Veränderungen der Maklerbranche durch die Digitalisierung
Trotz der weiter fortschreitenden Digitalisierung in der Immobilienbranche wird auch in Zukunft kein Weg an klassischen Maklern vorbeiführen. Diese sollten sich dennoch nicht vor den Vorteilen der Digitalisierung verschließen.
Digitalisierung als Chance
Im Rahmen einer Publikation stellte die Wüstenrot Immobilien GmbH die Veränderungen der Branche durch die Digitalisierung dar. Der seit zirka 20 Jahren andauernde Digitalisierungsprozess habe es schon so weit gebracht, dass seit einigen Jahren virtuelle Objektbesichtigungen zur gängigen Praxis zählen. Angetrieben wird diese zurzeit vor allem von "Property Technologies". Diese sogenannten "PropTechs" versuchen immobilienwirtschaftliche Dienstleistungen zu optimieren und beschreiben die technologischen Entwicklungen in der Immobilienbranche. Die dadurch entstandenen Online-Makler bringen neben schnelleren und effizienteren Prozessen auch deutlich günstigere Preise mit sich. Eine der bekanntesten Plattformen "Maklaro" gründete sich vor allem durch die Kurzatmigkeit der Formalität mit klassischen Maklern und dem ungewissen Warten auf eine Antwort - beziehungsweise wie in den meisten Fällen auf eine Absage. Auf der von Nikolai Roth ins Leben gerufenen Plattform werden fast alle Schritte digital abgewickelt. Nach dem Motto "Digital First", können Interessenten das jeweilige Exposé herunterladen, Besichtigungstermine ausmachen oder sogar Gebote abgeben.
Aber auch klassische Makler haben zahlreiche Alternativen, um die technologischen Möglichkeiten der Digitalisierung in den Arbeitsalltag einzubinden. Sun Jesch, Geschäftsführerin des Immobilienverbandes IVD, empfiehlt hierbei vor allem "Flowfact". Mithilfe dieser Software haben Makler zu jeder Zeit an jedem Ort Zugriff auf ihr gesamtes Portfolio, welches in einem zentralen System eingespeichert ist. Neben vorgefertigten Exposé-Vorlagen bietet dieses Programm auch die gleichzeitige Schaltung von Wohnungsanzeigen, auf nahezu hundert Immobilienportalen, an.
Klassische Makler unverzichtbar
Trotz all den Vorteilen, die die Digitalisierung mit sich bringt, werden klassische Maklertätigkeiten auch in Zukunft unverzichtbar sein. Laut Jochen Dörner, Geschäftsführer der Wüstenrot Immobilien GmbH, werden Software- und Online-Lösungen wichtige Assistenzfunktionen rund um das Geschäft darstellen. Der gesamte Vermittlungsprozess bedürfe immer noch Fachwissen, soziale Kompetenz und Verhandlungsgeschick. Als Beispiel zeigt er die Marktpreisermittlung einer Immobilie für den Verkauf anhand von Datenbanken auf. Diese seien zwar ein grober Richtwert, reichten jedoch nicht für eine ausgewogene und faire Beurteilung aus. Ein Fachmann müsse hierbei jeweils den tatsächlichen Wert individuell berechnen.
Maklergeschäft der Zukunft
Laut Dörner werden fünf Säulen das Maklergeschäft der Zukunft prägen. Dabei müssen sich Immobilienmakler stärker zu Dienstleistern sowie Netzwerken entwickeln und ausreichende Investitionen in die Digitalisierung tätigen. Solch eine Vernetzung ist unverzichtbar, bringt dem Unternehmen einen Mehrwert und generiert wichtige Kontakte. Zudem sei die Digitalisierung für Kommunikation sowie Information unverzichtbar und sollte gepaart mit sozialer Kompetenz, einem fundierten Fachwissen und Verhandlungsgeschick zu einer erfolgreichen zukünftigen Unternehmung führen.
Redaktion finanzen.net
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