SJB FondsEcho. Pictet Smart City.
Städte. Anwachsend.
Der Bevölkerungszustrom in die großen Städte ist ungebremst: Bereits heute lebt mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung in städtischen Gebieten und Experten gehen davon aus, dass die Stadtbevölkerung in den kommenden Jahren noch weiter anwachsen wird. Die Konsequenz aus dieser Entwicklung: Städte müssen intelligente Lösungen finden, um den Bedürfnissen ihrer Bürger gerecht zu werden und deren Lebensqualität zu verbessern.
Denn so positiv der Bevölkerungszuwachs in den Städten für die Wirtschaft auch ist, so sehr belastet er deren Infrastruktur, die Ressourcen und die Umwelt. Doch die Verantwortlichen für Planung und Bau der urbanen Zentren der Zukunft wollen sich dieser Herausforderung stellen: Weltweit arbeiten die Behörden immer enger mit der freien Wirtschaft zusammen, um unsere Städte sicherer, nachhaltiger und besser vernetzt zu machen. Was aus ökologischen Gründen zu befürworten ist, hat zugleich ökonomische Konsequenzen: Denn die Entstehung intelligenter Städte verspricht erhebliche Geschäftsmöglichkeiten für eine Vielzahl von Unternehmen, die zur Stadtentwicklung beitragen. Wie Pictet-FondsManager Ivo Weinöhrl betont, gibt es ein sehr starkes Wachstumspotenzial bei Firmen, die unsere Städte besser und nachhaltiger planen, gestalten und nutzbar machen. Mit dem neu aufgelegten Pictet Smart City können FondsInvestoren in die Städte von morgen investieren: Der jüngste Zuwachs in der Gruppe der von Pictet aufgelegten Themenfonds zielt darauf ab, das große Wachstumspotenzial von Unternehmen zu nutzen, die intelligente Lösungen für die Herausforderungen der Urbanisierung bereitstellen. Diese innovativen Firmen können in Sektoren wie Mobilität und Transport, Infrastruktur, Immobilien oder dem nachhaltigen Ressourcenmanagement tätig sein. Eines ist ihnen allen gemeinsam: Sie machen die Städte mithilfe neuer Technologien "smarter" - also effizienter, lebenswerter und umweltfreundlicher.
Der Pictet Smart City P dy EUR (WKN A1CYMG, ISIN LU0503634577) ist im August 2018 durch die Umbenennung und Neuausrichtung des globalen Dividendenfonds Pictet High Dividend Selection entstanden. Die Umwandlung zu einem weltweit anlegenden Themenfonds mit Fokus "Städte der Zukunft" brachte einen kompletten Strategiewechsel mit sich - dabei blieben die Performancehistorie des ursprünglich im Mai 2010 aufgelegten FondsProduktes sowie das FondsVolumen von derzeit 643 Millionen Euro erhalten. FondsManager Ivo Weinöhrl ist seit 2016 im Thematic Equities Team von Pictet Asset Management tätig und wird bei der Aktienauswahl von der Investment-Analystin Lucia Macaccaro unterstützt. Gemeinsam selektieren sie die aussichtsreichsten Unternehmen, die zum weltweiten Trend der Urbanisierung beitragen oder davon am stärksten profitieren. Weinöhrl zeigt sich überzeugt, dass die jüngste thematische Strategie aus dem Hause Pictet von starken und dauerhaften Trends angetrieben wird: der demografischen Entwicklung, dem zunehmenden Wirtschaftswachstum sowie dem technologischen Fortschritt. Der Pictet Smart City verwendet keine Benchmark und hat sein Portfolio aktuell über 44 Titel gestreut. Seit Auflegung verzeichnet der ursprünglich als Dividendenfonds gestartete Themenfonds eine annualisierte Wertentwicklung von +5,91 Prozent auf Eurobasis, im Anlagejahr 2018 wurde eine Performance von bislang +3,23 Prozent erreicht. Was sind die Details der neu konzipierten Anlagestrategie, mit der die Profiteure des weltweiten Urbanisierungstrends ausfindig gemacht werden sollen?
FondsStrategie. Unternehmensanalyse. Fundamental.
