SJB FondsEcho. Stryx America.
Qualitätstitel. Gesucht.
Gerade erst hat der S&P 500 Index ein neues Rekordhoch von 2.194 Punkten erreicht und damit im August 2016 sein ambitioniertes Bewertungsniveau noch weiter ausgebaut - ist dies der passende Zeitpunkt, um über Neuinvestitionen in einen US-Aktienfonds nachzudenken?
Antizykliker zeigen sich in diesem Zusammenhang naturgemäß skeptisch, doch als unterstützend für den US-Aktienmarkt könnten sich die immer weiter herausgeschobenen Leitzinsanhebungen der Fed erweisen, bei denen es mittlerweile fraglich ist, ob nach den Marktturbulenzen durch den Brexit und schwächer als erwartet ausgefallenen US-Wachstumszahlen für das zweite Quartal überhaupt noch eine Erhöhung in diesem Jahr erfolgt. Nahrung erhalten diese Spekulationen durch das jüngst veröffentlichte Juli-Sitzungsprotokoll der US-Notenbank Fed, wonach sich die Währungshüter uneins darüber sind, ob eine baldige Leitzinsanhebung gerechtfertigt ist. Ohne Gegenwind von der US-Zinsfront und bei einer Fortsetzung der ultralockeren Geldpolitik kann die liquiditätsgetriebene Hausse an den US-Aktienmärkten noch eine gewisse Fortsetzung finden, allerdings ist eine gekonnte Titelauswahl hier wichtiger denn je.
Der von Seilern Investment Management aufgelegte Stryx America USD I (WKN A1JK62, ISIN IE00B1ZBRP88) ist ein US-Aktienfonds, der auf eine langjährige Outperformance zu seinem Vergleichsindex S&P 500 TR zurückblicken kann und so die Qualität seiner Aktienselektion nachweislich unter Beweis gestellt hat. Über den letzten Fünfjahreszeitraum gelang dem Fonds eine Mehrrendite von 17 Prozentpunkten gegenüber dem breiten US-Aktienmarkt - einer Wertentwicklung des Stryx America von +104,3 Prozent auf US-Dollar-Basis stand eine Performance von +87,4 Prozent beim S&P 500 gegenüber. Möglich macht diese attraktive Renditeleistung die kompromisslos umgesetzte FondsPhilosophie, nur in US-amerikanische Aktiengesellschaften der höchsten Qualität mit einem langjährigen Track Record, gesunden Finanzdaten und einem hohen zukünftigen Ertragswachstum zu investieren. Bei moderaten Risiken werden so überdurchschnittliche Erträge erwirtschaftet, wie FondsManager Raphael Pitoun betont. Der Marktstratege wählt Unternehmen mit einem überlegenen Geschäftsmodell sowie stabilen Fundamentaldaten aus, bei denen er einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil sowie hohe Renditen auf das eingesetzte Kapital erwartet. Zugleich müssen diese von einem Management geleitet werden, das höchste Integrität besitzt und dessen Interessen mit denen der langfristigen Aktienbesitzer zusammenfallen. Der Stryx America wurde am 11. Juni 2007 aufgelegt und ist mit seinem FondsVolumen von umgerechnet 22,12 Millionen Euro ein vergleichsweise kleiner und damit gut beweglicher Fonds. Auch im laufenden Jahr verzeichnet der US-Aktienfonds wieder einen Renditevorsprung zum S&P 500 von aktuell 2,2 Prozentpunkten - kein Wunder, dass das FondsProdukt die Höchstnote von fünf Sternen im Morningstar-Rating einheimsen konnte. Was sind die Details der langfristig so erfolgreichen Anlagestrategie?
FondsStrategie. Wachstumstreiber. Identifiziert.
