Interview

Pioneer-Chefstratege: Die Renditen sinken

10.10.13 17:00 Uhr

Giordano Lombardo, der Chefstratege von Pioneer Investments, freut sich über den Ausgang der Bundestagswahl, favorisiert europäische Aktien und warnt vor aktuellen Gefahren.

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Aktien

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Indizes

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5.591,7 PKT 51,6 PKT 0,93%

4.308,6 PKT 26,6 PKT 0,62%

von Peter Gewalt, Euro am Sonntag

Giordano Lombardo darf man mit seinen 25 Jahren Berufsjahren durchaus als alten Hasen im Investmentgeschäft bezeichnen. Als Chefanlagestratege von Pioneer Investments mit 164 Milliarden Euro verwaltetem Vermögen ist er mitver­antwortlich für den Erfolg der zahlreichen Fonds (siehe Investor Info) der Unicredit-Tochter.

€uro am Sonntag: Wie beurteilen Sie den Ausgang der Bundestagswahl in Deutschland?
Giordano Lombardo:
In bin sehr erfreut. Denn Angela Merkel wird wohl Bundeskanzlerin bleiben, und antieuropäische Parteien spielen im Parlament weiter keine Rolle. Damit bleibt Deutschland als wichtigste Volkswirtschaft und führende politische Kraft ein immens wichtiger Stabilitätsfaktor in Europa.

Was erwarten Sie von einer neuen Bundesregierung?
Erstens ist es wichtig, dass sie die Bankenunion vorantreibt, denn das Kreditsystem in der Eurozone funktioniert immer noch nicht. Es darf nicht sein, dass vergleichbare Unternehmen in Italien mehr Zinsen für Kredite zahlen müssen als etwa in Österreich oder Deutschland.

Und zweitens?
Und zweitens muss der Fokus in ­Europa stärker auf wachstumsfördernde Maßnahmen gelegt werden. Das Konsumniveau ist zu niedrig für einen nachhaltigen Aufschwung.

Sollten Anleger trotz der Rally in den vergangenen zwölf Monaten auf europäische Aktien setzen?
Ja, denn viele Werte bieten eine attraktive Dividendenrendite und sind immer noch günstig zu haben. In einem stark diversifizierten Portfolio sollten europäische Aktien daher weiter übergewichtet werden.

Gilt das auch für die europäischen Anleihen?
Anleihen der europäischen Peripheriestaaten sind weiter interessant, da sie hohe Zinsen abwerfen. Starkes Kurspotenzial sehen wir aber nicht. Und Anleihen der Kernstaaten mögen wir nicht, da sie teuer sind und die Jahrzehnte dauernde Rally auf dem Bondmarkt zu Ende ist.

Welchen Folgen hat dies für das Fondsmanagement?
Die Ansprüche an das aktive Fondsmanagement werden höher. Der Manager muss bei Bonds viele neue Ertragsquellen wie unterschiedliche Laufzeiten, Währungen und Volatilitäten anzapfen. Das erfordert viel Know-how. Ein weiterer Punkt ist stärkere Diversifikation des Port­folios in Anlageklassen wie Aktien, Infrastruktur und Gold.

Wie interpretieren Sie die Entscheidung der Fed, nun doch nicht den Einstieg aus ihrer extrem lockeren Geldpolitik zu wagen?
Ich war wie alle überrascht, dass die Fed ihren vollmundigen Ankündigungen keine Taten hat folgen lassen. Ich denke aber, die Fed hat diese Entscheidung im Vorfeld der Probleme mit der US-Schuldengrenze bewusst getroffen, um die angespannte Situation nicht zu verschärfen. Aber dies ist nicht mehr als eine Verschiebung. Spätestens im ersten Quartal 2014 erwarte ich eine leichte Verschärfung der US-Geldpolitik, außer die wirtschaftliche Entwicklung in den USA trübt sich ein.

Was bedeutet eine Straffung der Geldpolitik für die US-Aktien?
Historisch gesehen waren solche Phasen über zwei Quartale hinweg mit Verlusten verbunden, am Ende des Zyklus standen aber Kursgewinne zu Buche.

Sind die USA das Hauptrisiko für die weltwirtschaftliche Entwicklung?
Alle wichtigen Volkswirtschaften sind gerade in einer Übergangsphase. In den USA ist die Entschuldung der Privathaushalte im Gange, Europa befindet sich gerade zwischen einem Spar- und Wachstumskurs, China strebt ein Wachstum mit höherer Qualität an. Und Japan hat das wohl spannendste ökonomische Experiment der vergangenen Jahrzehnte gestartet. Aber die Gefahr liegt nicht bei den Plänen, sondern bei der Umsetzung.

Auf was müssen sich Anleger in Zukunft einstellen?
Anleger müssen sich bewusst sein, dass die Renditen niedriger aus­fallen. Denn die drei wichtigsten Wachstumstreiber der Vergangenheit fehlen in der Zukunft. Die Zinsen können nicht mehr sinken, neue Schuldenberge verbieten sich, und die positiven Effekte des Aufstiegs Asiens sind nicht wiederholbar.

Investor-Info

Pioneer European Eq. Target
Ausschüttung mit Ansage

Pioneer-Chefstratege Giordano Lombardo warnt vor sinkenden Renditen in der Zukunft und empfiehlt europäische Aktien. Eine in­teressante Möglichkeit zu herkömmlichen Europa-Fonds bietet der Pioneer European Equity Target Income, der jedes Jahr ein bestimmtes Ausschüttungsziel in Aussicht stellt — sieben Prozent sind es für 2013. Kursgewinne sind zudem möglich. Um dies zu erreichen, sucht Fondsmanager Karl Huber einerseits dividendenstarke Titel wie Total und Vodafone aus ganz Europa. Auf der anderen Seite versucht Huber, Zusatzerträge durch bestimmte Options­strategien zu erzielen, um das Gesamtergebnis zu erhöhen. Bisher ging diese Rechnung auf. 

Pioneer U.S. High Yield
Ein Hoch der Rendite

Der Fonds Pioneer U.S. High Yield gehört mit einem Wertzuwachs von 65 Prozent in den vergangenen fünf Jahren und plus sechs Prozent seit Januar 2013 zu den besten Produkten seiner Sparte. Ein Erfolgsfaktor für das Portfolio mit den hochverzinslichen Anleihen von Unternehmen mit niedriger Kreditwürdigkeit sind die Fondsmanager Tracy Wright und Andrew Feltus, die beide langjährige Erfahrung im Anleihesegment gesammelt haben. Vorteil des breit gefächerten Portfolios mit insgesamt 420 Unternehmensanleihen aus Nordamerika: Der mögliche Zahlungsausfall eines Emittenten fällt nicht so ins Gewicht. Zudem spielen Unternehmen außerhalb des Finanzsektors eine untergeordnete Rolle. pg

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