SJB FondsEcho

SJB FondsEcho. Standard Life European Smaller Companies Fund.

25.05.16 17:42 Uhr

SJB FondsEcho. Standard Life European Smaller Companies Fund. | finanzen.net

Substanzperlen. Gesucht.

Je länger die breit angelegte Hausse an den internationalen Aktienmärkten andauert, desto schwieriger wird es für Investoren wie FondsManager, weiterhin attraktiv bewertete Einzeltitel auszumachen. Gerade an den europäischen Börsen sollte man sich in einer solchen Zeit auf kleinere Unternehmen besinnen, die oftmals die größeren Kurschancen bieten.

Der schottische FondsAnbieter Standard Life Investments (SLI) ist dafür bekannt, dass er sein Research auf kleinere Unternehmen fokussiert, deren Aktien von den großen Marktteilnehmern oftmals übersehen werden. SLI-Marktstratege Andrew Paisley betont: Obwohl diese Small Caps weniger komplex zu analysieren als die Marktschwergewichte sind, stehen deutlich weniger Research-Informationen über sie zur Verfügung - ein Umstand, den die Analysten von Standard Life Investments als Herausforderung begreifen. Mit ihrem "Focus on Change" betitelten innovativen Analysekonzept haben sie einen so effizienten wie effektiven Anlageprozess entwickelt, der ganz besonders gut auf die Aktien kleinerer Unternehmen anwendbar ist. Die Anlagestrategie setzt auf die frühzeitige Erkennung und Verfolgung von Veränderungen in den Unternehmen und schafft es damit, die "Substanzperlen" im Bereich der europäischen Small und Mid Caps aufzuspüren.

In der Folge besteht das Portfolio des SLI European Smaller Companies Fund (WKN A0M091, ISIN LU0306632414) aus hochwertigen Unternehmen, die bei anderen Analysten nicht auf dem Radar erscheinen und somit für viele FondsGesellschaften unsichtbar bleiben. Der Fonds wurde am 27. September 2007 aufgelegt und wird von Andrew Paisley und seinem fünfköpfigen Investmentteam verwaltet, in dem jedes Mitglied über durchschnittlich 20 Jahre Branchenerfahrung verfügt. Die umfassende Erfahrung bei der Analyse des Small Cap-Sektors wird genutzt, um ein über 40 bis 50 Einzeltitel gestreutes Portfolio aus kleineren europäischen Unternehmen zusammenzustellen, in dem jeder der Bestände groß genug ist, um einen positiven Einfluss auf die Performance zu haben. Der Fonds verfügt aktuell über ein Volumen von 371,12 Millionen Euro und kann mit einer sehr attraktiven historischen Wertentwicklung aufwarten: Seit Auflegung verzeichnet der SLI European Smaller Companies Fund eine kumulierte Wertentwicklung von +130,1 Prozent in Euro und erzielt damit eine mehr als doppelt so hohe Rendite wie seine Benchmark FTSE Developed Europe Small Cap Index, die es lediglich auf ein Plus von +53,9 Prozent bringt. Ähnlich überzeugend fällt die seit FondsAuflage verzeichnete Jahresrendite von +10,39 Prozent auf Eurobasis aus. Was sind die Eckpunkte der von FondsManager Paisley verfolgten Anlagestrategie?

FondsStrategie. Kennzahlen. Analysiert.