Der Stryx America hat sich ein langfristiges Kapitalwachstum durch Investitionen in ausgewählte Qualitätsaktien aus den USA und den nordamerikanischen OECD-Ländern zum Ziel gesetzt. Aktuell umfasst das FondsPortfolio lediglich Aktien aus den Vereinigten Staaten, von der Möglichkeit, z.B. in Kanada zu investieren, macht FondsManager Pitoun derzeit keinen Gebrauch. Der US-Marktexperte wählt die Einzeltitel für sein Portfolio nach einer detaillierten und genauen Analyse aus und erwirbt nur Aktien von Unternehmen, die den hohen Ansprüchen an Qualität und Wachstum gleichermaßen genügen. Pitoun setzt in seinem Stryx America Fund die Philosophie der Seilern Investment Management konsequent um, die die von einem Unternehmen erzielten Erträge als Haupttreiber des Aktienkurses sieht. Konsequenterweise liegt der Investmentfokus auf Qualitätsunternehmen, die ihre besondere Ertragskraft in der Vergangenheit unter Beweis stellen konnten. Innerhalb des Investmentprozesses wird das aus insgesamt 40.000 Aktien bestehende potenzielle Anlageuniversum auf das "Seilern Universum" von lediglich 60 bis 70 Unternehmen radikal reduziert, aus denen FondsManager Pitoun seine derzeit 24 Einzelpositionen auswählt. Eine Aktie, der der Sprung ins FondsPortfolio gelingt, muss ein nachhaltig erfolgreiches Geschäftsmodell, Wettbewerbsvorteile gegenüber Konkurrenzunternehmen sowie exzellente Finanzdaten aufweisen. Eine Marktkapitalisierung von mindestens 3 Milliarden US-Dollar, transparente Geschäftsberichte sowie ein nachweislicher Anstieg der Einnahmen über einen längeren Zeitraum sind weitere Vorbedingungen. Idealerweise sollte das Unternehmen zweistellige Wachstumsraten über einen vollen Geschäftszyklus aufweisen und in der eigenen Branche führend sein, hebt FondsManager Pitoun hervor. Ein erfolgreiches Managementteam, das eine langfristige Firmenstrategie verfolgt und dem Interesse der Aktionäre verpflichtet ist, rundet die Anforderungen an einen für das FondsPortfolio in Frage kommenden Einzeltitel ab. Wie ist der USA-Fonds im Einzelnen zusammengesetzt?
FondsPortfolio. Technologietitel. Führend.
In der Branchengewichtung des Stryx America liegen Titel der Informationstechnologie mit 28,6 Prozent Anteil am FondsVermögen auf dem ersten Platz. Industriewerte bringen es auf 18,1 Prozent des FondsVolumens, im HealthCare-Bereich ist FondsManager Pitoun mit 17,6 Prozent investiert. Der Sektor nicht zyklischer Konsumgüter deckt 16,7 Prozent der FondsBestände ab, bei den zyklischen Verbrauchsgütern ist der Anteil am FondsVermögen mit 8,2 Prozent knapp halb so hoch. Schlusslicht der Sektorenallokation des US-Aktienfonds sind Finanzwerte, die 7,1 Prozent des Anlagevermögens repräsentieren.
Unter den erfolgreichsten Investments des Stryx America findet sich die Aktie von Amgen, die allein im Juli um 13,1 Prozent zulegen konnte. Wie FondsManager Pitoun berichtet, konnte das in den Top 10 des Fonds enthaltene US-Biotechunternehmen von der Publikation ausgezeichneter Geschäftszahlen und einem wiedererwachten Interesse am HealthCare-Sektor profitieren. Größte Einzelposition des Fonds ist derzeit MasterCard mit 9,3 Prozent Portfolioanteil, wobei sich die Aktie des Kreditkartenunternehmens zuletzt sehr positiv entwickelte: Verbesserte Aussichten für die zweite Jahreshälfte sowie die Übernahme des britischen Unternehmens Vocalink führten zu einem Plus von 8,2 Prozent im Monat Juli. Im Gesundheitssektor favorisiert Marktstratege Pitoun die Aktie von United Health (7,2 Prozent des FondsVermögens), im Bereich der Finanztitel ist er von der CME Group (Chicago Mercantile Exchange), Betreiber der größten Terminbörse der Welt, besonders überzeugt. Konsumnahe Titel wie Colgate-Palmolive und 3M runden die Top-Holdings der Portfolioallokation des Stryx America ab.
FondsVergleichsindex. Korrelation. Hoch.
Für unsere SJB FondsAnalyse haben wir den Stryx America dem S&P 500 und damit der vom FondsManagement selbst gewählten Benchmark gegenübergestellt. Das Ergebnis der Korrelationsanalyse mit dem breit gestreuten Kursbarometer für den US-Aktienmarkt zeigt eine ausgeprägte Übereinstimmung der beiden Kursverläufe. Mit 0,94 liegt die Korrelation über drei Jahre auf einem hohen Niveau, für ein Jahr ist sie mit 0,91 kaum geringer ausgeprägt. Insgesamt verläuft die Kursentwicklung von Fonds und Referenzindex weitgehend parallel, wie auch der Blick auf die Kennzahl R² beweist. Diese liegt für drei Jahre bei 0,88, über ein Jahr geht sie auf 0,82 zurück. Damit haben sich mittelfristig 12 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 18 Prozent. In den letzten zwölf Monaten hat FondsManager Pitoun demnach die Benchmarkunabhängigkeit seines Portfolios ertragsstarker Qualitätsaktien etwas erhöht. Der Tracking Error des Seilern-Fonds fällt mit 3,99 Prozent im Dreijahreszeitraum sehr moderat aus, womit das vom FondsManagement versprochene geringe Risiko seine Bestätigung erfährt. Welche Schwankungsneigung hat das FondsPortfolio aufzuweisen?