Der Pictet Smart City strebt ein langfristiges Kapitalwachstum an und investiert schwerpunktmäßig in Wertpapiere von Unternehmen, die zum Urbanisierungstrend beitragen und/oder davon profitieren. FondsManager Ivo Weinöhrl bevorzugt Unternehmen aus den Bereichen Mobilität und Transport, Infrastruktur, Immobilien, nachhaltige Ressourcenbewirtschaftung sowie zugehörige Basistechnologien und -dienste, welche die Entwicklung intelligenter und nachhaltiger Städte fördern. Das Portfolio ist weltweit gestreut und besitzt einen Schwerpunkt auf US-Aktien, kann aber auch in den Schwellenländern sowie in Festlandchina investieren. Weinöhrl setzt bei der aktiven Verwaltung des FondsPortfolios fundamentale Unternehmensanalysen ein, um Wertpapiere auszuwählen, die seiner Ansicht nach günstige Wachstumsaussichten zu einem vernünftigen Preis bieten. Der Pictet-Marktstratege betont: "Städte müssen sich anpassen, um die schnell wachsende Bevölkerung aufzunehmen und gleichzeitig die damit verbundenen Umweltauswirkungen zu reduzieren. Wir glauben, dass sich dadurch ausgezeichnete Investmentchancen für Anleger ergeben." Das Anlageuniversum des Pictet Smart City konstituiert sich aus drei Hauptsegmenten: Den Unternehmen, die im Design, der Planung und dem Aufbau der Städte von morgen engagiert sind ("Building the City"), Firmen, die die notwendige Infrastruktur und die Dienstleistungen für das tagtägliche Funktionieren von modernen urbanen Räumen anbieten ("Living in the City") sowie Unternehmen, die Dienstleistungen und Lösungen für das urbane Leben des 21. Jahrhunderts bereithalten, insbesondere im Bereich effizienter Arbeitsplatzmodelle, Wohnen und Freizeitaktivitäten ("Running the City"). FondsManager Weinöhrl sieht in diesen drei Bereichen ein großes langfristiges Wachstumspotenzial, das mittels eines verantwortlichen und nachhaltigen Anlageansatzes gehoben werden soll: Aus dem mehr als 200 Einzelaktien umfassenden Anlageuniversum von Unternehmen, die sich mit dem Thema "Smart City" befassen, wird mithilfe eines aktiven High-Conviction-Ansatzes ein Portfolio aus 40 bis 60 Titeln mit dem größten Potenzial konstruiert. Wie ist das FondsPortfolio im Einzelnen strukturiert?
FondsPortfolio. USA. Führend.
In der Ländergewichtung des Pictet Smart City bilden die USA mit 61,5 Prozent Portfolioanteil den klaren geographischen Schwerpunkt. Auf Platz zwei ist Deutschland mit 7,6 Prozent zu finden, jeweils 6,6 Prozent des FondsVolumens sind in Frankreich und Singapur investiert. Unterdurchschnittlich stark ist der Pictet-Themenfonds in Finnland mit 3,0 Prozent engagiert, etwas geringer fallen die FondsBestände in Großbritannien (2,7 Prozent) sowie China (2,5 Prozent) aus. Japan (2,1 Prozent) und Hong Kong (1,6 Prozent) befinden sich im hinteren Bereich der Länderallokation. Abgerundet wird die geographische Struktur des Pictet-Produktes durch Engagements in Australien (1,5 Prozent).
In der Sektorengewichtung des Pictet-Fonds sind Titel aus dem Bereich "Verwaltung der Stadt" mit 40,7 Prozent am stärksten vertreten. Unternehmen, deren Geschäftsfelder sich mit dem "Leben in der Stadt" beschäftigen, machen 29,2 Prozent der Portfolioallokation aus. Auf dem dritten Platz der Branchenaufteilung befindet sich der Sektor "Aufbau der Stadt" mit seinem Fokus auf Infrastrukturunternehmen. Per Ende August verfügt der Pictet Smart City über eine Liquiditätsquote von 2,8 Prozent. Größte Einzelposition in dem Themenfonds ist der auf Netzwerkarchitektur spezialisierte US-Technologiekonzern Cisco Systems. Der deutsche Immobilienkonzern Vonovia liegt auf Platz zwei der Top-10-Positionen, gefolgt von dem US-Kreditkartenunternehmen Visa. Innovative Zahlungsdienstleister wie der US-Konzern Paychex sowie das auf Rolltreppen und Aufzüge spezialisierte finnische Industrieunternehmen Kone runden das Portfolio des Pictet-Fonds ab.
FondsVergleichsindex. Korrelation. Deutlich.
