SJB FondsEcho. Nordea 1 - Emerging Stars Equity Fund.
Bewertungsniveau. Günstig.
Die Investorenstimmung mit Blick auf die Emerging Markets hat sich in den letzten Monaten wieder verbessert. Dazu trägt insbesondere das günstige Bewertungsniveau der dort notierten Aktien bei - sowohl auf absoluter Basis als auch im Vergleich mit den entwickelten Märkten sind die Börsen der Schwellenländer attraktiv.
Der kurzfristige Rücksetzer der Emerging-Markets-Titel nach der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten ändert nichts an dieser Einschätzung; im Gegenteil schafft das ermäßigte Kursniveau gute Einstiegschancen für den langfristig orientierten, antizyklischen Anleger. Auf diesem Hintergrund ist der Nordea 1 - Emerging Stars Equity Fund interessant, der in führende Schwellenländerfirmen der "nächsten Generation" investiert, die vom hauseigenen Research als Gewinner von morgen eingeschätzt werden. Die Aktienauswahl konzentriert sich auf deren Fähigkeit, strukturelle Wachstumschancen zu nutzen und greift auf Fundamentalanalysen nach dem Bottom-up-Prinzip zurück. FondsManager Jorry Nøddekær vom Nordea Emerging Markets Equities Team hebt hervor: "Strukturelle Veränderungen in Technologie, Demografie oder Globalisierung schaffen hervorragende Wachstumschancen für EM-Unternehmen." Die Selektion der Einzeltitel ist auf Wachstum zu einem vernünftigen Preis ausgerichtet und erfolgt durch eine gründliche Analyse der Unternehmenszahlen. Der vom Nordea-Team angewandte ganzheitliche Ansatz zur korrekten Preisbestimmung für heutiges und zukünftiges Unternehmenswachstum hat sich über die letzten Jahre als sehr erfolgreich erwiesen: Seit Auflegung hat der Nordea-Schwellenländerfonds einen annualisierten Überschussertrag von 2,54 Prozent in US-Dollar erzielt und sich damit in 16 von 20 Quartalen besser als die globalen Schwellenländermärkte entwickeln können.
Die starken Ergebnisse in ganz unterschiedlichen Marktphasen sind für diese Erfolgsbilanz des Nordea 1 - Emerging Stars Equity Fund BP USD (WKN A1JHTL, ISIN LU0602539602) verantwortlich. Der Fonds hat seine Investmentschwerpunkte in den asiatischen Schwellenländern, Lateinamerika und ausgewählten osteuropäischen Staaten. Das Nordea-Produkt wurde am 15. April 2011 aufgelegt und verfügt über ein FondsVolumen von umgerechnet 1,81 Milliarden Euro. Als Benchmark findet der MSCI Emerging Markets Net Return Verwendung, der in seiner langfristigen Wertentwicklung klar übertroffen wurde: Einer FondsPerformance über den letzten Fünfjahreszeitraum von +16,52 Prozent in US-Dollar steht eine Gesamtrendite von lediglich +2,76 Prozent beim MSCI-Referenzindex gegenüber. Wie sieht die Anlagestrategie von FondsManager Nøddekær und seinem Emerging-Markets-Team im Detail aus?
FondsStrategie. ESG-Kriterien. Angewandt.
Der Nordea 1 - Emerging Stars Equity Fund hat sich langfristiges Kapitalwachstum zum Ziel gesetzt und investiert mindestens drei Viertel seines FondsVermögens in Aktien von Gesellschaften aus den Schwellenländern. Die Schwerpunkte des Anlageuniversums befinden sich in Lateinamerika, Osteuropa, Asien, Afrika und dem Nahen Osten. Zudem kann der Nordea-Fonds bis zu 10 Prozent seines Gesamtvermögens in chinesische A-Aktien anlegen. FondsManager Nøddekær nennt als Grundlage seiner Anlagetätigkeit die Überzeugung, dass Unternehmen aus Schwellenländern, die den internationalen Anforderungen in Bezug auf Umwelt, Soziales und Governance genügen, über ein hohes Potenzial zur Erzielung von Wachstum und Überschussrenditen verfügen. Das in Kopenhagen ansässige Investmentteam des Emerging Stars Equity Fund nutzt einen fundamentalen Investmentprozess auf Basis von Bottom-up-Analysen, um Unternehmen herauszufiltern die im Hinblick auf ihr langfristiges Gewinnentwicklungspotenzial unterbewertet sind. Nøddekær legt den Fokus auf das strukturelle Wachstum der Emerging-Markets-Titel: Da sich der Wohlstand sowie die relative Wettbewerbsfähigkeit global momentan grundlegend verändern, geht er davon aus, dass die weltweit führenden Akteure zukünftig aus den Volkswirtschaften der Schwellenländer stammen werden. Der Nordea 1 - Emerging Stars Equity Fund konzentriert sich auf die Selektion von Unternehmen, die ihre wirtschaftliche Strategie auf mittlere bis lange Sicht grundlegend umstellen können. Dabei kombiniert das Investmentteam die Vorzüge einer sorgfältigen Analyse der finanziellen Fundamentaldaten (strukturelle Wachstumschancen, entscheidende Erfolgsfaktoren auf Branchenebene, Bewertungsniveau) mit denen eines robusten Prozesses im Hinblick auf die Faktoren Ökologie, Sozialverantwortlichkeit und Corporate Governance (ESG). Die Anlagestrategie des Fonds basiert auf dem Ansatz Wachstum zu einem vernünftigen Preis (kurz GARP), wobei die Portfoliomanager bestrebt sind, die richtige Balance zwischen Wachstumspotenzial und Bewertungsniveau zu finden. Wie ist das FondsPortfolio im Einzelnen zusammengesetzt?
