Immobilienkauf

Selbst bewohnen oder vermieten? Was sich bei eigenen Immobilien lohnt

04.01.23 06:25 Uhr

Selbst bewohnen oder vermieten? Was sich bei eigenen Immobilien lohnt | finanzen.net

Eigentümer von Immobilien haben die Wahl: Sollen sie die Wohnung oder das Haus selbst nutzen oder vermieten? Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile. Die endgültige Entscheidung hängt von mehreren Faktoren ab.

Bereits vor dem Kauf einer Immobilie sollte man sich überlegen, wie man diese später nutzen möchte. Denn bereits bei der Kreditvergabe spielt der Verwendungszweck eine Rolle. Im Falle einer angestrebten Vermietung muss die Bank nämlich noch das Risiko für mögliche Mietausfälle berücksichtigen. Will man die Immobilie selbst nutzen, sollte man sich hingegen die Frage stellen, ob ein Mietverhältnis nicht doch günstiger als der Immobilienkauf ist. Letztendlich ist aber die eigene Lebenssituation entscheidend. Hat man selbst einen Wohnbedarf oder sieht man die erworbene Immobilie als Geldanlage an?

Die Folgen einer Selbstnutzung

Eigentümer, die ihre Immobilie selbst bewohnen, haben keinen Mieter, auf den sie etwaige Betriebskosten verlagern können. Wiederkehrende Aufwendungen, die für die Nutzung und den Unterhalt anfallen, müssen demnach vollständig vom Besitzer getragen werden. Hinzu kommen noch Versicherungsbeiträge, Instandhaltungskosten, Kreditrückzahlungen und die Grundsteuer.
Im Gegenzug muss jedoch keinerlei Miete gezahlt werden. Die monatlichen Kreditraten ersetzen so gesehen die Mietzahlungen. Durch einen einfachen Vergleich lässt sich schnell feststellen, ob eine Selbstnutzung vorteilhaft ist. Zusätzlich verfügt der Eigentümer über die alleinige Entscheidungsgewalt. Renovierungen können nach den persönlichen Vorstellungen umgesetzt werden. Die vorgenommenen Investitionen dienen der Steigerung der eigenen Wohnqualität und kommen keinem Dritten zugute. Die steuerlichen Abzugsmöglichkeiten für Eigenheimbewohner sind jedoch gering.

Die Folgen einer Vermietung

Damit eine Vermietung der eigenen Immobilie überhaupt lohnenswert ist, muss sich diese in einer guten Lage befinden, sodass stets genügend Interessenten vorhanden sind. Außerdem ist zu prüfen, ob die potentiellen Mieteinnahmen die zu zahlenden Kreditraten decken. Die laufenden Betriebskosten einer Wohnung können im Falle einer Vermietung auf den Mieter übertragen werden. Ebenso ist eine anteilige Umlage der Modernisierungskosten möglich. Außerordentliche Aufwendungen und Instandhaltungen sind jedoch weiterhin vom Eigentümer zu leisten. Die Mieteinnahmen sollten dementsprechend nach Abzug der Nebenkosten noch einen Überschuss erzielen.
Die steuerlichen Ersparnisse sind für einen Vermieter deutlich größer als für einen Eigenheimbewohner. Der Kaufpreis, die Instandhaltungskosten und die Fremdkapitalzinsen können über die Dauer des Mietverhältnisses von der Steuer abgesetzt werden.

Redaktion finanzen.net

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