Junge Generationen leiden häufiger unter berufsbezogenen Zukunftsängsten
Eine Studie des Unternehmens Bain & Company kommt zu dem Ergebnis, dass besonders junge Generationen von Sorgen und Zukunftsängsten geplagt werden. Zu den häufigsten Gründen zählen Jobunsicherheit und geringere Aufstiegschancen.
Millennials haben häufiger Ängste vor Jobverlust und finanziellem Abstieg
Arbeitnehmer, die zu den Millennials oder der Generation-Z gezählt werden, leiden zunehmend unter Stress und Überforderung im Beruf. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Unternehmensberaters Bain & Company, für die das Unternehmen Daten der Plattform dynata ausgewertet hat. In einem entsprechenden Bericht, der am 10. Januar 2022 veröffentlicht wurde, kommen Bain & Company zu dem Ergebnis, dass besonders junge Leute aus entwickelten Wirtschaftsnationen von Sorgen um ihre Karriere und ihre finanzielle Zukunft geplagt sind.
Als Generation Z werden Arbeitnehmer bezeichnet, die zwischen 18 und 25 Jahre alt sind. Millennials sind die Jahrgänge zwischen 26 und 41. Die Auswertung von Umfragen ergab, dass sich ungefähr 61 Prozent der Befragten am meisten Sorgen über Finanzen und Job-Sicherheit machen. Hinzu kam die Angst, nicht in den nächsten zehn Jahren die eigenen Karriereziele erreichen zu können. In der Gruppe 35 und älter teilten nur 40 Prozent der Befragten diese Sorgen. Für die Umfrage wurden 20.000 Arbeitnehmer und 100 weitere Personen befragt. Die Teilnehmer kamen aus zehn Ländern: USA, Deutschland, Frankreich, Italien, China, Japan, Indien, Brasilien, Indonesien und Nigeria. Zusammen repräsentieren diese Nationen ungefähr 65 Prozent des globalen Bruttoinlandsproduktes.
Arbeitnehmer in Entwicklungsländern zeigen sich zuversichtlich
Jedoch haben nicht alle Arbeitnehmer derartige Zukunftsängste. Arbeitnehmer In Entwicklungsländern scheinen davon weniger betroffen zu sein. Dem Bericht zufolge haben 81 Prozent der Arbeitnehmer in Entwicklungsländern angegeben, optimistisch zu sein, dass sich ihr Leben in den nächsten fünf bis zehn Jahren verbessern wird. In entwickelten Industrienationen teilten nur 63 Prozent diese Ansicht. Außerdem wird darauf hingewiesen, dass junge Arbeitnehmer im Westen mit einem verlangsamten Wirtschaftswachstum und steigender Ungleichheit zu kämpfen haben. Zudem können sich in diesen Regionen immer weniger Menschen ein Haus leisten und die Jugendarbeitslosigkeit ist in manchen Teilen Europas stark angestiegen. Dem Report zufolge beträgt die Jugendarbeitslosigkeit in Spanien 37, in Italien 29 und in Frankreich 19 Prozent. Dadurch wird es immer schwieriger, finanzielle Stabilität zu erreichen.
Aufstiegswahrscheinlichkeit ist gesunken
Nach Angaben des Reports ist die Wahrscheinlichkeit aufzusteigen und mehr zu verdienen als die eigenen Eltern in den USA so niedrig, wie seit dem zweiten Weltkrieg nicht mehr. Die Einkommensunterschiede zwischen jungen Arbeitnehmern, die hochqualifizierte Tätigkeiten ausüben und solchen, die weniger spezialisierte Tätigkeiten verrichten, nehmen zu. 40 Prozent derjenigen, die kürzlich das College absolviert haben, landen in Jobs, für die keine höheren Bildungsabschlüsse erforderlich wären. Viele von denen, die sich einen College-Besuch leisten konnten, finden sich in einem niemals endenden Schuldenkreislauf wieder. Neben einer immer älter werdenden Gesellschaft, stellen auch öffentliche Schulden, die durch die Pandemie stark angestiegen sind, eine große Belastung für junge Berufstätige dar.
M. Wieser/Redaktion finanzen.net
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