FondsPortfolio. China. Favorisiert.
In der Länderallokation des Nordea 1 - Emerging Stars Equity Fund liegt China mit 21,14 Prozent Anteil am FondsVermögen klar auf dem ersten Platz. Taiwan (13,13 Prozent) sowie Indien (12,36 Prozent) weisen ähnlich hohe Gewichtungen innerhalb der Allokation der FondsBestände auf. Aktien aus Südkorea besitzen einen Portfolioanteil von 10,50 Prozent, Dividendentitel aus Südafrika sind mit 5,94 Prozent vertreten. Aus dem Bereich Lateinamerika decken Brasilien (5,53 Prozent) und Mexiko (4,47 Prozent) weitere Teile des FondsVolumens ab. Ebenfalls zum Portfolio des Emerging-Markets-Produktes gehören Aktientitel aus Russland (4,00 Prozent). Abgerundet wird die geographische Allokation des Nordea-Fonds durch sonstige Schwellenländer mit 19,71 Prozent Anteil am FondsVermögen. Per Ende Oktober verfügt der Fonds über eine Liquiditätsquote von 3,23 Prozent. In der Branchenallokation des Nordea-Produktes liegen Unternehmen aus dem Bereich der Informationstechnologie mit einem Anteil von 29,50 Prozent am Portfolio auf dem ersten Platz. Aktien aus der Finanzbranche bringen es auf 26,25 Prozent, der Sektor der Nicht-Basiskonsumgüter ist mit 17,39 Prozent vertreten. Durchschnittlich hoch ist die Gewichtung des Schwellenländerfonds im Gesundheitswesen (7,95 Prozent) sowie im Immobiliensektor (5,61 Prozent). Aktien aus dem Bereich der Basiskonsumgüter repräsentieren 3,33 Prozent des FondsVermögens, das Branchenengagement im Bereich der Energietitel liegt bei 2,41 Prozent. Industriewerte stellen 2,31 Prozent des FondsVolumens, die restlichen Sektoren komplettieren mit 2,02 Prozent das Portfolio. Die Favorisierung von IT-Titeln, die FondsManager Nøddekær vornimmt, zeigt sich deutlich in der Zusammensetzung der Top 10 des Fonds: Mit dem südkoreanischen Elektronikriesen Samsung, dem taiwanesischen Halbleiterproduzenten Taiwan Semiconductor Manufacturing sowie dem chinesischen Internetunternehmen Tencent Holdings entstammen die drei größten Einzelpositionen allesamt diesem Bereich.
FondsVergleichsindex. Korrelation. Deutlich.
Für unsere unabhängige SJB FondsAnalyse haben wir den Nordea 1 - Emerging Stars Equity Fund dem MSCI Emerging Markets USD STRD als Benchmark gegenübergestellt. Das Ergebnis der Korrelationsanalyse mit dem globalen Aktienindex für Schwellenländertitel zeigt einen hohen Grad der Übereinstimmung. Mit 0,93 ist die Korrelation über drei Jahre stark ausgeprägt, für ein Jahr fällt sie mit 0,90 ebenfalls deutlich aus. Die Kursentwicklung von Fonds und Benchmark verläuft weitgehend parallel, wie auch der Blick auf die Kennzahl R² beweist. Diese liegt für drei Jahre bei 0,87, über ein Jahr nimmt R²einen Wert von 0,81 an. Damit haben sich mittelfristig 13 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 19 Prozent. Hier zeigt sich, dass FondsManager Nøddekær mit dem Nordea Emerging Markets Equities Team zuletzt noch stärker von der Möglichkeit zu aktivem Portfoliomanagement Gebrauch machte. Der Tracking Error des Nordea-Fonds fällt für drei Jahre mit 5,74 Prozent gering aus, über ein Jahr geht die Spurabweichung auf 5,04 Prozent zu. Die Risikostruktur des FondsPortfolios ist demnach moderat, ausgeprägte Risiken werden keine eingegangen. Welche Schwankungsneigung hat der Nordea-Fonds aufzuweisen?