FondsRisiko. Volatilität. Marktnah.
Der Stryx America weist für drei Jahre eine Volatilität von 15,99 Prozent auf, die leicht oberhalb des Schwankungsniveaus liegt, das der S&P 500 mit 15,47 Prozent im selben Zeitraum zu verzeichnen hat. Über ein Jahr schwankt der auf wachstumsstarke US-Titel spezialisierte Aktienfonds hingegen geringer als der breite US-Aktienmarkt. Hier beträgt die "Vola" des Seilern-Fonds 15,98 Prozent, während der S&P 500 eine Schwankungsbreite von 16,82 Prozent aufweist. Insgesamt liegen die von FondsManager Pitoun und der Benchmark verzeichnete Volatilität eng beieinander - kurzfristig hat das Portfolio der ausgewählten US-Titel mit seiner geringeren Schwankungsanfälligkeit die Nase vorn, längerfristig hat die passive Benchmark gegenüber dem aktiv gemanagten Fonds das bessere Risikoprofil aufzuweisen.
Dieses weitgehend neutrale Szenario manifestiert sich auch in dem Beta des Stryx America von 1,00 über den letzten Dreijahreszeitraum, das sich exakt auf Marktniveau befindet. Über ein Jahr geht die Risikokennzahl auf 0,94 zurück und beweist, dass FondsManager Pitoun mit seinem Portfolio aus Wachstumstiteln kurzfristig die geringeren Wertschwankungen aufzuweisen hat. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte über drei Jahre belegt, dass der US-Aktienfonds mehrheitlich die attraktivere Risikostruktur verzeichnet: In 20 der letzten 36 betrachteten Einzelzeiträume präsentierte sich das Beta niedriger als der Marktrisikofixwert von 1,00 und nahm dabei einen Wert von 0,89 im Tief an. Dem stehen 14 Einjahresperioden gegenüber, in denen das FondsPortfolio höhere Kursschwankungen vollführte und ein Beta von 1,12 in der Spitze generierte. Hinzu kommen zwei Zeitintervalle mit einem komplett neutralen Beta-Wert von 1,00. Die Quintessenz der Beta-Analyse: Der US-Aktienfonds aus dem Hause Seilern besitzt das leicht günstigere Risikoprofil im Vergleich zum breiten US-Aktienmarkt. Wird das positive Szenario durch die Renditezahlen bestätigt?
FondsRendite. Alpha. Positiv.
Per 15. August 2016 hat der Stryx America über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von +81,93 Prozent in Euro aufzuweisen, was einer Rendite von +22,05 Prozent p.a. entspricht. Eine attraktive Performanceentwicklung in dem stark haussierenden US-Aktienmarkt, wie die Gegenüberstellung zum Vergleichsindex belegt: Der S&P 500 kann mit einer Gesamtrendite von +56,80 Prozent in Euro bzw. einem Ergebnis von +16,16 Prozent jährlich aufwarten. Auch beim Wechsel des Vergleichszeitraums auf ein Jahr liegt der Seilern-Aktienfonds gegenüber dem SJB-Referenzindex vorn: Während das Investmentprodukt mit einer Rendite von +10,24 Prozent auf Eurobasis aufwartet, verzeichnet der S&P 500 lediglich eine Wertentwicklung von +4,63 Prozent in Euro. Die zwischen fünf und 25 Prozentpunkten liegende Mehrrendite des Fonds zeigt eindrücklich: Mit seiner auf Qualitäts- und Wachstumstitel fokussierten Anlagestrategie erwirtschaftet Marktstratege Pitoun deutlich bessere Performanceergebnisse als der breite Markt und kann sich über die Früchte seiner fundamental orientierten Aktienselektion freuen.