Der SLI European Smaller Companies Fund strebt ein langfristiges Kapitalwachstum an, indem er vornehmlich in Aktien kleinerer Unternehmen investiert, die an europäischen Aktienmärkten (einschließlich Großbritannien) notiert sind. Europaexperte Andrew Paisley und sein Analystenteam verfolgen ein aktives Portfoliomanagement und sind an die Länder- und Sektorengewichtung des Referenzindex nicht gebunden. Im Mittelpunkt des Auswahlprozesses steht die Identifizierung von Aktien mit vergleichsweise geringer Marktkapitalisierung, deren Renditepotenzial deutlich höher als das von Großunternehmen ist. Der auf Bottom-up-Analysen basierende Investmentansatz des SLI European Smaller Companies Fund gliedert sich in drei Prozessphasen: Zuerst werden Aktien von Unternehmen mit Geschäftsmodellen von hoher Qualität ausgesucht, die sehr gute Ergebnisse und starke Cashflows erzielen. Die wichtigsten Selektionskriterien sind hier die Faktoren Qualität, Wachstum und Dynamik. Im Zuge der "Focus on Change"-Strategie ist das Aufkommen neuer, die Entwicklung vorantreibender Faktoren von zentralem Interesse. In einem zweiten Schritt wird die Dynamik wesentlicher Kennzahlen untersucht, die das Unternehmen besonders auszeichnen - dazu gehören das Preis- und Ertragswachstum, das Wettbewerbsumfeld, mögliche Veränderungen bei der Nachfrageentwicklung sowie das Managementteam. Abschließend wird die Auswahl von Aktien mit einem überdurchschnittlichen Kurssteigerungspotenzial im Hinblick auf die Unternehmensprognosen geprüft und das Bewertungsniveau sowie die Bilanzstärke analysiert. Der Blick auf die bereits eingepreisten Erwartungen sowie die Suche nach Faktoren, die eine Preiskorrektur am Markt auslösen könnten, runden die Analyse ab. Wie ist das aktuelle FondsPortfolio zusammengesetzt?

FondsPortfolio. Großbritannien. Favorisiert.

In der Länderallokation des SLI European Smaller Companies Fund liegt Großbritannien mit 27,7 Prozent Anteil am FondsVermögen auf Platz eins. Knapp dahinter ist Deutschland platziert, wo 24,6 Prozent der FondsBestände investiert sind. Auf dem dritten Platz der Länderaufteilung befindet sich Frankreich mit 13,6 Prozent des FondsVolumens. Aktien aus Irland besitzen einen Portfolioanteil von 6,1 Prozent, Unternehmen aus der Schweiz sind mit 5,9 Prozent gewichtet. FondsBestände in Finnland (4,4 Prozent) und den Niederlanden (3,6 Prozent) ergänzen das Länderportfolio des Standard Life-Produktes. Als weitere Beimischung sind Unternehmen aus Spanien, Schweden (jeweils 3,1 Prozent) sowie Dänemark (2,6 Prozent) vertreten. Wertpapiere von Small Caps aus Italien und Norwegen runden das FondsVermögen ab, per 30. April 2016 liegt die Liquiditätsquote bei 4,8 Prozent.

Bei der Branchenallokation des Europafonds liegen Industrietitel mit einem Anteil von 37,6 Prozent am FondsVermögen klar auf dem ersten Platz. Top-Holding aus diesem Bereich ist die Aktie des deutschen Gabelstaplerherstellers Jungheinrich. Den zweiten Platz in der Branchenstruktur des Europafonds nehmen langlebige Verbrauchsgüter mit 20,8 Prozent ein, unter den Top-Holdings durch den spanischen Windkraftanlagenbauer Gamesa vertreten. Platz drei in der Portfoliogewichtung des Fonds belegen Finanzwerte mit 9,0 Prozent Anteil am FondsVolumen. Durchschnittlich stark vertreten im Portfolio des Small-Cap-Fonds sind Informationstechnologie-Aktien mit einer Gewichtung von 8,9 Prozent sowie Aktien aus dem Bereich der Basiskonsumgüter (8,3 Prozent). Bestände bei Rohstofftiteln (8,1 Prozent) sowie im Gesundheitswesen (2,5 Prozent) komplettieren die Portfoliostruktur. Besonders überzeugt ist FondsManager Paisley von dem norwegischen Unternehmen Borregaard, das er als "Paradebeispiel" einer erfolgreichen Entwicklung von Titeln des FondsPortfolios anführt. Während früher die Herstellung von Papier und Zellulose die Grundlage der Geschäftstätigkeit bildete, sind nun holzbasierte Produkte im Bereich der Spezialchemie der Schwerpunkt des weltweit agierenden Unternehmens.

FondsVergleichsindex. Korrelation. Ausgeprägt.