FondsRisiko. Beta. Gedämpft.
Der Nordea 1 - Emerging Stars Equity Fund verzeichnet für den letzten Dreijahreszeitraum mit 19,85 Prozent eine leicht niedrigere Schwankungsbreite als der MSCI-Vergleichsindex, der es auf eine Volatilität von 20,18 Prozent bringt. Über ein Jahr kehrt sich das Szenario um; jetzt weist der aktiv gemanagte Aktienfonds die etwas höheren Schwankungen gegenüber der passiven Benchmark auf: Während die "Vola" des Nordea-Fonds 24,70 Prozent beträgt, legt der MSCI Emerging Markets USD STRD eine Volatilität von 24,19 Prozent an den Tag. Da die längerfristig geringere Schwankungsfreude höher zu gewichten ist, ist der Nordea-Schwellenländerfonds mit dem insgesamt besseren Risikoprofil ausgestattet und der Gesamtsieger im Volatilitätsvergleich. Insgesamt liegen die Kursbewegungen von Investmentfonds und SJB-Referenzindex in beiden Zeithorizonten sehr eng beieinander.
Als positiv für den Nordea-Fonds ist das unter Marktniveau liegende Beta herauszustellen, das über drei Jahre einen Wert von 0,94 erreicht. Für ein Jahr liegt die Kennzahl bei 1,00 und befindet sich damit exakt auf Marktniveau. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte über drei Jahre liefert ein erfreuliches Ergebnis aus FondsPerspektive: Die Risikokennzahl bewegt sich in 23 der letzten 32 betrachteten Einzelzeiträume unter dem Marktrisikofixwert von 1,00 und nimmt dabei einen Wert von zutiefst 0,68 an. Dem stehen lediglich sechs Einzelperioden gegenüber, in denen die Wertschwankungen stärker ausfielen und das Beta ein Maximum von 1,07 erreichte. Hinzu kommen drei Einzelintervalle, in denen sich die Risikokennzahl des FondsProduktes mit 1,00 auf neutralem Niveau bewegte. Die mehrheitlich unter Marktniveau liegenden Beta-Werte des Nordea 1 - Emerging Stars Equity Fund machen diesen im Risikovergleich zum Gewinner gegenüber dem MSCI-Vergleichsindex und beweisen, dass das Nordea-Investmentteam die FondsRisiken gut unter Kontrolle hat. Mit welchen Performancezahlen kann FondsManager Nøddekær aufwarten?
FondsRendite. Alpha. Positiv.
Per 14. November 2016 hat der Nordea 1 - Emerging Stars Equity Fund eine kumulierte Wertentwicklung von +20,83 Prozent über drei Jahre in Euro aufzuweisen, was einer Rendite von +6,50 Prozent p.a. entspricht. Ein ausgezeichnetes Renditeergebnis für den Schwellenländerbereich, wie besonders der Kontrast zum MSCI Emerging Markets als Referenzindex illustriert: Die SJB-Benchmark hat für drei Jahre eine über 15 Prozentpunkte schwächere Performance von +5,30 Prozent auf Eurobasis zu verzeichnen, die einem Ergebnis von +1,73 Prozent p.a. gleichkommt. Beim Wechsel auf die Jahresbetrachtung muss der Nordea-Fonds seinen Renditevorsprung abgeben, doch die Performancezahlen liegen nicht weit auseinander: Die Wertentwicklung des Schwellenländerproduktes fällt mit +0,36 Prozent nur etwas schwächer als die des Kursbarometers für die globalen Schwellenländer von +2,05 Prozent aus. Da das längerfristige Performanceplus stärker ins Gewicht fällt, ist FondsManager Nøddekær mit seiner Bottom-up-Strategie der Gesamtsieger im Renditevergleich. Wie manifestiert sich dies in den Alpha-Werten des Emerging-Markets-Fonds? Das Alpha des Nordea-Fonds liegt über drei Jahre bei 0,40 und befindet sich klar im grünen Bereich. Auf Jahressicht rutscht die Kennzahl mit -0,13 hingegen leicht ins Minus. Im rollierenden Zwölfmonatsvergleich über drei Jahre zeigt sich, dass der global agierende Schwellenländerfonds fast durchweg erfolgreicher als die Benchmark agierte. In 29 der untersuchten 32 Perioden gab es ein positives Alpha bis 1,27 in der Spitze zu verzeichnen, lediglich in drei Einjahreszeiträumen verzeichnete der Nordea-Fonds einen negativen Alpha-Wert von zutiefst -0,16. Damit ist der Schwellenländerfonds der skandinavischen FondsGesellschaft eindeutiger Sieger im Performancevergleich mit der Benchmark. Das attraktive Rendite-Risiko-Profil findet seine Bestätigung durch die über den letzten Dreijahreszeitraum erreichte Information Ratio von 0,82, die beweist, dass mit unterdurchschnittlichen Schwankungen langfristig eine attraktive Mehrrendite generiert wird.
