internetgigant rund 10 Prozent der Anteile und ist dadurch zum größten Minderheitsaktionär aufgestiegen. Der Kauf stellt den größten Anteilserwerb von Facebook seit der Übernahme von WhatsApp im Jahr 2014 dar. Jio Platforms ist Teil des großen Mischkonzerns Reliance Industries, an dessen Spitze der reichste Mensch Indiens, Mukesh Ambani, steht. Mit der umfangreichen Beteiligung dürfte sich Facebook somit auch die Unterstützung eines einflussreichen Partners zum Vorstoß in den neuen Markt gesichert haben.
Digitale Transformation in Indien
In einer Mitteilung über die Investition hat Facebook seine Begeisterung für den technologischen Wandel in Indien ausgedrückt. Das Land befände sich derzeit in einer beispiellosen sozialen und wirtschaftlichen Veränderung. Angetrieben durch eine rasche digitale Transformation, seien in den letzten fünf Jahren über 560 Millionen Menschen mit einem Internetzugang ausgestatten worden. Hierbei habe besonders Jio einen erheblichen Teil beigetragen, indem es seit der Gründung im Jahr 2016 über 388 Millionen Bürger online gebracht habe. Facebook möchte nun mit seinem Engagement die Entwicklung weiter beschleunigen und gemeinsam mit Jio noch mehr Personen in Indien zusammenbringen.
Facebooks Engagement
Das Ziel von Facebook ist vermutlich, früh an der digitalen Transformation in Indien zu partizipieren und eine vorteilhafte Marktposition zu erlangen. Nach eigenen Angaben sollen den örtlichen Unternehmen dadurch neue Möglichkeiten eröffnet werden. Besonders interessant sind dabei nicht die großen Marktakteure, sondern die 60 Millionen kleinen Betriebe. Sie machen nämlich den größten Teil der Arbeitsplätze im Land aus. Laut der Financial Times haben außerdem kleine Nachbarschaftsläden im riesigen Einzelhandelssektor Indiens häufig einen tiefer gehenden Einfluss auf die Verbraucher als größere Wettbewerber. Diese Eigenschaft hat auch Joi erkannt und die Initiative JoiMart ins Leben gerufen, welche Kontakte zwischen Kunden und den lokalen Geschäften herstellt. Die vorhandenen Strukturen des ansonsten eher unorganisierten Einzelhandels möchte Facebook nun nutzen und weiter ausbauen. Die Integration von WhatsApp soll für die Bevölkerung und die Betriebe neue Wege schaffen, um "in der wachsenden digitalen Wirtschaft effektiver agieren zu können". Die Zusammenführung der beiden Dienste zielt darauf ab, die Menschen mit den Unternehmen zu verbinden und einen Einkauf der Produkte über mobile Geräte zu ermöglichen.
Konkurrenz für Apple und Google
Für Facebook ist die umfangreiche Investition mit einem nicht unerheblichen Risiko verbunden. In der Vergangenheit bekamen schon öfters ausländische Unternehmen in Indien Schwierigkeiten und mussten sich zurückziehen. So erging es beispielsweise dem Mobilfunkunternehmen Vodafone. Aber auch Facebook selbst hat bereits erste Rückschläge erlebt. Im Jahr 2016 blockierte die indische Telekommunikationsbehörde die Facebook-App "Free Basics". Außerdem befindet sich das Unternehmen im Streit mit der Regierung in Neu-Delhi über Verschlüsselungsrichtlinien von WhatsApp. Gegenüber der Financial Times äußerte sich deshalb Brian Wieser, globaler Präsident für Business Intelligence bei GroupM, skeptisch über die erklärten Intentionen für den Markteintritt: "Werbung für kleine Unternehmen auf Facebook reicht nicht für eine vollständige Rechtfertigung der Kapitalinvestition aus. Vermutlich gibt es noch eine andere Motivation."
Facebook hat kurz vor dem Deal mit Joi "die Genehmigung für die Einführung eines digitalen Bezahlsystems in Indien erhalten. Der Messenger WhatsApp soll demnach um eine Bezahlfunktion erweitert werden. Um die neue Anwendung mit dem Namen "WhatsApp Pay" zu testen, startete Facebook auch bereits ein Pilotprojekt in Indien. Nach einem Bericht des Nachrichtenportals n-tv, basiere der Dienst auf dem indischen Unified Payments Interface (UPI), das den Nutzern ermögliche, ihre Bankkonten mit WhatsApp zu verbinden. Mark Zuckerberg sagte gegenüber der Economic Times, dass das Überweisen von Geld nach der Fertigstellung so einfach und schnell sein wird wie das Verschicken eines Fotos.
Mit der Beteiligung könnte sich Facebook einen wichtigen Vorsprung erkauft haben, um die Konkurrenten Google und Apple Pay beim Kampf um das Entwicklungsland auszustechen. Apple Pay ist beispielsweise bisher noch gar nicht auf dem Subkontinent verfügbar. Mit über 1,3 Milliarden Einwohnern und einem raschen technologischen Fortschritt, stellt Indien einen attraktiven neuen Markt für das mobile Bezahlen dar.
Redaktion finanzen.net
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31.01.2019 | Facebook Sell | Pivotal Research Group | |
31.10.2018 | Facebook Sell | Pivotal Research Group | |
12.10.2018 | Facebook Sell | Pivotal Research Group |
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