In unserer unabhängigen SJB FondsAnalyse haben wir den SLI European Smaller Companies Fund dem MSCI Europe Small Cap EUR NETR als Benchmark gegenübergestellt. Die Korrelation fällt deutlich aus: Mit 0,91 befindet sie sich über drei Jahre auf einem hohen Niveau, für zwölf Monate ist sie mit 0,85 kaum geringer ausgeprägt. Die weitgehende Parallelität der Kursverläufe von Fonds und SJB-Vergleichsindex wird auch durch die Kennzahl R² bestätigt. Diese liegt für drei Jahre bei 0,83, über ein Jahr nimmt sie einen Wert von 0,73 an. Damit haben sich mittelfristig 17 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 27 Prozent. Hier zeigt sich, dass FondsManager Paisley zuletzt stärker vom Vergleichsindex abgewichen ist und seinen Spielraum für die aktive Einzeltitelauswahl nutzte. Der Tracking Error liegt über drei Jahre bei 6,86 Prozent, womit das vom SLI-Investmentteam eingegangene aktive Risiko moderat ausfällt. Welche Volatilitätswerte legt das FondsProdukt von Standard Life an den Tag?

FondsRisiko. Schwankungen. Moderat.

Der SLI European Smaller Companies Fund hat über drei Jahre eine Volatilität von 11,45 Prozent zu verzeichnen, die noch unterhalb der 12,59 Prozent liegt, die der MSCI Europe Small Cap EUR NETR als Vergleichsindex an den Tag legt. Über ein Jahr ist die Schwankungsneigung des aktiv gemanagten Aktienfonds im Vergleich zum passiven Referenzindex ebenfalls geringer ausgeprägt: Hier beträgt die "Vola" des Standard Life-Fonds 16,51 Prozent, während die Benchmark eine mittlere Schwankungsbreite von 18,78 Prozent aufweist. Die in beiden Zeithorizonten niedrigere Volatilität des Small Cap-Fonds gegenüber dem MSCI-Referenzindex ist ein klarer Vorteil mit Blick auf das Risikoprofil - fallen die Beta-Werte entsprechend attraktiv aus? Im letzten Dreijahreszeitraum hat der Standard Life-Fonds ein Beta von 0,82 aufzuweisen, womit die mittleren Wertschwankungen klar unterhalb des Marktniveaus von 1,00 liegen. Für ein Jahr bleibt das Beta stabil und nimmt ebenfalls einen Wert von 0,82 an. Wie positiv die Risikostruktur des Europafonds für Nebenwerte zu klassifizieren ist, verdeutlicht der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte über drei Jahre: Die Risikokennziffer befindet sich in 35 der letzten 36 betrachteten Einzelzeiträume unter Marktniveau und erreicht dabei einen Wert von zutiefst 0,78. Lediglich in einer einzelnen Einjahresperiode liegt das Beta mit 1,01 geringfügig höher (Juli 2014). Die große Regelmäßigkeit, mit der die Kursschwankungen des FondsPortfolios geringer als diejenigen der Benchmark ausfallen, dient als Qualitätsbeweis für die Risikokontrolle von Europaexperte Paisley und seinem Investmentteam. Welche Renditeergebnisse vermag der europäische Small Cap-Fonds zu liefern?

FondsRendite. Alpha. Attraktiv.

Per 24. Mai 2016 kann der SLI European Smaller Companies Fund über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von +67,52 Prozent in Euro verzeichnen. Eine attraktive Performance für den europäischen Aktienfonds, die einer Rendite von +19,08 Prozent p.a. entspricht. Der MSCI Europe Small Cap als die von der SJB gewählte Benchmark kann hier nicht mithalten: Der Index legte im selben Zeitraum um +49,07 Prozentpunkte auf Eurobasis zu, was einem Ergebnis von +14,22 Prozent p.a. gleichkommt. Beim Wechsel auf die Jahresbetrachtung beweist der SLI-Investmentfonds seine Qualität auch in einem problematischen Marktumfeld: Während der aktiv gemanagte Fonds aus dem Hause Standard Life ein positives Ergebnis von +5,87 Prozent in Euro verzeichnet, liegt die passive Benchmark mit -5,92 Prozent im negativen Terrain. Die zwischen elf und 18 Prozentpunkte hohe Mehrrendite des Fonds macht diesen zum klaren Sieger im Performancevergleich und beweist, dass sich das intensive Research des Analystenteams auszahlt.