SJB Fazit. Nordea 1 - Emerging Stars Equity Fund.
Gerade an den Aktienmärkten der Schwellenländer wird das langfristige Gewinnsteigerungspotenzial vieler Firmen oft nicht angemessen bewertet. Genau hier setzt FondsManager Nøddekær an und macht die Beurteilung des zukünftigen Wachstumspotenzials eines Unternehmens zu einem der wichtigsten Kriterien bei der Titelauswahl. Wer als antizyklischer Investor die für den strukturellen Wandel an den Weltmärkten am günstigsten positionierten Firmen aus den Schwellenländern in einem Portfolio vereint haben möchte, trifft mit dem Nordea 1 - Emerging Stars Equity Fund die richtige Wahl. Die seit FondsAuflegung erzielte Mehrrendite zum Gesamtmarkt ist ein klarer Qualitätsbeweis!
Erläuterungen
Alpha
Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Das Alpha beziffert jenen Teil der FondsRendite, der auf aktive Titelauswahl zurückzuführen ist. Je höher das Alpha, umso besser hat sich der Fonds im Verhältnis zum Markt entwickelt. Beispiel: Ein Alpha von 5,0 zeigt an, dass der Fonds im Vergleich zu seiner Benchmark in den gewählten Betrachtungszeiträumen einen durchschnittlichen Mehrertrag von 5,0 Prozent erzielt hat. Ein positives Alpha deutet darauf hin, dass durch aktives Portfoliomanagement eine Mehrrendite für den Investor erwirtschaftet wurde. Insofern ist die Kennziffer ein Leistungsindikator für erfolgreiches FondsManagement. Gerade im Wettbewerb mit passiven ETFs ist das Alpha das Aushängeschild für Fonds.
Beta
Gilt als Risikomaß. Das Beta ist ein Indikator dafür, wie stark die Erträge eines Fonds tendenziell auf Wertschwankungen am Markt reagieren. Die Kennzahl bemisst die relative Volatilität eines Investmentfonds in Bezug auf den Gesamtmarkt. Anders ausgedrückt: Beta ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Benchmark. Deshalb wird bei der Investmentanalyse einem Index als Repräsentant des Marktes der feste Wert Beta = 1 zugesprochen. Hat ein Fonds ein Beta von 1, ist sein Risiko identisch mit demjenigen des Index. Ein Beta > 1 bedeutet, das FondsRisiko ist überproportional, seine Wertschwankungen sind ausgeprägter. Ein unter 1 liegendes Beta lässt auf geringere Kursschwankungen eines Fonds schließen, er ist risikoärmer. Ein Beispiel: Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht sie 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein hohes Beta bedeutet potentiell höhere Erträge, aber auch ein gesteigertes Risiko. Ein niedriges Beta zeigt an, dass der Fonds potentiell geringere Erträge erzielt, dabei aber auch ein niedrigeres Risiko eingeht. Ein negatives Beta bedeutet, dass sich der Fonds gegenläufig zur Marktentwicklung verhält.
Dividendenrendite
Die Dividendenrendite ist eine klassische Kennzahl zur Bewertung einer Aktie und misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent angegeben. Je höher der Wert, desto mehr Anteil an der Unternehmensleistung erhalten Aktionäre in Form der Dividende. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Hohe Dividendenrenditen können die starke Ertragskraft eines Unternehmens anzeigen, umgekehrt aber auch problematisch sein, da die ausgeschütteten Beträge nicht für Investitionen zur Verfügung stehen.