Die attraktive Wertentwicklung des Fonds findet ihren Ausdruck in einem klar über Marktniveau liegenden Alpha, das über drei Jahre 0,42 beträgt. Auf Jahressicht präsentiert sich die Renditekennzahl mit 0,46 nochmals besser und liegt erneut im grünen Bereich. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Alpha-Werte bekräftigt das positive Bild für den aktiv gemanagten Fonds. In 27 der letzten 36 betrachteten Einjahreszeiträume verzeichnete der Stryx America ein Renditeplus zum Referenzindex und markierte positive Alpha-Werte bis 1,00 in der Spitze. Dem stehen lediglich neun Einzelperioden gegenüber, in denen ein negatives Alpha von zutiefst -0,31 generiert wurde. Die Phasen der Minderrendite sind damit nicht nur seltener, sondern auch weniger ausgeprägt. Somit ist der Stryx America klarer Sieger im Renditewettbewerb mit dem S&P 500 Index - das mehrheitlich erreichte Performanceplus überzeugt zudem in seiner absoluten Höhe. Auch unter Chance-Risiko-Aspekten ist der Seilern-Fonds eine gute Wahl - die positive Information Ratio von 1,27 über drei Jahre zeigt abschließend, dass die in Kauf genommenen Risiken und die erzielten Renditen in einem sehr guten Verhältnis zueinander stehen.
SJB Fazit. Stryx America.
Das Konzept des Stryx America, ins Portfolio nur Aktien von US-Unternehmen höchster Qualität und Ertragskraft aufzunehmen, geht offenbar auf. Die finanzstarken Titel der Marktführer aus der Technologiebranche, dem Industriesektor und dem HealthCare-Bereich bieten überzeugende Wachstumsraten und generieren so eine attraktive Mehrrendite gegenüber dem breiten US-Aktienmarkt. Wer als antizyklischer Investor überhaupt ein Investment in dem seit über sieben Jahren haussierenden US-Aktienmarkt anstrebt - mit dem Seilern-Fonds findet er das richtige Vehikel, auch in dem hoch bewerteten US-Markt zu reüssieren!
Erläuterungen
Alpha
Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Das Alpha beziffert jenen Teil der FondsRendite, der auf aktive Titelauswahl zurückzuführen ist. Je höher das Alpha, umso besser hat sich der Fonds im Verhältnis zum Markt entwickelt. Beispiel: Ein Alpha von 5,0 zeigt an, dass der Fonds im Vergleich zu seiner Benchmark in den gewählten Betrachtungszeiträumen einen durchschnittlichen Mehrertrag von 5,0 Prozent erzielt hat. Ein positives Alpha deutet darauf hin, dass durch aktives Portfoliomanagement eine Mehrrendite für den Investor erwirtschaftet wurde. Insofern ist die Kennziffer ein Leistungsindikator für erfolgreiches FondsManagement. Gerade im Wettbewerb mit passiven ETFs ist das Alpha das Aushängeschild für Fonds.
Beta
Gilt als Risikomaß. Das Beta ist ein Indikator dafür, wie stark die Erträge eines Fonds tendenziell auf Wertschwankungen am Markt reagieren. Die Kennzahl bemisst die relative Volatilität eines Investmentfonds in Bezug auf den Gesamtmarkt. Anders ausgedrückt: Beta ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Benchmark. Deshalb wird bei der Investmentanalyse einem Index als Repräsentant des Marktes der feste Wert Beta = 1 zugesprochen. Hat ein Fonds ein Beta von 1, ist sein Risiko identisch mit demjenigen des Index. Ein Beta > 1 bedeutet, das FondsRisiko ist überproportional, seine Wertschwankungen sind ausgeprägter. Ein unter 1 liegendes Beta lässt auf geringere Kursschwankungen eines Fonds schließen, er ist risikoärmer. Ein Beispiel: Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht sie 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein hohes Beta bedeutet potentiell höhere Erträge, aber auch ein gesteigertes Risiko. Ein niedriges Beta zeigt an, dass der Fonds potentiell geringere Erträge erzielt, dabei aber auch ein niedrigeres Risiko eingeht. Ein negatives Beta bedeutet, dass sich der Fonds gegenläufig zur Marktentwicklung verhält.
Dividendenrendite
Die Dividendenrendite ist eine klassische Kennzahl zur Bewertung einer Aktie und misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent angegeben. Je höher der Wert, desto mehr Anteil an der Unternehmensleistung erhalten Aktionäre in Form der Dividende. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Hohe Dividendenrenditen können die starke Ertragskraft eines Unternehmens anzeigen, umgekehrt aber auch problematisch sein, da die ausgeschütteten Beträge nicht für Investitionen zur Verfügung stehen.