Für unsere unabhängige SJB FondsAnalyse haben wir den Pictet Smart City P dy EUR dem MSCI World EUR NETR als Vergleichsindex gegenübergestellt. Über drei Jahre nimmt die Korrelation mit dem breit gestreuten weltweiten Aktienindex einen Wert von 0,89 an, für ein Jahr fällt sie mit 0,85 kaum geringer aus. Damit ist die längerfristige Parallelität der Kursverläufe von Fonds und SJB-Referenzindex stark ausgeprägt, beide Elemente weisen einen hohen Gleichlauf auf. Diese Diagnose wird durch die Kennzahl R² bestätigt, die für drei Jahre 0,79 beträgt und über ein Jahr auf 0,73 zurückgeht. Demnach haben sich mittelfristig 21 Prozent der Fondsentwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 27 Prozent. Hier zeigt sich, dass FondsManager Weinöhrl mit der Neuausrichtung seiner Strategie auf Urbanisierungsgewinner die Unabhängigkeit vom internationalen Aktienmarkt jüngst gesteigert hat. Der Tracking Error legt Zeugnis von einer insgesamt moderaten Risikoneigung ab: Die Spurabweichung des Pictet-Fonds beträgt im Dreijahreszeitraum 5,39 Prozent und ermäßigt sich über ein Jahr auf 4,51 Prozent. Welche Schwankungsneigung hat das Investmentprodukt zu verzeichnen?
FondsRisiko. Volatilität. Gedämpft.
Der Pictet Smart City weist für drei Jahre eine Volatilität von 9,74 Prozent auf, die über ein Jahr auf 10,65 Prozent ansteigt. Damit liegt die Schwankungsintensität des Fonds für intelligente Lösungen in der Stadt der Zukunft merklich niedriger als die Volatilität, die der MSCI World EUR NET als Vergleichsindex zu verzeichnen hat: Mit 12,76 Prozent in der jüngsten Dreijahresperiode bzw. 12,38 Prozent über die letzten zwölf Monate ist die annualisierte "Vola" des breiten internationalen Aktienmarktes durchweg stärker ausgeprägt. Die vergleichsweise moderaten Kursschwankungen des Pictet-Produktes weisen auf die attraktive Risikostruktur des Themenfonds zur Urbanisierung hin - kann die Beta-Analyse diese positive Einschätzung bestätigen? Die gedämpfte Volatilität des Pictet-Produktes manifestiert sich gleichfalls in dem unter Marktniveau liegenden Beta von 0,70 über drei Jahre. Im Einjahreszeitraum steigt die Risikokennzahl auf 0,80 an, liegt damit aber weiter unterhalb des Marktrisikofixwertes von 1,00. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte über drei Jahre demonstriert, dass dieser wesentliche Vorteil des Fonds durchgängig nachweisbar ist. Das FondsBeta war in allen der letzten 36 betrachteten Einzelzeiträume geringer ausgeprägt als der marktneutrale Wert von 1,00 und nahm dabei Werte zwischen 0,49 im Tief und 0,87 in der Spitze an. Selbst in der volatilsten Einzelperiode präsentiert sich der Pictet Smart City immer noch um 13 Prozent weniger schwankungsanfällig als der MSCI World. Die Quintessenz der Beta-Analyse: Der Themenfonds besitzt trotz seiner hohen Spezialisierung die geringeren Schwankungen als der globale Aktienmarkt und verfügt damit über ein überzeugendes Risikoprofil. Wie fallen die Renditeergebnisse von Marktexperte Weinöhrl aus?
FondsRendite. Alpha. Negativ.
Per 08. Oktober 2018 hat der Pictet Smart City über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von +11,81 Prozent in Euro aufzuweisen, was einer Rendite von +3,79 Prozent p.a. entspricht. Diese Performanceleistung wird vom MSCI World EUR NETR noch übertroffen: Der weltweit streuende Aktienindex bringt es im selben Zeitraum auf eine Gesamtrendite von +34,27 Prozent in Euro bzw. ein Ergebnis von +10,31 Prozent jährlich. Beim Wechsel des Vergleichszeitraums auf ein Jahr liegt die Renditeentwicklung des Pictet-Produktes gleichsam hinten: Der aktiv gemanagte Fonds verzeichnet mit einer Wertsteigerung von +2,03 Prozent auf Eurobasis ein schwächeres Ergebnis als der MSCI-Vergleichsindex, der mit einem Plus von +10,89 Prozent aufwarten kann. Zu beachten ist bei den Performancezahlen allerdings: Erst ab August 2018 wurde die Neuausrichtung der Strategie mit Fokus auf Urbanisierungstrends vollzogen, der Großteil der Minderrendite geht noch auf das Konto der zuvor verfolgten Dividendenstrategie.