Der Performancevorsprung des European Smaller Companies Fund schlägt sich auch in dem positiven Ergebnis der Alpha-Analyse nieder: Das von dem SLI-Produkt erreichte Alpha liegt über drei Jahre mit 0,54 klar im grünen Bereich, auf Jahressicht vermag die Rendite-Kennzahl sogar auf 0,88 zuzulegen. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Alpha-Werte zeigt, dass FondsManager Paisley mit großer Regelmäßigkeit ein attraktives Renditeplus gegenüber der Benchmark erwirtschaften konnte. In 26 der letzten 36 Einzelperioden wurde ein positives Alpha bis 1,43 in der Spitze generiert; dem stehen lediglich zehn Einzelperioden mit einem Alpha-Wert im roten Bereich von zutiefst -0,33 gegenüber. Insgesamt kann der Standard Life-Fonds damit eine überzeugende Outperformance zum europäischen Aktienmarkt für Small Cap-Titel erwirtschaften, die zudem mit einer fast durchgängig geringeren Volatilität einhergeht. Das überzeugende Chance-Risiko-Verhältnis des Klassikers aus dem Bereich europäischer Nebenwerte wird durch die über drei Jahre verzeichnete positive Information Ration von 0,76 bestätigt.

SJB Fazit. SLI European Smaller Companies Fund.

Für die dynamische Anlageklasse europäischer Small und Mid Caps existiert nur wenig Marktresearch, weshalb die erfolgversprechenden Titel in zahlreichen Europafonds links liegen gelassen werden. Doch FondsManager Paisley mit seinem erfahrenen Analystenteam legt den Fokus bewusst auf die Aktien kleinerer Firmen, deren Potenzial vom Markt oft nicht wirklich erkannt wird. In dem konzentrierten Portfolio des SLI European Smaller Companies Fund vereint er attraktiv bewertete Qualitätsunternehmen mit überdurchschnittlichem Kurspotenzial. Performancehistorie und Risikostruktur überzeugen gleichermaßen!

Erläuterungen

Alpha

Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Das Alpha beziffert jenen Teil der FondsRendite, der auf aktive Titelauswahl zurückzuführen ist. Je höher das Alpha, umso besser hat sich der Fonds im Verhältnis zum Markt entwickelt. Beispiel: Ein Alpha von 5,0 zeigt an, dass der Fonds im Vergleich zu seiner Benchmark in den gewählten Betrachtungszeiträumen einen durchschnittlichen Mehrertrag von 5,0 Prozent erzielt hat. Ein positives Alpha deutet darauf hin, dass durch aktives Portfoliomanagement eine Mehrrendite für den Investor erwirtschaftet wurde. Insofern ist die Kennziffer ein Leistungsindikator für erfolgreiches FondsManagement. Gerade im Wettbewerb mit passiven ETFs ist das Alpha das Aushängeschild für Fonds.

Beta

Gilt als Risikomaß. Das Beta ist ein Indikator dafür, wie stark die Erträge eines Fonds tendenziell auf Wertschwankungen am Markt reagieren. Die Kennzahl bemisst die relative Volatilität eines Investmentfonds in Bezug auf den Gesamtmarkt. Anders ausgedrückt: Beta ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Benchmark. Deshalb wird bei der Investmentanalyse einem Index als Repräsentant des Marktes der feste Wert Beta = 1 zugesprochen. Hat ein Fonds ein Beta von 1, ist sein Risiko identisch mit demjenigen des Index. Ein Beta > 1 bedeutet, das FondsRisiko ist überproportional, seine Wertschwankungen sind ausgeprägter. Ein unter 1 liegendes Beta lässt auf geringere Kursschwankungen eines Fonds schließen, er ist risikoärmer. Ein Beispiel: Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht sie 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein hohes Beta bedeutet potentiell höhere Erträge, aber auch ein gesteigertes Risiko. Ein niedriges Beta zeigt an, dass der Fonds potentiell geringere Erträge erzielt, dabei aber auch ein niedrigeres Risiko eingeht. Ein negatives Beta bedeutet, dass sich der Fonds gegenläufig zur Marktentwicklung verhält.

Dividendenrendite

Die Dividendenrendite ist eine klassische Kennzahl zur Bewertung einer Aktie und misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent angegeben. Je höher der Wert, desto mehr Anteil an der Unternehmensleistung erhalten Aktionäre in Form der Dividende. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Hohe Dividendenrenditen können die starke Ertragskraft eines Unternehmens anzeigen, umgekehrt aber auch problematisch sein, da die ausgeschütteten Beträge nicht für Investitionen zur Verfügung stehen.