Information Ratio
Die Information Ratio ist eine Kennziffer zur Beurteilung der Managementqualität eines Fonds. Sie wird errechnet, indem man die Überrendite (aktive Rendite) durch das aktive Risiko teilt. Insofern ist sie das Barometer für den risikobereinigten Ertrag. Die aktive Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen, das aktive Risiko anhand des Tracking Errors. Die Kennzahl liefert eine Aussage, ob das eingegangene Risiko durch die erzielte Mehrrendite gerechtfertigt ist. Ist die Information Ratio positiv, ist dies der Fall. Je höher der Wert, desto besser ist das Management von Rendite und Risiko des untersuchten Fonds.
Korrelation
Die Korrelation ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Die Korrelationskennziffer gibt Richtung und Stärke des Zusammenhangs an und liegt dabei in einer Bandbreite zwischen 1,0 für Investitionen, deren Wertentwicklung absolut gleich verläuft, und -1,0 für Investments, deren Wertentwicklung sich genau entgegengesetzt darstellt. Bei einer Korrelation von 0,0 besteht keinerlei Übereinstimmung. Die Kennzahl macht eine Aussage zur strukturellen Abhängigkeit der Wertentwicklung eines Fonds von seinem Vergleichsindex. Weisen Fonds und Index eine hohe Korrelation auf, werden sie auf dieselben Marktrisiken und -entwicklungen ähnlich reagieren. Die Korrelation sollte im Zusammenhang mit dem Beta-Faktor betrachtet werden und gibt dessen Güte an. Je höher die Korrelationskennziffer an 1 oder -1 heranreicht, desto größer ist die Aussagekraft des Beta-Faktors.
Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)
Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Die Aussagekraft der Bücher kann je nach Branche variieren und ist bei Industriefirmen beispielsweise höher als im IT-Sektor. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Division des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Wenn der Aktienkurs dem Buchwert entspricht, wird die Aktie zu ihrem "fairen Wert" gehandelt.
Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)
Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, indem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und das Begleichen von Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.
Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV wird an der Börse als Einstiegssignal in die Aktie interpretiert. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufwärtspotenzial. Liegt das KGV eines Titels hingegen über dem Marktdurchschnitt, kann dies als Ausstiegssignal gewertet werden. Die Aktie gilt als überbewertet, die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt, ist hoch. Im Falle korrigierter Gewinnerwartungen kann das KGV zu Fehlinterpretationen führen, da optisch niedrige Kennzahlen die Ertragssituation des Unternehmens nicht mehr richtig wiedergeben.
R²
Die Kennzahl R² baut auf der Korrelation auf. Sie drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Ein R² von 0,7 bedeutet, dass 70,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist bzw. 30,0 Prozent auf die aktive Auswahl von Aktien zurückgeführt werden können. Je deutlicher die Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr dieses auf aktivem FondsManagement basiert. R² hilft also, den Grad sowie die Qualität der FondsManageraktivität einzuordnen.
Sharpe Ratio
Die Sharpe Ratio ist ein Maß für das Gesamtrisiko eines Fonds, da sie die Rendite ins Verhältnis zum absoluten Risiko des Fonds setzt. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die Überschussrendite eines Fonds pro Risikoeinheit. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Liegt die Sharpe Ratio eines Fonds bei 0,40 und damit im positiven Bereich, ist dies ein Indiz dafür, dass die FondsInvestition rentabler ist als die Platzierung des Kapitals am Geldmarkt. Ein negativer Wert bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt. Zu beachten bei der Interpretation dieser Kennzahl ist, dass sich die Definition eines "risikolosen" Zinses im Zuge der Finanzkrise massiv gewandelt hat. Streng genommen sind risikolose Investments gar nicht mehr existent.
Tracking Error
Der Tracking Error ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Zur Berechnung wird die Standardabweichung der Differenzrendite zwischen dem Fonds und seiner Benchmark ermittelt. Insofern wird der Tracking Error auch als Indikator für aktives Risiko verstanden und dient neben Alpha als Grundlage für die Berechnung der Information Ratio. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.
Value-at-risk (VAR)
Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.
Autor:
Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die wöchentlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.
Hinweis zu möglichen Interessenkonflikten nach § 34 b Wertpapierhandelsgesetz:
Der Autor erklärt, dass er nicht in dem besprochenen Wertpapier investiert ist, auf das sich die vorliegende Finanzanalyse bezieht. Auch ist der Fonds in keiner der von der SJB FondsSkyline OHG 1989 verwalteten Fondsstrategien enthalten.
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.
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Bildquellen: SJB Deutsches FondsResearch