Kostenfresser bei hohem Strompreis: So teuer ist der Unterhalt eines E-Autos wirklich
Die Beliebtheit der elektrischen Alternative zum Benziner oder Diesel wächst. Betrachtet man jedoch die neusten Zahlen, stellt man fest: Die Betriebskosten sind häufig überraschend hoch.
Anschaffungskosten und Unterhalt
Benziner oder Diesel? So lautete die initiale Frage des Autokaufs meist in den vergangenen Jahrzehnten. Inzwischen haben sich jedoch Elektro-Autos und Plug-In-Hybride auf dem Fahrzeugmarkt etabliert. Sie locken mit Pluspunkten, wie Emissionsfreiheit, leiser Fahrweise und Kaufprämien. Die gestiegene Nachfrage hat hinzukommend eine Annäherung des Preisniveaus an Benzin- und Dieselfahrzeuge zur Folge und wirkt sich ebenfalls positiv auf die Vielfältigkeit der Marken- und Modellauswahl aus. Betrachtet man außerdem die anfallenden Wartungs- und Energiekosten, wird die Annahme erweckt, dass diese deutlich geringer ausfallen müssen, da Strom sehr viel günstiger ist als herkömmlicher Treibstoff und Zusatzkosten für Wartungsarbeiten, wie z. B. Ölwechsel, gänzlich wegfallen. Sind Stromfahrzeuge also die ultimative Chance, Geld zu sparen? Laut "Car Cost Index"-Studie der Leasing- und Fuhrparkmanagementgesellschaft LeasePlan ist dies nicht der Fall.
Kostenfresser
Diese Studie besagt, dass die monatlichen Betriebskosten, die durch das Fahren von E-Autos verursacht werden, deutlich höher sind als jene, die durch das Fahren von Fahrzeugen mit herkömmlichen Verbrennungsmotoren entstehen. So zahlen E-Auto-Fahrer im Schnitt 800 Euro monatlich, während für Fahrer von Diesel- und Benzinfahrzeugen monatliche Kosten von rund 600 Euro anfallen. Diese Ergebnisse stützen sich auf Auswertungen von 110.000 Full-Service-Leasing-Fahrzeugen, deren Nutzung ausschließlich gewerblicher Natur ist. Miteingerechnet wurden dabei sämtliche Kosten für den Treibstoff, die Steuern, Versicherungen sowie Wartungsarbeiten von Klein- und Mittelklassefahrzeugen über den Zeitraum der ersten drei Fahrzeugjahre und einem Mittelwert von 20.000 Kilometern pro Jahr. Als größter Kostenfresser stellte sich dabei der Faktor des Wertverlusts heraus. Sobald die Reifen eines Neuwagens Asphalt berühren, verliert dieser an Wert. Im Vergleich zu Benzinern und Dieseln fällt dieser Verlust bei E-Autos bislang noch wesentlich höher aus.
Ausblick
Was die Angleichung der Kosten von E-Autos und Autos mit Verbrennungsmotoren angeht, liegt Deutschland noch hinter seinen Nachbarländern. In den Niederlanden z. B ist das Preisniveau des Unterhalts von E-Autos und Diesel- bzw. Benzinfahrzeugen bereits annähernd auf dem gleichen Stand. Betrachtet man jedoch eine neue Studie des Strategieberatungsunternehmens Strategy&, sollen E-Autos betriebskostentechnisch zukünftig sogar besser abschneiden als Benzin- und Dieselmodelle - auch in Deutschland. Die Aussagen basieren auf der Miteinberechnung von Faktoren zur Einhaltung von Emissions- und Effizienzrichtlinien. In diesen Punkten liegen E-Autos - gegenüber Dieseln und Benzinern - klar im Vorteil.
Inna Warkus / Redaktion finanzen.net
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