Kostspielige Angelegenheit

Das sind die teuersten Weine aller Zeiten

03.08.22 06:05 Uhr

Das sind die teuersten Weine aller Zeiten | finanzen.net

Auf der ganzen Welt tummeln sich Weinliebhaber und -sammler, denen eine außergewöhnliche Flasche Wein auch eine außergewöhnliche Geldsumme wert ist. Wir zeigen auf, in welchen Dimensionen sich die Preise der für besonders edel und wertvoll erachteten Tropfen bewegen.

Der Begriff teuer und die damit einhergehende Relation spielt bei den Preisen für Weine eine bedeutsame Rolle. Die Antwort auf die Frage, was oder ab welchem Betrag ein Wein teuer oder gar zu teuer ist, ist höchst individuell. Andernfalls ließen sich Preisauswüchse auf mehrere Hunderttausende US-Dollar pro Flasche nicht erklären.

47.000 Euro für fast 250 Jahre alten Sherry

Im Jahr 2004 ging eine Flasche "Penfolds Grange Hermitage" für 32.000 Euro an einen australischen Weinliebhaber und Weinsammler aus Adelaide. Lediglich 20 Flaschen dieses Jahrganges soll es heute noch geben. Doch diese nun fast 70 Jahre andauernde Historie ist kein Vergleich zu dem "Massandra Sherry de la Frontera", der im Jahr 2001 für rund 47.000 Euro versteigert wurde. Dieser stammt aus dem Jahr 1775 und gilt als "der seltenste seiner Art".

79.700 Euro ließ sich ein ehemaliger Sommelier eine 200 Jahre alte Flasche Weißwein "Château d’Yquem" kosten, die heute hinter kugelsicherem Glas in einem Restaurant auf Bali aufbewahrt wird. Etwas mehr, rund 80.819 Euro, kostete eine Doppelmagnum-Flasche "Château Mouton Rothschild" aus dem Jahr 1945 bei einer Auktion in Hongkong im Jahr 2012. Dieser Jahrgang gilt laut dem Portal "Weinkauf Online" als Ausnahmejahrgang. 2006 wechselte in Los Angeles eine 3-Liter-Flasche desselben Weins und desselben Jahrgangs für gar den dreifachen Preis, 263.000 Euro, den Besitzer.

Kellner zerbricht den zu diesem Zeitpunkt teuersten Wein der Welt

Unter dem Spitznamen "der Essig des Milliardärs" wird der als legendär erachtete "Château Lafite" aus dem Jahr 1787 betitelt. Der Legendenstatus beruht unter anderem darauf, dass er sich im Besitz des ehemaligen US-Präsidenten Thomas Jefferson befunden haben soll, zumal die Initialen "Th. J." in das Glas der Flasche eingraviert sind. Im Jahr 1985 erwarb der Verleger Malcolm Forbes die Flasche für 132.000 Euro, die sich heute in der Forbes Collection in New York befindet.

Bei einer Flasche "Château Margaux" aus demselben Jahr 1787 gilt es hingegen als bestätigt, dass sie der Weinsammlung des ehemaligen US-Präsidenten Thomas Jefferson angehörte. Der Wert der Flasche soll sich einem Bericht von "Weinkauf Online" zufolge auf 500.000 US-Dollar belaufen haben. Der New Yorker Kaufmann William Sokolin brachte die Flasche im Jahr 1989 zu einer Verkostung. Allerdings stieß ein Kellner versehentlich gegen den Tisch und die Flasche zerbrach in ihre Einzelteile. Die Versicherung zahlte umgerechnet 197.000 Euro.

Die Spitze

Im Jahr 2010 kam es in Hongkong zu einer Bieterschlacht. Objekt der Begierde war eine Flasche des 1869 "Château Lafite". Letztlich ging der Zuschlag für rund 200.000 Euro an einen anonymen Bieter. Der "Cheval Blanc" des Jahres 1947 aus dem französischen Weingut "Château Cheval Blanc" gilt als einer der besten Bordeaux-Weine überhaupt. Die äußerst seltene 6-Liter-Flasche wechselte im November 2010 für 267.000 Euro den Besitzer.

Platz zwei der teuersten Weine aller Zeiten geht an eine 6-Liter-Flasche "Screaming Eagle Cabernet" aus dem Jahr 1992, die im Jahr 2000 für 438.000 Euro bei einer Auktion versteigert wurde. Allerdings kam jene Weinauktion wohltätigen Zwecken zugute. Deshalb ist es bis heute fraglich, ob der Verkaufspreis dem tatsächlichen Sammlerwert entspricht.

Spitzenreiter ist eine 0,75-Liter-Flasche des französischen Burgunders "Romanée-Conti" aus dem Jahr 1945, die im Jahr 2018 für rund 489.000 Euro versteigert wurde. Nur wenige Minuten später wurde eine weitere Flasche des gleichen Weins bei derselben Auktion für 434.000 Euro versteigert, was den Wein auf fast einen Schlag zum teuersten und drittteuersten Wein aller Zeiten machte.

Philipp Beißwanger / Redaktion finanzen.net

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