Information Ratio
Die Information Ratio ist eine Kennziffer zur Beurteilung der Managementqualität eines Fonds. Sie wird errechnet, indem man die Überrendite (aktive Rendite) durch das aktive Risiko teilt. Insofern ist sie das Barometer für den risikobereinigten Ertrag. Die aktive Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen, das aktive Risiko anhand des Tracking Errors. Die Kennzahl liefert eine Aussage, ob das eingegangene Risiko durch die erzielte Mehrrendite gerechtfertigt ist. Ist die Information Ratio positiv, ist dies der Fall. Je höher der Wert, desto besser ist das Management von Rendite und Risiko des untersuchten Fonds.
Korrelation
Die Korrelation ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Die Korrelationskennziffer gibt Richtung und Stärke des Zusammenhangs an und liegt dabei in einer Bandbreite zwischen 1,0 für Investitionen, deren Wertentwicklung absolut gleich verläuft, und -1,0 für Investments, deren Wertentwicklung sich genau entgegengesetzt darstellt. Bei einer Korrelation von 0,0 besteht keinerlei Übereinstimmung. Die Kennzahl macht eine Aussage zur strukturellen Abhängigkeit der Wertentwicklung eines Fonds von seinem Vergleichsindex. Weisen Fonds und Index eine hohe Korrelation auf, werden sie auf dieselben Marktrisiken und -entwicklungen ähnlich reagieren. Die Korrelation sollte im Zusammenhang mit dem Beta-Faktor betrachtet werden und gibt dessen Güte an. Je höher die Korrelationskennziffer an 1 oder -1 heranreicht, desto größer ist die Aussagekraft des Beta-Faktors.
Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)
Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Die Aussagekraft der Bücher kann je nach Branche variieren und ist bei Industriefirmen beispielsweise höher als im IT-Sektor. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Division des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Wenn der Aktienkurs dem Buchwert entspricht, wird die Aktie zu ihrem "fairen Wert" gehandelt.
Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)
Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, indem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und das Begleichen von Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.
Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV wird an der Börse als Einstiegssignal in die Aktie interpretiert. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufwärtspotenzial. Liegt das KGV eines Titels hingegen über dem Marktdurchschnitt, kann dies als Ausstiegssignal gewertet werden. Die Aktie gilt als überbewertet, die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt, ist hoch. Im Falle korrigierter Gewinnerwartungen kann das KGV zu Fehlinterpretationen führen, da optisch niedrige Kennzahlen die Ertragssituation des Unternehmens nicht mehr richtig wiedergeben.
R²
Die Kennzahl R² baut auf der Korrelation auf. Sie drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Ein R² von 0,7 bedeutet, dass 70,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist bzw. 30,0 Prozent auf die aktive Auswahl von Aktien zurückgeführt werden können. Je deutlicher die Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr dieses auf aktivem FondsManagement basiert. R² hilft also, den Grad sowie die Qualität der FondsManageraktivität einzuordnen.
Sharpe Ratio
Die Sharpe Ratio ist ein Maß für das Gesamtrisiko eines Fonds, da sie die Rendite ins Verhältnis zum absoluten Risiko des Fonds setzt. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die Überschussrendite eines Fonds pro Risikoeinheit. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Liegt die Sharpe Ratio eines Fonds bei 0,40 und damit im positiven Bereich, ist dies ein Indiz dafür, dass die FondsInvestition rentabler ist als die Platzierung des Kapitals am Geldmarkt. Ein negativer Wert bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt. Zu beachten bei der Interpretation dieser Kennzahl ist, dass sich die Definition eines "risikolosen" Zinses im Zuge der Finanzkrise massiv gewandelt hat. Streng genommen sind risikolose Investments gar nicht mehr existent.
Tracking Error
Der Tracking Error ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Zur Berechnung wird die Standardabweichung der Differenzrendite zwischen dem Fonds und seiner Benchmark ermittelt. Insofern wird der Tracking Error auch als Indikator für aktives Risiko verstanden und dient neben Alpha als Grundlage für die Berechnung der Information Ratio. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.
Value-at-risk (VAR)
Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.
Autor:
Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die wöchentlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.
Hinweis zu möglichen Interessenkonflikten nach § 34 b Wertpapierhandelsgesetz:
Der Autor erklärt, dass er nicht in dem besprochenen Wertpapier investiert ist, auf das sich die vorliegende Finanzanalyse bezieht. Auch ist der Fonds in keiner der von der SJB FondsSkyline OHG 1989 verwalteten Fondsstrategien enthalten.
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.