Information Ratio

Die Information Ratio ist eine Kennziffer zur Beurteilung der Managementqualität eines Fonds. Sie wird errechnet, indem man die Überrendite (aktive Rendite) durch das aktive Risiko teilt. Insofern ist sie das Barometer für den risikobereinigten Ertrag. Die aktive Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen, das aktive Risiko anhand des Tracking Errors. Die Kennzahl liefert eine Aussage, ob das eingegangene Risiko durch die erzielte Mehrrendite gerechtfertigt ist. Ist die Information Ratio positiv, ist dies der Fall. Je höher der Wert, desto besser ist das Management von Rendite und Risiko des untersuchten Fonds.

Korrelation

Die Korrelation ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Die Korrelationskennziffer gibt Richtung und Stärke des Zusammenhangs an und liegt dabei in einer Bandbreite zwischen 1,0 für Investitionen, deren Wertentwicklung absolut gleich verläuft, und -1,0 für Investments, deren Wertentwicklung sich genau entgegengesetzt darstellt. Bei einer Korrelation von 0,0 besteht keinerlei Übereinstimmung. Die Kennzahl macht eine Aussage zur strukturellen Abhängigkeit der Wertentwicklung eines Fonds von seinem Vergleichsindex. Weisen Fonds und Index eine hohe Korrelation auf, werden sie auf dieselben Marktrisiken und -entwicklungen ähnlich reagieren. Die Korrelation sollte im Zusammenhang mit dem Beta-Faktor betrachtet werden und gibt dessen Güte an. Je höher die Korrelationskennziffer an 1 oder -1 heranreicht, desto größer ist die Aussagekraft des Beta-Faktors.

Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)

Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Die Aussagekraft der Bücher kann je nach Branche variieren und ist bei Industriefirmen beispielsweise höher als im IT-Sektor. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Division des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Wenn der Aktienkurs dem Buchwert entspricht, wird die Aktie zu ihrem "fairen Wert" gehandelt.

Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)

Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, indem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und das Begleichen von Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.

Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)

Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV wird an der Börse als Einstiegssignal in die Aktie interpretiert. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufwärtspotenzial. Liegt das KGV eines Titels hingegen über dem Marktdurchschnitt, kann dies als Ausstiegssignal gewertet werden. Die Aktie gilt als überbewertet, die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt, ist hoch. Im Falle korrigierter Gewinnerwartungen kann das KGV zu Fehlinterpretationen führen, da optisch niedrige Kennzahlen die Ertragssituation des Unternehmens nicht mehr richtig wiedergeben.

Die Kennzahl R² baut auf der Korrelation auf. Sie drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Ein R² von 0,7 bedeutet, dass 70,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist bzw. 30,0 Prozent auf die aktive Auswahl von Aktien zurückgeführt werden können. Je deutlicher die Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr dieses auf aktivem FondsManagement basiert. R² hilft also, den Grad sowie die Qualität der FondsManageraktivität einzuordnen.

Sharpe Ratio

Die Sharpe Ratio ist ein Maß für das Gesamtrisiko eines Fonds, da sie die Rendite ins Verhältnis zum absoluten Risiko des Fonds setzt. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die Überschussrendite eines Fonds pro Risikoeinheit. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Liegt die Sharpe Ratio eines Fonds bei 0,40 und damit im positiven Bereich, ist dies ein Indiz dafür, dass die FondsInvestition rentabler ist als die Platzierung des Kapitals am Geldmarkt. Ein negativer Wert bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt. Zu beachten bei der Interpretation dieser Kennzahl ist, dass sich die Definition eines "risikolosen" Zinses im Zuge der Finanzkrise massiv gewandelt hat. Streng genommen sind risikolose Investments gar nicht mehr existent.

Tracking Error

Der Tracking Error ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Zur Berechnung wird die Standardabweichung der Differenzrendite zwischen dem Fonds und seiner Benchmark ermittelt. Insofern wird der Tracking Error auch als Indikator für aktives Risiko verstanden und dient neben Alpha als Grundlage für die Berechnung der Information Ratio. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.

Value-at-risk (VAR)

Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.

Autor:

Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die wöchentlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.

Hinweis zu möglichen Interessenkonflikten nach § 34 b Wertpapierhandelsgesetz:

Der Autor erklärt, dass er nicht in dem besprochenen Wertpapier investiert ist, auf das sich die vorliegende Finanzanalyse bezieht. Auch ist der Fonds in keiner der von der SJB FondsSkyline OHG 1989 verwalteten Fondsstrategien enthalten.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.