In der Konsequenz verzeichnet der Pictet-Fonds ein negatives Alpha, das über drei Jahre einen Wert von -0,27 markiert. Auf Jahressicht präsentiert sich die Renditekennzahl nochmals schwächer und liegt mit -0,53 klar im roten Bereich. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Alpha-Werte über einen Dreijahreszeitraum belegt, dass die Perioden mit einer unterdurchschnittlichen Rendite in der Mehrzahl sind. In 26 der 36 analysierten Einjahresperioden verzeichnete der Pictet-Fonds eine geringere Performance als der MSCI World Index und generierte negative Alpha-Werte bis zutiefst -0,71. Dem stehen insgesamt zehn Einzelzeiträume mit einer besseren Wertentwicklung gegenüber, in denen der Themenfonds ein Alpha von 0,30 in der Spitze aufzuweisen hat. Durch die im Sommer erfolgte Strategieänderung mit der Fokussierung auf innovationsstarke Unternehmen aus den Sektoren Mobilität, Infrastruktur und Ressourcenwirtschaft sind die Chancen gestiegen, dass der Pictet Smart City zukünftig an diese Phasen der Outperformance anknüpfen kann. Die Spezialisierung auf Urbanisierungsgewinner birgt die realistische Chance, langfristig eine Mehrrendite zum globalen Aktienmarkt zu erwirtschaften.
SJB Fazit. Pictet Smart City.
Die Bevölkerung in den urbanen Ballungsräumen wächst stetig, womit sich den Städten die Aufgabe stellt, intelligente Lösungen zu finden, um nachhaltiger zu werden und das Leben ihrer Bewohner zu verbessern. Die Reduzierung der Umweltbelastung ist dabei ein genauso drängendes Thema wie die Anpassungen im Bereich von Infrastruktur, Datenverkehr und bei den Wohn- und Arbeitsbedingungen. Der Pictet Smart City macht innovativen FondsInvestoren die langfristig aussichtsreichen Aktien von Unternehmen zugänglich, die zur Entwicklung der Städte von morgen beitragen und vom weltweiten Urbanisierungstrend profitieren. Ein vielversprechender neuer globaler Themen-Aktienfonds, der Renditeorientierung und Nachhaltigkeitsaspekte vereint!
Erläuterungen
Alpha
Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Das Alpha beziffert jenen Teil der FondsRendite, der auf aktive Titelauswahl zurückzuführen ist. Je höher das Alpha, umso besser hat sich der Fonds im Verhältnis zum Markt entwickelt. Beispiel: Ein Alpha von 5,0 zeigt an, dass der Fonds im Vergleich zu seiner Benchmark in den gewählten Betrachtungszeiträumen einen durchschnittlichen Mehrertrag von 5,0 Prozent erzielt hat. Ein positives Alpha deutet darauf hin, dass durch aktives Portfoliomanagement eine Mehrrendite für den Investor erwirtschaftet wurde. Insofern ist die Kennziffer ein Leistungsindikator für erfolgreiches FondsManagement. Gerade im Wettbewerb mit passiven ETFs ist das Alpha das Aushängeschild für Fonds.
Beta
Gilt als Risikomaß. Das Beta ist ein Indikator dafür, wie stark die Erträge eines Fonds tendenziell auf Wertschwankungen am Markt reagieren. Die Kennzahl bemisst die relative Volatilität eines Investmentfonds in Bezug auf den Gesamtmarkt. Anders ausgedrückt: Beta ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Benchmark. Deshalb wird bei der Investmentanalyse einem Index als Repräsentant des Marktes der feste Wert Beta = 1 zugesprochen. Hat ein Fonds ein Beta von 1, ist sein Risiko identisch mit demjenigen des Index. Ein Beta > 1 bedeutet, das FondsRisiko ist überproportional, seine Wertschwankungen sind ausgeprägter. Ein unter 1 liegendes Beta lässt auf geringere Kursschwankungen eines Fonds schließen, er ist risikoärmer. Ein Beispiel: Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht sie 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein hohes Beta bedeutet potentiell höhere Erträge, aber auch ein gesteigertes Risiko. Ein niedriges Beta zeigt an, dass der Fonds potentiell geringere Erträge erzielt, dabei aber auch ein niedrigeres Risiko eingeht. Ein negatives Beta bedeutet, dass sich der Fonds gegenläufig zur Marktentwicklung verhält.
