FDP-Vorschlag

Aktienrente erklärt: Eine Übersicht zum Rentenmodell

28.11.24 21:59 Uhr

Aktien statt Sorgen: FDP präsentiert Rentenvorschlag nach schwedischem Vorbild! | finanzen.net

Die Freie Demokratische Partei (FDP) hat 2021 eine Reform des deutschen Rentensystems vorgeschlagen, die das Modell der "gesetzlichen Aktienrente" beinhaltet. Dieser Vorschlag wäre eine bedeutende Änderung im deutschen Rentensystem und basiert auf dem schwedischen Modell der Aktienrente, das seit den späten 1990er-Jahren in Kraft ist. Mehr dazu im folgenden Beitrag.

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Vorreiter: AP7-Fonds

Im bestehenden deutschen Rentensystem, dem sogenannten Umlagesystem, finanziert die jeweils arbeitende Generation die Rentenbezüge der Rentnergeneration. Im Gegenzug erhält sie das Recht, dass die nachfolgenden Generationen für ihre eigenen Rentenbezüge aufkommen. Die FDP schlägt nun vor, dass ein Teil der bisherigen Rentenbeiträge stattdessen in eine gesetzliche Aktienrente fließen soll.

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Der schwedische AP7-Fonds, auf den die FDP sich bezieht, legt 100 Prozent des Anlagekapitals in Aktien an, hauptsächlich über weltweite Indexfonds. Alle Versicherten in Schweden sind verpflichtet, 2,5 Prozent ihres Bruttoeinkommens in den AP7 oder ein vergleichbares Finanzprodukt einzuzahlen - und das mit Erfolg. Allein im Zeitraum von 2001 bis 2021, stieg der schwedische Fonds im Durchschnitt um etwa elf Prozent, wie Capital.de Ende 2021 berichtete. Gleichzeitig ist der Beitragssatz für das weiterhin bestehende Umlagesystem in Schweden auf 16 Prozent gesunken, verglichen mit dem ursprünglichen Satz von 18,5 Prozent.

Das Rentensystem soll gestärkt werden

Die FDP schlägt vor, dass jeder Versicherte in Deutschland verpflichtet wird, beispielsweise 2 Prozent seines Bruttoeinkommens in die gesetzliche Aktienrente einzuzahlen. Dieser Beitrag soll zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber aufgeteilt werden. Gleichzeitig soll der Beitrag zur gesetzlichen Rentenversicherung um genau denselben Prozentsatz gesenkt werden.

Die FDP argumentiert, dass diese Reform notwendig sei, um das Rentensystem angesichts der alternden Bevölkerung zu stärken. Vor 50 Jahren finanzierten vier Beitragszahler eine Rente, heute sind es nur noch zwei. In den nächsten zehn Jahren wird dieser Anteil voraussichtlich auf 1,4 Beitragszahler pro Rentner sinken. Durch die Reform soll das Rentensystem auch für zukünftige Generationen gerecht gemacht werden.

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Neben der gesetzlichen Aktienrente sieht die FDP auch die Notwendigkeit gezielter Fachkräftezuwanderung in den deutschen Arbeitsmarkt, um das Rentensystem zu unterstützen. Sie fordert eine Nettoeinwanderung von 500.000 Menschen pro Jahr, insbesondere qualifizierte Einwanderer.

Startschuss: 2023 - so sieht das Vorhaben aus

Die FDP behauptet, dass ihr vorgeschlagenes Modell in der Lage sei, die Risiken langfristiger Investitionen zu minimieren. Um zu verhindern, dass kurzfristige Marktschwankungen unmittelbar vor dem Renteneintritt die Rentenansprüche beeinträchtigen, soll das individuell angesparte Kapital schrittweise in einen separaten, risikoärmeren Anlagepool umverteilt werden. Christian Lindner, Parteivorsitzender der FDP und aktueller Finanzminister, hat die Initiative für eine Aktienrente ins Leben gerufen, um die gesetzliche Rentenversicherung zu stärken. Er kündigte an, diese ab 2023 implementieren zu wollen. Mit der Absicht, im Bundeshaushalt 2023 eine Erstinvestition von 10 Milliarden Euro für die Realisierung dieses Projekts vorzusehen, hat er den Plan in Gang gesetzt. Ab 2030 sollen die generierten Renditen in die Rentenkassen fließen und somit das Rentensystem nachhaltig unterstützen.

D. Maier / Redaktion finanzen.net

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