Expertentipp: Dieses Arbeitsumfeld brauchen junge Führungskräfte, um in Unternehmen am meisten zu leisten
Millennials und auch Angehörige der Gen Z bekommen in Unternehmen mehr und mehr Verantwortung - spätestens jetzt müssen sich Arbeitgeber darauf einstellen und an die neuen Angestellten anpassen. Expertin Monica Degenhardt erklärt, was junge Führungskräfte von ihren Arbeitgebern zum Erbringen einer guten Arbeitsleistung brauchen.
"Verschiedene Führungskräfte aus unterschiedlichen Altersgruppen zusammenzuführen, kann eine Herausforderung sein, doch ist es essenziell, um Fortschritt und Diversität am Arbeitsplatz zu fördern", so Monica Degenhardt in einem Focus-Gastbeitrag zum Thema junge Führungskräfte. Die Expertin hat Business Psychology studiert und leitet den Bereich Marketing & Creative Solutions bei der Hamburger Digitalagentur adlicious.
Förderung, Unterstützung und ein agiles Arbeitsumfeld mit viel Gestaltungsspielraum
Nur eine gemischte Führungsetage könne das Potenzial eines Unternehmens voll ausschöpfen und auch auf sinnvolle und produktive Weise neue, jüngere Zielgruppen richtig ansprechen. Aktuell müssten Unternehmen aktiv Strukturen anpassen, um den Werten und Anforderungen der Millennials und Angehörigen der Generation Z, die mehr und mehr in Positionen mit viel Verantwortung aufsteigen, gerecht zu werden. Die Veränderung könne auch deswegen so groß wirken, weil neben der Generation Z auch die großen Fortschritte der Digitalisierung immer mehr in den Unternehmen ankommen und für ältere Angestellte eine Umstellung bedeuten. Davon, so Degenhardt, sollten sich die Unternehmen jedoch nicht einholen lassen. Vielmehr erklärt sie: "Um junge Fachkräfte langfristig zu motivieren und an ein Unternehmen zu binden, ist es wichtig, ihnen die Möglichkeit zu geben, auch innerhalb ihrer persönlichen Karriere zu wachsen."
Dafür sollten Unternehmen ihre jungen Führungskräfte zunächst umfangreich fördern und unterstützen, um die mangelnde Berufserfahrung auszugleichen. Hilfreich seien hier insbesondere Schulungen, neue Ressourcen, Mentoren, ein offener Austausch unter den Angestellten und regelmäßiges Feedback. Ebenso sinnvoll sei es, den jungen Führungskräften Gehör zu geben, damit sie ihr Potenzial voll entfalten können. Für die Selbstreflektion und ein gutes Brainstorming sei es zunächst wichtig, den Austausch mit anderen jungen Führungskräften zu fördern. Weiter rät Degenhardt Arbeitgebern, ein agiles Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem den jungen Führungskräften viel Gestaltungsspielraum gelassen wird. Es sei wichtig, Teams die Möglichkeit zu geben, selbstständig sie betreffende Entscheidungen zu fällen und offen für neue Arbeitsabläufe wie Kanban oder Scrum zu sein, die mittlerweile oft angemessene und notwendige spontane Entscheidungen ermöglichen.
Fühlt sich die Gen Z geschätzt und respektiert, bringt sie Höchstleistungen am Arbeitsplatz
"Gen Z’s legen viel Wert auf ihre eigene Entwicklung und ihr persönliches Wachstum. Wenn diese gegeben sind, führt das zu mehr Motivation und Produktivität am Arbeitsplatz", so Degenhardt. Deswegen sollten Arbeitgeber darauf achten, den jungen Führungskräften flexible Arbeitszeitmodelle oder Home-Office-Möglichkeiten anzubieten und für ein angenehmes Betriebsklima zu sorgen. Denn fühlt sich die Gen Z geschätzt, respektiert und wertgeschätzt, so die Expertin, steige nicht nur ihr Gefühl der Sinnhaftigkeit ihrer Arbeit, sondern auch ihre Zufriedenheit und Produktivität sowie das Vertrauen in und der Respekt gegenüber dem Arbeitgeber. Damit verbessere sich die Zusammenarbeit und Kommunikation mit Kolleginnen und Kollegen und ihr Stresslevel sinke.
Ähnlich, wie Degenhardt dazu rät, eine gemischte Führungsetage aufzubauen, betrachtet auch Nicolas Wandschneider von der Unternehmensberatung Cloudbridge Consulting GmbH das Einstellen ausschließlich älterer Führungskräfte als Fehler - obwohl Umfragen ergeben haben, dass rund zwei Drittel der Menschen in Deutschland Vorgesetzte bevorzugen, die älter sind als sie selbst: "Junge Chef:innen tun Unternehmen gut, bringen sie voran, sorgen für neue Ideen, Prozesse und Visionen. Diese Chance sollte sich kein Unternehmen nehmen lassen", so der Experte in einem Gastbeitrag für t3n.
Redaktion finanzen.net
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