Die Dividendenrendite ist eine klassische Kennzahl zur Bewertung einer Aktie und misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent angegeben. Je höher der Wert, desto mehr Anteil an der Unternehmensleistung erhalten Aktionäre in Form der Dividende. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Hohe Dividendenrenditen können die starke Ertragskraft eines Unternehmens anzeigen, umgekehrt aber auch problematisch sein, da die ausgeschütteten Beträge nicht für Investitionen zur Verfügung stehen.
Information Ratio
Die Information Ratio ist eine Kennziffer zur Beurteilung der Managementqualität eines Fonds. Sie wird errechnet, indem man die Überrendite (aktive Rendite) durch das aktive Risiko teilt. Insofern ist sie das Barometer für den risikobereinigten Ertrag. Die aktive Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen, das aktive Risiko anhand des Tracking Errors. Die Kennzahl liefert eine Aussage, ob das eingegangene Risiko durch die erzielte Mehrrendite gerechtfertigt ist. Ist die Information Ratio positiv, ist dies der Fall. Je höher der Wert, desto besser ist das Management von Rendite und Risiko des untersuchten Fonds.
Korrelation
Die Korrelation ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Die Korrelationskennziffer gibt Richtung und Stärke des Zusammenhangs an und liegt dabei in einer Bandbreite zwischen 1,0 für Investitionen, deren Wertentwicklung absolut gleich verläuft, und -1,0 für Investments, deren Wertentwicklung sich genau entgegengesetzt darstellt. Bei einer Korrelation von 0,0 besteht keinerlei Übereinstimmung. Die Kennzahl macht eine Aussage zur strukturellen Abhängigkeit der Wertentwicklung eines Fonds von seinem Vergleichsindex. Weisen Fonds und Index eine hohe Korrelation auf, werden sie auf dieselben Marktrisiken und -entwicklungen ähnlich reagieren. Die Korrelation sollte im Zusammenhang mit dem Beta-Faktor betrachtet werden und gibt dessen Güte an. Je höher die Korrelationskennziffer an 1 oder -1 heranreicht, desto größer ist die Aussagekraft des Beta-Faktors.
Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)
Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Die Aussagekraft der Bücher kann je nach Branche variieren und ist bei Industriefirmen beispielsweise höher als im IT-Sektor. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Division des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Wenn der Aktienkurs dem Buchwert entspricht, wird die Aktie zu ihrem "fairen Wert" gehandelt.
Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)
Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, indem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und das Begleichen von Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.
Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV wird an der Börse als Einstiegssignal in die Aktie interpretiert. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufwärtspotenzial. Liegt das KGV eines Titels hingegen über dem Marktdurchschnitt, kann dies als Ausstiegssignal gewertet werden. Die Aktie gilt als überbewertet, die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt, ist hoch. Im Falle korrigierter Gewinnerwartungen kann das KGV zu Fehlinterpretationen führen, da optisch niedrige Kennzahlen die Ertragssituation des Unternehmens nicht mehr richtig wiedergeben.
R²
Die Kennzahl R² baut auf der Korrelation auf. Sie drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Ein R² von 0,7 bedeutet, dass 70,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist bzw. 30,0 Prozent auf die aktive Auswahl von Aktien zurückgeführt werden können. Je deutlicher die Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr dieses auf aktivem FondsManagement basiert. R² hilft also, den Grad sowie die Qualität der FondsManageraktivität einzuordnen.
Sharpe Ratio
Die Sharpe Ratio ist ein Maß für das Gesamtrisiko eines Fonds, da sie die Rendite ins Verhältnis zum absoluten Risiko des Fonds setzt. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die Überschussrendite eines Fonds pro Risikoeinheit. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Liegt die Sharpe Ratio eines Fonds bei 0,40 und damit im positiven Bereich, ist dies ein Indiz dafür, dass die FondsInvestition rentabler ist als die Platzierung des Kapitals am Geldmarkt. Ein negativer Wert bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt. Zu beachten bei der Interpretation dieser Kennzahl ist, dass sich die Definition eines "risikolosen" Zinses im Zuge der Finanzkrise massiv gewandelt hat. Streng genommen sind risikolose Investments gar nicht mehr existent.
Tracking Error
Der Tracking Error ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Zur Berechnung wird die Standardabweichung der Differenzrendite zwischen dem Fonds und seiner Benchmark ermittelt. Insofern wird der Tracking Error auch als Indikator für aktives Risiko verstanden und dient neben Alpha als Grundlage für die Berechnung der Information Ratio. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.
Value-at-risk (VAR)
Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.
Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
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